Arafats Erfindung des Wortes „Palästinenser“in den 1960er Jahren
Der aus Ägypten stammende arabische Terrorist Arafat hat den Begriff „Palästinenser“ zur Legitimierung des arabischen Terrors gegen Israel als vermeintliche Befreiungsbewegung erfunden. Es brauchte nur wenige Jahre, bis sich der Begriff dank der globalen israelfeindlichen Medien auch im Westen durchsetzte. In deutschen Regierungsdokumenten taucht der Begriff „Palästinenser“ erst 1974 auf.
Der Terrorist Jassir Arafat© Rhata Benghatit , AFP
Eine Menschengruppe, die in einem umgrenzten geografischen Raum lebt, sowie über eine gemeinsame Sprache und Kultur verfügt, worin sie sich von anderen Völkern unterscheidet, wird gemeinhin „Volk“ genannt. Manche Völker existieren über Jahrtausende am selben Ort, wie die Chinesen. Dann gibt es Völker, die einst einen großen Namen hatten, aber wegen den Wirren der Geschichte spurlos untergegangen sind, darunter die Kanaanäer, Philister, Jebusiter. Aber auch Maya, Tolteken und Rapanui sind nur noch für Archäologen und Historiker interessant. Die Juden fielen fast 2.000 Jahre lang völlig aus dem Rahmen. Vertrieben aus ihrer alten Heimat, mit nichts als einer langen schriftlich belegten Geschichte, waren sie jahrhundertelang über die ganze Welt verteilt, mit Ländern, in denen sie Aufnahme fanden im ständigen Austausch, und haben doch ihre eigenen Traditionen nie ganz abgelegt.
Ihr „Heiliges Buch“ verbreitete sich über die ganze Erde, was aber seltsamerweise nie zu Sympathie führte. Juden hatten die Bibel zwar geschrieben, aber man sprach ihnen jegliche Fähigkeit ab, deren Sinn zu verstehen. Sie hatten nur ihre Sprache und ihre Volkserzählung, sie hatten eine Kultur, die sich teilweise mit den Kulturen der Völker, mit denen sie zusammenlebten, vermischte, aber sie galten im Bewusstsein der Welt als heimatlos, als Volk ohne Grenzen. Genau so grenzenlos war der Hass auf dieses Volk, der im Holocaust seinen Höhepunkt fand, ohne damit aber beendet zu sein. Die Gründung Israels, die dem jüdischen Volk zum ersten Mal wieder eine physische Heimat bot, rief denn auch folgerichtig sofort den geballten Vernichtungswillen der Nachbarn auf den Plan – bis nach dem Sechstagekrieg klar war, dass man mit rein militärischen Mitteln diesem Volk nicht mehr seine Heimat würde nehmen können. Der Furor gegen die Juden war in eine Sackgasse geraten. Antisemit wollte man nicht mehr sein, das sagte der Verstand. Aber die Juden in Ruhe zu lassen, kam offenbar auch nicht in Frage.
Ideologie ersetzt Tradition
Es musste eine Gegenlegende geschaffen werden und so entstand das Volk der „Palästinenser“. Ein Volk ohne eigene Tradition, ohne eigene Kultur oder Sprache, einzig geschaffen, genau den geografischen Raum einzunehmen, der von Israel besetzt ist. In Ramallah haben die „Palästinenser“ ein riesiges Museum ihrer Geschichte errichtet. Noch steht es leer und niemand weiß, womit des gefüllt werden sollte. Denn ausgerechnet im geschichtsträchtigen Heiligen Land, wo fast jeder Spatenstich uralte Funde hervorbringt, haben die Archäologen noch nie eine Scherbe oder Münze ausgegraben, die den „Palästinensern“ hätte zugeordnet werden können. Farbenfroh und fantasievoll bedient sich die Heldenlegende dieses neuen Volkes stattdessen aller alten Geschichten des Judentums. Die Ur-Vorfahrin einer bekannten „palästinensischen“ Aktivistin, so erzählt man, habe im Garten Eden zugeschaut, wie Eva dem Adam den Apfel reicht. Selbst Salomo sei ein Moslem gewesen und habe in Jerusalem zu Allah gebetet. Selbstverständlich wird auch die Geschichte der Apartheid bemüht und der Begriff des Rassismus und im Überschwang der Fantasie wurden der Heiligenlegende der „Palästinenser“ nicht nur Jesus und Maria einverleibt, sondern man kreierte auch einen ganz besonders originellen Opferstatus in Abgrenzung zu Israel. Während das jüdische Volk durch die eigene Sprache und Kultur über die Jahrhunderte und die Generationen in vielen Ländern fortlebte, vererbt sich der „palästinensische“ Opferstatus in Ermangelung jeglicher eigenen Kultur rein über die physische Kindschaft und nur in Ausgrenzung zu Israel. Davon lebt heutzutage eine ganze NGO-Industrie. Aber seit wann eigentlich?
