Lützerath: Unheilige Allianz der „Klima-Aktivisten“ mit Antisemiten

Luisa Neubauer ist die Gallionsfigur der FFF-Bewegung in Deutschland© Tobias Schwarz / AFP

Die Klima-Proteste in Lützerath waren geradezu ein Lackmustest für den Rechtsstaat. Gewaltbereite mit der euphemistischen Bezeichnung „Aktivist“ nur unzureichend charakterisierte Gesetzesbrecher übten lautstark den Schulterschluss mit Linksextremen und überzeugten Antisemiten. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Umwelt- und pseudo politischen Organisationen mit einschlägigen Akteuren der linksextremen Szene zeigt den Grad der erheblichen Radikalisierung der gewalttätig missionierenden Klima-Religion. Bezeichnenderweise tauchte bei einem „offenen Spaziergang“ mit der grünen Gallionsfigur und Familienangehörigen des steinreichen Reemtsma-Zigaretten-Clans Luisa Neubauer die Flagge eines nicht existierenden Staates „Palästina“ auf. Faschismus ist nicht immer braun, Faschismus kommt in Deutschland häufig und zunehmend in Grün daher. (JR)

Von Deborah Ryszka

Idealisten sind immer gefährlich. Der Ökonom und Politiker, Joseph A. Schumpeter fasste es pointiert zusammen: „Es gibt nicht nur den einen Feind der Menschheit – den geistig Minderbemittelten –, es gibt noch einen anderen, den Idealisten.“ Ob die Klimaschutz-Aktivisten zur ersten Kategorie gehören, sei einmal dahingestellt.

Feststeht jedenfalls: Klimaschutz-Aktivisten sind Idealisten. Das macht sie so gefährlich. Denn für sie hat die Rettung des Klimas höchste Priorität. Ohne Rücksicht auf Kollateralschäden. Für sie ist das Klima sogar wichtiger als der Mensch. So nehmen die Klimaschutz-Aktivisten für die Rettung des Klimas in Kauf, das die soziale Ungleichheit zunimmt. Das ist das Ergebnis von zwei Befragungen, durchgeführt von der Universität Konstanz, während der Fridays-for-Future-Demonstrationen in Konstanz 2019. 73 Prozent der Befragten stimmten einer CO2-Steuer in Höhe von 180 € pro Tonne zu, sofern die soziale Ungleichheit „kaum größer“ ausfalle. Satte 53 Prozent stimmten dieser Aussage zu, auch wenn die soziale Ungleichheit „deutlich größer“ werde. Dass es einem so großen Prozentsatz gleichgültig ist, knapp einem Drittel der Bevölkerung, den existentiellen Boden unter den Füßen zu entziehen, ist beunruhigend. Wie es der französische Wirtschaftswissenschaftler, Thomas Piketty, in „Eine kurze Geschichte der Gleichheit“ formuliert: „Für die ärmsten 20% oder 30% bleibt der Begriff des Vermögens recht abstrakt: Manche haben nur Schulden, andere bestenfalls ein paar Tausend Euro auf dem Konto oder Sparbuch“. Kaum auszumalen, wie es heutzutage mit steigender Inflation und Energiekosten aussehen mag.

 

Antisemitismus bei FFF

Den Klimaschutz-Aktivisten scheint es nicht die Bohne zu interessieren. Ebenso wie den Antisemitismus, der in den Reihen der Fridays-for-Future-Bewegung die Runde macht. In aller Offenheit rufen Aktivisten zum Kampf gegen den „israelischen Neokolonisalismus“ auf. Zum „Free Palestine Day“ im letzten Jahr twitterte „Fridays-for-Future-International“: Heute ist ‚Free Palestine Day‘. Heute gedenken wir aller palästinensischen Opfer des israelischen Neokolonialismus und der Apartheid. Heute denken wir auch an all die Heuchler, die das Leider der Palästinenser seit Jahrzehnten ignoriert haben. Wir sind traurig und wütend. Der Kampf geht weiter ¡viva Palestine libre!“ Doch das ist nicht alles. Bei den Demonstrationen im nordrhein-westfälischen Lützerath schwenkten Klimaschützer die „palästinensische“ Flagge.

Es ist eine absonderliche Mischung. Sie verdeutlicht dennoch, wie im Grunde menschenfeindlich die Klimabewegung ist. Schaut man sich die soziale Zusammensetzung der Aktivisten an, wird diese Menschenverachtung verständlich. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) im Jahre 2019 setzten sich die Klimaschutz-Aktivisten wie folgt zusammen: 71,8 Prozent der Aktivisten sind Schüler (fast alle Gymnasiasten) oder Studenten, insgesamt 87 Prozent besitzen die Fachhochschulreife oder streben diese an. Mehr als 50 Prozent der Aktivisten zählt sich selbst zur oberen Mittelschicht oder Oberschicht. Dass es sich demnach bei der Klimabewegung, um eine Bewegung aus der Mitte der Gesellschaft handele, ist purer Unsinn. Hingegen stimmt: es ist eine Bewegung der Privilegierten. Genau das bestätigt auch der junge Clemens Traub, ehemaliger Klimaschutz-Aktivist, der seinen ehemaligen Mitstreitern einen fehlenden Bezug zu den realen Problemen der breiten Bevölkerung attestierte.

