KOLUMNE DES HERAUSGEBERSDR. R. KORENZECHER

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Das Erscheinen der Dezember-Ausgabe ist von jeher etwas Besonderes. Das weltliche Kalenderjahr ist wieder einmal an uns vorbei gerast. Und waren 2020 und 2021 schon keine einfachen Jahre, so war und ist besonders das Jahr 2022 nun wirklich nicht arm an Unterdrückung und Not in vielen Teilen der Welt, an kriegsbedingtem menschlichen Leid, an suizidalem politischen Irrsinn unserer gegenwärtig erhebliche Teile der westlichen Welt jenseits und diesseits des Atlantik und auch ganz besonders dieses Land beherrschenden, jeder Vernunft unzugänglichen, dekadent-destruktiven durch und durch grün und links durchideologisierten Politik mit all ihren geradezu pseudoreligiös durchideologisierten Gender-, Klima-, und Islameinlass-Exzessen.

In diesem Dezember kommt für unsere Monatspublikation noch etwas ganz Besonderes hinzu. Voller Stolz und voller Genugtuung dürfen wir, die Redaktion und der Herausgeber, Ihnen in diesem Monat die Nummer 100 unserer Jüdischen Rundschau präsentieren und unserer tiefen Freude über Ihr großes Wohlwollen gegenüber unserer Arbeit und unserem Periodikum zum Ausdruck verleihen.

Es sind vor allem Sie, die uns mit Ihrem Zuspruch, Ihren konstruktiven Zuschriften und Ihrem von Ausgabe zu Ausgabe wachsendem Interesse an unseren Beiträgen das für uns unverzichtbare Gefühl geben, mit der Herausgabe und der Ausrichtung unserer Publikation einen guten Schritt getan zu haben für den Erhalt unserer westlich-demokratischen Werte und für eine Welt ohne Antisemitismus und Israel-Delegitimierung.

Die Treue unserer bisherigen, und die stetig steigende Zahl neuer Leser, machen uns Mut und sind für uns Belohnung und Herausforderung zugleich. Unseren Dank an unsere Leser verbinden wir mit dem Versprechen auch weiterhin dem in uns gesetzten Anspruch zu entsprechen.

Die beiden großen Familien- und Lichterfeste des Christentums und des Judentums, das Weihnachtsfest und das Chanukka-Fest, machen weltweit den bevorstehenden Monat Dezember wie jedes Jahr trotz aller Krisen auch zu einem Monat des familiären Miteinanders sowie der Besinnung auf das jüdisch-christliche kulturelle und religiöse Erbe der westlichen Hemisphäre und leiten gleichzeitig den Wechsel des weltlichen Kalenderjahres ein.

Jahresend-Zeiten eignen sich hervorragend für gute Vorsätze, einige Vorausblicke und natürlich auch für den obligaten Rückblick auf das hinter uns liegende Jahr.

Unser guter Vorsatz ist vor allem, uns selbst und Ihrem berechtigten Anspruch an uns treu zu bleiben. Wir werden auch weiterhin ohne Vorbehalt oder auferlegten Maulkorb all die Themen aufgreifen, die uns in diesen Krisen-bewegten Zeiten am Herzen liegen. Die Themen, die uns mit Sorge erfüllen und uns Kummer bereiten, beim Namen zu nennen, sind wir Ihnen, unseren Lesern schuldig und daran werden wir zu messen sein.

Es bedarf leider nicht wirklich seherischer Fähigkeiten, um vorauszusehen, dass die gegenwärtige Situation und die politischen Entwicklungen in der islamischen Welt, besonders aber auch in Deutschland, in Westeuropa und in anderen Teilen unseres Planeten, gerade für jüdische Menschen viel Potential zu großer Besorgnis enthalten. Dazu kommen gerade jetzt wieder von mehreren Seiten vorsätzlich angeheizte Eskalationen des im Osten Europas auf ehemaligem Gebiet der untergegangenen Sowjetunion herrschenden schreckliche kriegerische Geschehens.

Nicht zu übersehen ist auch die Rädelsführerschaft der hauptsächlich von der Wähler-fernen deutschen Ampel-Regierung und ihrer deutschen Führung dominierten EU als Vorreiter einer – vor allem mit der Unterstützung der unsäglichen und unhaltbaren Biden-Democrats – hysterisierenden Klimareligion und der massiven Delegitimierung des demokratischen Staates Israel.

Insgesamt blicken wir nicht nur auf ein ereignisreiches Jahr sondern einen eben solchen Monat zurück. Israel hat gewählt und der untragbaren, weder im Sinne Israels noch seiner Menschen handelnden Lapid-Regierung eine deftige Quittung serviert. Der dienstälteste und erfahrenste Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vom jüdischen Volk einen klaren Regierungsauftrag bekommen. Während Deutschland fest in den Klauen einer auch noch von einer vermeintlich wirtschaftsliberalen Partei gestützten grünen und linken Wirtschafts-, Wohlstands-, und Freiheits-Demontage Politik steckt, erleben wir bereits den Niedergang der israelischen Linken.