Wer zählt die Völker, nennt die Namen
So dichtete schon Schiller. Dabei weiß man, dass nicht nur Einzelmenschen einen Namen brauchen, sondern auch Völker. Neben den oben genannten Kriterien zur Definition eines Volkes bedarf es also am Ende noch einer Kleinigkeit: eines eigenen Namens! Jassir Arafat aus Kairo wäre genau so uninteressant gewesen wie die vielen in Jordanien lebenden Araber aus dem ehemaligen Mandatsgebiet Palästina, oder gar die „Sabre“, die in Palästina geborenen Juden. Die heutigen sogenannten „Palästinenser“ haben erst 1968 durch PLO Chef Jassir Arafat in der zweiten revidierten Version der PLO-Charta diesen Namen verpasst bekommen. Vorher war die Rede von „Arabern und Juden aus Palästina“, wobei mit Palästina das gleichnamige britische Mandatsgebiet gemeint war. Das ist auch der Grund, weshalb die UNO-Flüchtlingsorganisation UNWRA zunächst nicht von „palästinensischen Flüchtlingen“ redete, sondern von „arabischen Flüchtlingen aus Palästina“. Denn jüdische Flüchtlinge aus Palästina waren stets genau so irrelevant für die „Legenda Palästina“, wie es die jüdischen Flüchtlinge aus den arabischen Staaten sind. In der UNO und in deutschen Regierungsdokumenten kommt der Begriff „Palästinenser“ erstmals 1974 vor, aus Anlass der Rede Arafats vor der UNO-Generalversammlung.
Es ist schon verwunderlich, wie leichtfertig manche Redaktionen in Deutschland mit diesen Begriffen geschichtsklitternd umgehen und damit auch die geschichtlichen Abläufe auf den Kopf stellen. Bei deutschen Bezeichnungen wissen die Kollegen offenbar besser Bescheid und würden nicht leichtfertig die Reichwehr mit der Bundeswehr verwechseln oder gar Preußen mit BRD oder DDR.
Obgleich sie noch nicht einmal einen ausgerufenen und von der UNO anerkannten Staat besitzen, sind die „Palästinenser“ heute ein privilegiertes Volk, mit weltweit einzigartigen Rechten. Weil sie sich ausschließlich über diesen ihren Flüchtlingsstatus definieren, dürfen sie auch als einziges Volk der Geschichte diesen Status vererben. Und zwar ausdrücklich auch an Adoptivkinder.
Allein die „arabischen Flüchtlinge aus Palästina“ haben ein von der UNO verbrieftes „Recht auf Rückkehr“ und können ihren lukrativen Status als Flüchtlinge an ihre Kindeskinder vererben. Diese Rechte werden dutzenden Millionen anderen Flüchtlingen in der Welt, die von der UNHCR betreut werden, verwehrt. Niemand hinterfragt dies. Fünf arabische Staaten haben im Juni 1967 einen entscheidenden Krieg gegen den jungen Staat Israel verloren und damit auch die Herrschaft über bestimmte Territorien. Israel sollte vernichtet werden und war im Anschluss stärker als zuvor. In Erwarten der Zerstörung des Judenstaates hatten wieder viele Araber ihre Häuser verlassen und als sie zurückwollten, war der Krieg verloren. Überall auf der Welt geschieht dies nach verlorenen Kriegen. Flüchtlinge müssen sich eine neue Heimat suchen und sind meistens spätestens nach zwei Generationen woanders integriert. Dabei erwarten die neuerfundenen „Palästinenser“, dass die Juden sogar ihre „illegale“ Siedlung Tel Aviv verlassen sollten, zugunsten des früheren Dorfes, das anstelle der heutigen modernen Stadt stand.
