Kolumne des Herausgebers Dr. Rafael Korenzecher

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

kurz vor Erscheinen dieser Ausgabe haben die Juden in dieser Welt in diesem ganz besonderen und ungewöhnlichen Corona-beherrschten Jahr den jüdischen Jahreswechsel und das Versöhnungsfest Jom Kippur begangen. Mit diesem Jahresbeginn schreibt das jüdische Volk bereits das Jahr 5781.

Ungeachtet der erheblichen Erschwernisse und des Anstiegs der Infektionszahlen vor allem in Israel folgten die Juden im gelobten Land und in der ganzen Welt, wenn auch in einer mit Ausnahmen bislang nie da dagewesenen, zumeist medialen und indirekten Form auch in diesem Jahr dem ewigen Brauch, am Neujahrstag, Rosch HaSchanah, der in der Thora auch Jom Terua (Tag des Schofarblasens) genannt wird, wie seit jeher dem vertrauten Klang des Widderhorns (Schofar) zu lauschen und für ihre Lieben und für sich selbst und für alle Menschen ein glückliches, friedvolles und besonders ein gesundes, kurzum ein süßes neues Jahr zu erbitten.

Die Redaktion und ich schließen uns aus ganzem Herzen für unsere Leser und für uns alle diesen Wünschen an. Das Neujahrsfest Rosch HaSchanah und die folgenden Tage bis Jom Kippur stellten für das gesamte jüdische Volk neben der Hoffnung auf das Neue auch eine Zeit der Rechenschaft und der Besinnung über das Bisherige, über das Versäumte und über das Erreichte dar.

Im Oktober zum Zeitpunkt der Drucklegung unserer gegenwärtigen Ausgabe folgten bereits Simchat Torah und das einwöchige Laubhüttenfest Sukkot.

Sukkot ist ein frohes jüdisches Erntedankfest, das an den ruralen Ursprung des jüdischen Volkes erinnert. Das jetzt folgende Simchat Torah spiegelt den Dank und die Freude des jüdischen Volkes über sein größtes Glaubenswerk, die Thora wider, die sowohl die Schöpfungsgeschichte als auch die als ethischer und allgemeiner Menschenkodex bis heute geltenden zehn Gebote enthält.

Die uralte Tradition dieser Feiertage, die sowohl in Israel als auch von den Juden in aller Welt begangen werden, belegt einmal mehr, dass Israel weltweit einer der geschichtlich am längsten legitimierten Staaten auf seinem Staatsgebiet ist, einschließlich seiner gesamten ungeteilten Hauptstadt Jerusalem, einschließlich des jüdischen Tempelbergs sowie einschließlich der jüdischen Regionen Judäa, Samaria und Galiläa.

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