Seit Jahren haben die sozialistischen Parteien dort mit einem Bedeutungsverlust zu kämpfen. Bei den letzten Wahlen erlangte die linke Awoda gerade einmal vier Sitze in der Knesset. Die Meretz-Partei scheiterte sogar an der Sperrklausel von 3,5 Prozent. Ein Grund hierfür ist der von den Menschen Israels unzweifelhaft erkannte und von den Linken praktizierte inflationäre Abverkauf der existenziellen Interessen des jüdischen Staates. Die selbstmörderische Misswirtschaft und die Zugeständnisse an die PLO werden von den Wählern endlich quittiert.

Während in Israel die Menschen mit neuer Hoffnung einer Legislaturperiode unter Netanjahu entgegenblicken, die Stabilität und wirtschaftliches Wachstum verspricht, bleibt Deutschland dem grünen und linken Politirrsinn ausgeliefert. In den USA haben die Wähler bei den Midterms keine klare Entscheidung getroffen – das Land bleibt gespalten.

Obwohl Joe Biden das Land zunehmend destabilisiert, besteht auch hier mehr Hoffnung auf einen Politwechsel in zwei Jahren als in dem sich offensichtlich selbst aufgebenden Deutschland.

 

Nach der Massenmigration kommt die Massen-Einbürgerung

Während ganz Deutschland in Richtung Ukraine und auf den Stromzähler schaut, schwillt, von den Medien nahezu unkommentiert, die vorwiegend islamische Migration aus dem Nahen Osten und aus Afrika zu einem neuen Tsunami an. Schon jetzt ist der Wohnungsmarkt stark unter Druck und die Kranken- und Sozialkassen ächzen unter den ständig wachsenden Ausgaben. In der Kriminalstatistik sind vor allem islamische Migranten überproportional vertreten. Nun will Innenministerin Nancy Faeser auch noch die deutsche Staatsbürgerschaft kurzfristig verschenken. Schon nach fünf, in nicht wenigen Fällen schon nach drei Jahren, sollen Migranten auch ohne Eignungsnachweise wie Sprache und gelungene Integration die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Bisher sind es immerhin noch acht Jahre. Die trickreiche Senkung des Wahlalters scheint der grün-linken Polit-Kaste nicht zu reichen. Mit dieser fahrlässigen Neuerung würden sehr viele Migranten, die 2015/16 ins Land gekommen sind, schon sehr bald zu Staatsbürgern und damit aus im Gegenzug erwarteter Dankbarkeit wohl auch zu den von links und grün erhofften neuen Wählern werden.

Während mit zunehmenden Einlass sehr häufig rechtsverachtender und gewaltbereiter, fast ausnahmslos judenfeindlicher islamischer Immigration ein freies und offenes jüdisches Leben ohne entwürdigendes Identitäts-Mimikry immer weiter verunmöglicht wird und die jüdische Emigration zunimmt, sind auch Juden andernorts immer mehr Anfeindungen, Ausgrenzungen und Übergriffen ausgesetzt. In atavistischer Dummheit verharrende, rückschrittliche und zersetzende, auf unsere freiheitliche, hoch technologisierte Lebensweise des Informations- und Internet-Zeitalters und besonders auf die Juden zielende Gewalt gibt es zurzeit nicht nur in Deutschland, sondern an vielen Orten der Welt. Sie hat die letzten Jahre zu den ihren gemacht. Von Paris über Irak, Syrien, Jerusalem, Tel Aviv, wieder Paris, Brüssel, die europäischen Staatengrenzen und, und, und...um nur einige ihrer Herrschaftsorte zu nennen.

Dabei stimmt es – diese Gewalt ist aus fanatisierter Dummheit und mittelalterlichem Rückschritt geboren. Sie ist, wenn man es genau betrachtet, unseren fortschrittlichen, über hochtechnische Aufklärungs-, Verteidigungs- und Angriffssysteme verfügenden westlichen Gesellschaften nicht einmal im Ansatz gewachsen und könnte eigentlich schon längst aus unserer Welt verbannt, gemeinsam mit ihrer kranken Ideologie auf den Müllhalden unserer modernen Zivilisation verschimmeln.

Aber sie hat Verbündete in dieser Welt. Dies sind die sich als Gutmenschen tarnenden „der-Islam-ist-eine-Religion-des-Friedens“-, „der Terror-hat mit-dem-Islam-nichts-zu-tun“- und „Asyl-kennt-auch-bei-Straftaten-keine-Obergrenze“- Demagogen, Terrorversteher und Volksverdummungs-Missionare aus unserer Politik und unseren vielfach öffentlich-rechtlichen Mainstream-Medien.