Die „Palästinenser“ – das völkische Erbe der 1968er
1968 entstand ein eigentümliches, vermutlich nicht vollständig erforschtes Phänomen, das bis heute zu einem ganz eigenen Umgang mit dem Terror führte. Einige der schlimmsten Feinde der rechtsstaatlichen Ordnung wurden vor allem in westlichen Ländern wie Deutschland und der Schweiz in den Heiligenstand erhoben. Ho Tchi Min, Mao Tse Dung, Che Guevara und andere Massenmörder wurden zu ideologischen Helden hochstilisiert, deren Taten nicht hinterfragt wurden. Es gehörte zum guten Stil, die kleine rote Bibel Maos zu besitzen, wie die Väter „Mein Kampf“ gehütet hatten. Genau in diese moralische Bresche schlugen auch die militanten „Palästinenser“ und Arafats PLO.
Wie teilweise erst jetzt aufgedeckt wird, „belohnte“ die Schweiz die schweren Anschläge der PLO mit einem Pakt, um sich vor künftigen Anschlägen zu schützen. Flugzeugentführungen und gar die Sprengung von Flugzeugen über der Schweiz waren keine „Verbrechen“, sondern Akte eines „Freiheitskampfes“.
Die Täter wurden nicht festgenommen und ins Gefängnis gesteckt, sondern umgehend nach Algerien ausgeflogen. Auch die überlebenden Attentäter auf die israelische Mannschaft im olympischen Dorf in München 1972 und die Drahtzieher konnten sich mit deutscher Hilfe ungeschoren ins Ausland retten.
Was ist da los und warum erhalten ausgerechnet „palästinensische“ Terroristen Immunität und die Genehmigung, die von ihnen angegriffenen Staaten dann auch noch zu erpressen?
Bei der Darstellung des Konflikts mit Israel räumen sogar die „Experten“ den „Palästinensern“ Rechte und Umstände ein, die einfach faktisch falsch sind. Das Westjordanland wird oft als „Palästinensergebiet“ bezeichnet. Nur bis 1967 war das jordanisch und seitdem steht es unter israelischer Besatzung. Lediglich in genau begrenzten Gebieten, vor allem rund um die großen Städte, hat Israel ihnen eine Selbstverwaltung zugestanden, „Autonomie“ genannt. Darüber hinaus dürfen sie mit ihrer Polizei in Gebieten jenseits der Autonomie nicht aktiv werden, auch nicht in Jerusalem, das sie zwar „beanspruchen“, aber das 1967 von Israel annektiert wurde.
Die von Deutschland so intensiv geforderte „Zweistaatenlösung in den Grenzen des 4. Juni 1967“ könnte zudem an rechtlichen Lappalien scheitern. Sie setzt zwei existierende Staaten voraus. Doch die Ausrufung eines „palästinensischen“ Staates wäre ein klarer Bruch der Osloer Abkommen. Israel hätte dann die Möglichkeit und das Recht, die Autonomiebehörde aufzulösen. Die „Palästinenser“ hätten keine Regierung und keine Vertretung mehr. Was dann? Natürlich könnte man über Änderungen der Osloer Abkommen verhandeln. Nur boykottieren die „Palästinenser“ seit vielen Jahren jegliche Verhandlungen mit Israel. Ohne Sinneswandel in Ramallah ist das kein gangbarer Weg.
