Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Majdanek befreit

Luftfoto des Lagers vom 24. Juni 1944.© Wikipedia/Majdanek Museum USHMM

Am 23. Juli 1944 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Lublin-Majdanek. Unter dem perfiden Decknamen „Erntefest“ wurden im November 1943 Massenerschießung vor allem an jüdischen Menschen von der SS durchgeführt, in nur zwei Tagen wurden 18.000 Menschen ermordet. Besonders sadistisch verhielten sich die Nationalsozialisten gegenüber hilflosen Säuglingen: Sie wurden in den Armen ihrer flehenden Mütter erschossen oder, ähnlich wie in Babyn Jar, unter dem ukrainischen SS-Bataillon und den Leuten des bis heute in der Ukraine verehrten Stepan Banderas, zum Sterben auf den Boden geworfen. Bis zur Befreiung wurden in Majdanek etwa 80.000 Menschen bestialisch ermordet, darunter ca. 60.000 Juden. Seit Herbst 1944 ist Majdanek-Lublin ein Gedenkort und damit die älteste Erinnerungsstätte für KZ-Opfer überhaupt. (JR)

Von Juri Kramer

Hindenburgs Dekret

Die Einrichtung von Konzentrationslagern begann bereits in den ersten Tagen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Reichspräsident Hindenburg unterzeichnete am 30. Januar 1933 eine Verordnung zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Einen Monat später, am 28. Februar, folgte die Verordnung "Zum Schutz von Volk und Staat", die den ersten Schritt zur Diktatur der NSDAP darstellte. Die Verordnung schränkte die Rechte und Freiheiten der Deutschen ein - Redefreiheit, Versammlungsfreiheit usw.; wer im Verdacht stand, dem Regime feindlich gesinnt zu sein, konnte auf unbestimmte Zeit in sogenannte Schutzhaft genommen werden.

Da es nicht genügend Gefängnisse gab, wurden Konzentrationslager eingerichtet, in denen zunächst Regimegegner - Kommunisten und Sozialdemokraten - inhaftiert wurden, dann Kriminelle, „Zigeuner“ und Juden. Das erste Konzentrationslager für politische Gefangene wurde 1933 in der Nähe von München am Rande der Stadt Dachau errichtet. Im Jahr 1936 wurde das Konzentrationslager Sachsenhausen in der Nähe von Berlin errichtet. 1937 wurde in der Nähe von Weimar das Konzentrationslager Buchenwald mit der spöttischen Inschrift über dem Eingang "Jedem das Seine" errichtet.

In den 1940er Jahren entstand eine neue Art von Lagern - die "Todeslager", die der Massenvernichtung von Menschen dienten. Das erste dieser Lager, Chelmno, nahm im Dezember 1941 Häftlinge auf. 1942 wurden die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka für die Massenvernichtung von Juden errichtet. Sie alle befanden sich im besetzten Polen. Die Menschen wurden in Viehwaggons dorthin gebracht. Sie wurden geschlagen, erschossen, erhängt oder in Gaskammern getrieben.

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