 

Links-grüne Eliten-Bewegung

Schaut man sich die Köpfe der deutschen Fridays-for-Future-Bewegung an, bestätigt sich diese Diagnose. Luisa Neubauer, das bekannteste Gesicht der deutschen Klimaschutz-Bewegung, stammt nicht nur aus der wohlhabenden Reemtsma-Familie, Neubauer ist auch Parteimitglied der Grünen. Neubauers Cousine, Carla Reemstma, engagiert sich ebenfalls bei Fridays-for-Future. Der dritte einigermaßen öffentlich Bekannte im Bunde, Jakob Blasel, ist auch Mitglied der Grünen. Klimaschutz-Aktivisten übernehmen vermeintlich Verantwortung. Verantwortung für das Klima, Verantwortung für die Gesellschaft. De facto ist jedoch Verantwortung in ihrer Bedeutung gleichbedeutend mit „Verantwortung für uns selbst“. Andernfalls würden sich die Aktivisten für die Probleme des unteren Drittel der Bevölkerung, oder zumindest der unteren Hälfte, engagieren, die da etwa wären: Wohnungsnot, niedrige Löhne und prekäre Arbeitsplätze. Weil jedoch Klimaschutz-Aktivisten überwiegend im Eigeninteresse handeln, sind ihnen diese Probleme einerlei.

Weil es sich, ohne jeglichen Zweifel, bei Fridays-for-Future um eine links-grüne Eliten-Bewegung handelt, spiegeln ihre Mitglieder sehr gut die Einstellung ihrer Eltern wider. Diese besetzen zu einem großen Teil Professuren-Stühle, Redaktionen und Kultureinrichtungen. Das erklärt das mediale Dauerfeuer, nebst Sympathien aus dem wissenschaftlichen und kulturellen Bereich für den Umwelt- und Klimaschutz.

Es erklärt auch, dass Klimaschutz-Skeptiker als „populistisch“ oder „rechts“ bezeichnet werden. Gleiches gilt für alle anderen Positionen, zumeist Positionen der Mehrheitsbevölkerung, die den links-grünen elitären Einstellungen diametral entgegenstehen. Wie etwa die Frage nach der Notwendigkeit von Zuwanderung oder eine kritische Einstellung zur Gendersprache. Michael J. Sandel, Professor für Politische Theorie an der Harvard University und bekannter Verfechter des Kommunitarismus, schreibt in seinem Buch „Vom Ende des Gemeinwohls“: „In den USA und in Europa ist die Verachtung gegenüber Ungebildeten stärker ausgeprägt, oder wird zumindest eher zugegeben als Vorurteile gegenüber anderen benachteiligten Gruppen“. Darüber hinaus rezipiert er eine Umfrage aus den Niederlanden, Großbritannien und Belgien. Hierbei kam heraus, dass bei Befragten mit Uni-Abschluss die Abneigung gegenüber Ungebildeten am stärksten ausgeprägt war. Die Autoren kommen unter anderem zu folgendem Schluss: Sie zweifeln an der moralischen Aufgeklärtheit und Toleranz gesellschaftlicher Eliten. „Außerdem sind den Eliten ihre Vorurteile nicht peinlich. Rassismus und Sexismus mögen sie anprangern, aber was ihre negativen Einstellungen gegenüber geringer Gebildeten angeht, haben sie kein schlechtes Gewissen.“

 

Diskrepanz zwischen Worten und Taten

So viel zum verzerrten Selbstverständnis vieler Angehöriger links-grün privilegierter Schichten. Dieses moralische Armutszeugnis bestätigt auch eine Befragung aus Großbritannien, die der Klima- und Umweltsoziologe, Tobias Rüttenauer, und seine Mitarbeiter vom University College London durchführten. Seit 2009 befragten sie hierzu zehn Jahre knapp 40.000 Personen. Ihr Ergebnis: Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist zwar vorhanden, das eigene Verhalten zum Wohle der Umwelt zu verändern, ist jedoch zu mühselig. Das gilt auch für junge Leute, die ihr umweltschädliches Verhalten nicht ändern.

Der Spitzname für Neubauer, Langstrecken-Luisa, zeugt von dieser Diskrepanz zwischen Worten und Taten. Während sie sich für das Klima engagieren, sollen bitteschön die anderen die „Suppe auslöffeln“. Das zeigt sich auch im Umgang mit antisemitischen Kräften innerhalb der Klimaschutz-Bewegung. Einerseits distanziert sich Fridays-for-Future von jeglichen antisemitischen Kräften in den eigenen Reihen. Zumindest wörtlich. In der Praxis schwenken Umweltaktivisten die „palästinensische“ Flagge, wie jüngst in Lützerath, oder sie twittern antisemitische Parolen. Verbote und Verzichte, wie etwa ein Tempo-100-Limit auf Autobahnen oder eine Emission-Reduktion in Deutschland und Europa auf Kosten von Energiesicherheit und Wohlstandverlust, obwohl die größten CO2-Treiber China, Indien und Nordamerika sind, sprechen auch nicht gerade für die Aktivisten. Antisemitische Stimmen werden ebenso geduldet, wie die Verelendung breiter Massen. Konstruktive, sozial verträgliche Lösungsvorschläge sucht man vergeblich. Anders gesagt: Die Klimaschutz-Bewegung ist eine Bewegung der Menschenverachtung. Schumpeter hatte Recht. Idealisten mit ihrer Einseitigkeit und Blindheit sind gefährlich. Quod erat demonstrandum.

 

Deborah Ryszka, geb. 1989, M. Sc. Psychologie, Doktorandin der Philosophie und freie Publizistin.

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