Legitimierter Status der mörderischen Korruption
Neben den „Palästinensern“ gibt es noch eine Reihe anderer Völker mit dem Bestreben, unabhängig und frei von fremder Vormundschaft zu leben. Mitten in der EU gäbe es da die Basken und Sarden, die Katalanen und dann im Mittleren Osten die Kurden und Jesiden. Einige dieser Völker werden unterdrückt und verfolgt, dürfen weder ihre Kultur noch ihre Sprache bewahren, geschweige denn ihre Kinder in der Muttersprache aufziehen. Nichts von dem trifft einen Araber im Westjordanland oder in Israel. Es gibt keine institutionalisierte Unterdrückung von Arabern durch Israel. Doch wo sonst, außer bei den „Palästinensern“, wäre die EU bereit, Milliardensummen ohne weitere Kontrolle an korrupte Politiker zu spenden? Die Gelder sieht man dann in Ramallah und anderswo als kitschige Prachtpaläste mit Säulen, Swimmingpool und fetten Limousinen vor der Haustür sprießen. Der Geltungssucht der herrschenden Schicht sind keine geschmacklichen Grenzen gesetzt. Jeder Besucher sieht diesen zur Schau gestellten Reichtum neben der Armut des einfachen Volkes. Nur die Diplomaten der EU weigern sich strikt, das zu sehen und zu thematisieren. Sie geben nur das Jammern der Autonomiebehörde wieder. Die leide unter schweren finanziellen Engpässen mangels Steuereinnahmen und drohe ohne weitere Hilfe zusammenzubrechen.
Die Spendengelder gehen dabei auch an Organisationen, die in Terror verwickelt sind. Zudem werden so Ministergehälter an verurteilte Massenmörder in israelischen Gefängnissen und Angehörige von Terroristen als „Sozialhilfe“ gezahlt.
Hinzu kommen noch kirchliche Einrichtungen und Nicht-Regierungsorganisationen, die mit Steuergeldern jede Vereinigung unterstützen, die sich „Menschenrechte“ auf die Flagge geschrieben hat. Die sehen keine Fehler bei den „palästinensischen“ Regierungen, sondern nur „Kriegsverbrechen“ bei den Israelis.
Einig gegen Israel
Es ist undenkbar, dass die EU die Basken oder Katalanen in Spanien mit derartigen Programmen unterstützen könnte. Die Türkei verbittet sich ausländische Einmischung bei ihrem „Kampf“ gegen Kurden, Jesiden, andere „Separatisten“ oder Regimekritiker. Nur wenn es gegen Israel geht, sind alle mit dabei. Denn wie die letzte Abstimmung in der UNO zeigt, gilt Israel als das einzige Land der Welt, das gegen Frauenrechte verstößt, während in vielen arabischen Ländern eine Frau ihren Mann sogar um Erlaubnis bitten muss, das Haus zu verlassen.
Nein, die Welt macht sich Sorgen um die „Palästinenser“. Die sind offenbar ein Volk mit Sonderrechten, wie sie keinem anderen Volk zustehen. Als erstes anti-jüdisches Volk der Weltgeschichte speist sich dabei der Furor aus einem Antisemitismus, der nicht mehr so genannt werden will, aus einer unhinterfragten Tradition des Judenhasses in Europa. Welches Schicksal Kinder haben, die gezwungen werden, in einer solchen Lüge aufwachsen, was es bedeutet, schon im Kindergarten für den „Heiligen Krieg“ gegen Israel trainiert zu werden, das fragt sich dabei keiner, der in Europa das „Palästinenser“-Tuch neben der Mao-Bibel und dem Plakat von Che Guevara drapiert. Auch keiner, der fromm und andächtig am 9. November der toten Juden Europas gedenkt, bevor er wieder zur Demo gegen die „Besatzung“ aufruft. Und die pensionierten Pfarrer und Lehrerinnen und sonstigen ergrauten Bürger, die seit Jahren vor dem Dom zu Bremen in der traditionsreichen SPD-Stadt jeden Sabbat entweihen, in dem sie samstags gegen Israel protestieren, denen auch zu Gaza nie die Hamas einfällt, legen nur Wert auf eine Feststellung: „Wir sind keine Antisemiten“.
Was diese Blindheit gegenüber dem Terror am Ende auch für Europa bedeutet und ob vielleicht die Unfähigkeit, sich vor islamistischen Attentaten zu schützen, ähnliche Ursachen hat, wie der anti-israelische Affekt, das fragt man sich als Korrespondent in Jerusalem nicht erst seit den Attentaten in Nizza, Paris und auf dem Breitscheidplatz. Wir können Täter und Mittäter nicht einfach immer ausfliegen, wie die Täter der olympischen Spiele 1972 oder den Mordkollegen des Anis Amri vom Berliner Breitscheidplatz. Der Frieden in Europa wird auch an Israels Grenzen verteidigt. Es wird Zeit, dass Europa das zur Kenntnis nimmt.
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