Kolumne des Herausgebers Dr. Rafael Korenzecher

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Es ist nicht einfach in diesem Monat die richtigen Worte für meine gewohnte Kolumne zu finden.

Zu sehr kreisen die aufgewühlten Gedanken und Gefühle um die schrecklichen Eindrücke und Bilder, die in den letzten Tagen auf uns eingeströmt sind.

Es bricht einem das Herz und ist kaum auszuhalten, dass Menschen von einem Tag auf den anderen aus ihren Wohnungen und aus ihrem Leben gebombt werden.

Nicht anzusehen ist es, dass sich Frauen und Kinder aus Angst um ihr Leben und das ihrer Jüngsten unter Zurücklassung des größten Teils ihres Hab und Guts in endlosen Trecks auf die Flucht in eine ungewisse Zukunft außerhalb ihres eigenen Landes begeben müssen, ausgeliefert einem ungewissen Schicksal und angewiesen auf das Wohlwollen und die Hilfe Fremder. Ganz und gar nicht zu ertragen sind die Bilder weinender Väter und Ehemänner, die ihre Familien allein lassen müssen, um in einen Kampf zu ziehen, von dem viele leider vielleicht nicht mehr zu ihren verwaisten Familien zurückkehren werden.

Es entsetzt und es lähmt uns – aber im Europa des 21. Jahrhunderts hat wieder der Krieg Einzug gehalten. Überkommen altmodisch und brutal, auch wenn ihn unsere westliche und vor allem die deutsche Politik in Verkennung der tatsächlichen Gegebenheiten für anachronistisch und undenkbar gehalten hat.

Und genau hier liegt ein wesentlicher Teil des Problems. Nichts kann und soll den Einmarsch, das blutige Kriegsgeschehen, die Zerstörung und die vielen Opfer in der Ukraine rechtfertigen. Darüber kann es keine zwei Meinungen geben.

Aber es ist unsere Schwäche und unsere westliche und vor allem seit Jahren fehlgeleitete deutsche Politik, die Putin den Angriff auf die Ukraine überhaupt erst ermöglicht haben.

„Si vis pacem para bellum – Wenn Du den Frieden willst dann rüste für den Krieg“ wussten schon die Römer. Mit anderen Worten nur die eigene militärische Stärke ist ein zuverlässiger Garant für die eigene Sicherheit. Oder besser noch statt aggressiver militärischer Gewalt sollten Verhandlungen zur Lösung von Konflikten führen. Aber der friedfertigere und verhandlungsbereite Teil sollte so unmissverständlich stark sein, dass die Ablehnung von Verhandlungen keinen Erfolg für seinen Gegner verspricht.

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Nur die eigene militärische Stärke ist Garant für Sicherheit

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