Sie haben aus dem „Juden-ins-Gas“-Gegröhl der hiesigen Muslime und aus den von Islam-Anhängern in Paris, Syrien, Irak und anderswo begangenen Köpfungen und aus den Messer-Mord-Attacken nichts gelernt.

Sympathie oder auch nur Mitleid mit den unschuldigen jüdischen Opfern in Tel Aviv und Jerusalem kennen sie nicht. Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern von Paris und Israel wollen sie nicht sehen.

 

Judenfeindliche Journalisten

Zur Solidarität mit Israel und den Juden im gemeinsam aufgezwungenen Kampf gegen den durch stets islamische Täter verübten blutigen Terror sind sie nicht bereit.

Haarsträubend Fakten-verdrehende Schuldzuweisungen an die jüdischen Todesopfer, Freisprechen des Islam von jeder Urheberschaft an den Mordtaten und verständnisvolles Sympathisieren mit den islamischen Judenmördern ist schon eher ihre Sache.

Zu wieviel Judenfeindschaft deutscher Mainstream-Journalismus in diesem Sinne noch nicht einmal 80 Jahre nach dem Ende der Schoah schon wieder fähig ist, beweist er mit der Delegitimierung des jüdischen Staates Israel beinahe jeden Tag. Dabei stehen ihm große Teile unserer Politik in nichts nach, wie etwa auch die immer noch im Amt und in der grünen Politik gehaltene Claudia Roth mit ihrem antisemitischen Documenta-Exzess bestens belegt.

Unsere Islam-Appeaser und Terror-Relativierer verbünden sich – statt sich mit dem Terror-überzogenen Israel zu solidarisieren – ohnehin viel lieber mit Pan-Islamisten nahezu jeglicher Herkunft. Sie versorgen die iranischen Juden-Vernichtungs-Mullahs und Zivilisationsfeinde mit den nötigen Atombomben, sie liefern den Mördern bei uns den Lebensraum und versorgen den Hamas-Terror mit Geld und Waffen.

Dabei sind sie jedes Mal unschuldig erstaunt, wenn das von ihnen zum Abschuss freigegebene Europa immer wieder von islamischem Terror heimgesucht wird. Sie werden ihre verfehlte Politik und ihr Versagen natürlich niemals einräumen. Viel eher werden sie ihre Kritiker, die unsere säkularen, westlichen, freiheitlich-demokratischen Post-Aufklärungs-Gesellschaften für uns und unsere Kinder erhalten wollen, verleumden, diffamieren und rechter Gesinnung bezichtigen.

Dafür sorgen sie sich hysterisch um unser Klima, verbieten unseren Kühen das Pupsen und würden am liebsten dafür sorgen, dass wir zur Vermeidung von CO2-Ausstoß nicht mehr atmeten.

Aber die Geschichtsschreibung wird sie – wenn auch leider zu spät – gnadenlos enttarnen.

Sie, die Islam-Appeaser aus Politik und Medien sind die Totengräber unserer über Jahrhunderte mit vielen Opfern erkämpften freiheitlichen Lebensweise.

Und wenn sie sich auch noch so sehr als in der Ukraine engagieren, sie sind erheblich mitschuldig an den Tränen und der Trauer der Mütter, Väter, Frauen, Männer und Kinder der islamischen Mordopfer. Sie vergießen Krokodilstränen bei inhaltsleeren Trauerreden für die Opfer statt vor Scham über den Zustand, in den sie unsere Republik und Westeuropa gebracht haben, in den Boden zu versinken.

Werden sie aber nicht tun, unsere Klimahysteriker – und wir, wir lassen es als Wähler immer noch geschehen. Wir sind damit ihre nur allzu willigen Erfüllungsgehilfen und werden wohl, wenn kein neues Wunder geschieht, wie weiland das Römische Reich mit ihnen und ihrer dekadenten Attitüde durch eigenes kriecherisches Verschulden untergehen.

Auch auf der internationalen politischen Weltbühne wird der jüdische Staat massiv angegriffen und die UNO ist zum antisemitischen Tribunal mutiert. Bei der Verurteilung Israels ist auch die Ukraine beteiligt. Kiew unterstützt seit Jahren unverändert den anti-israelischen Kurs der UNO, verlangt aber von Israel wie selbstverständlich Unterstützung und Waffenlieferungen. Dabei hat Israel, ohne zu zögern, den Angriff auf die Ukraine verurteilt, humanitäre Hilfe geleistet und Tausende Flüchtlinge aufgenommen. Trotzdem stimmt die Ukraine in der UN für die Verurteilung Israels, wie sie es in den letzten 30 Jahren wiederholt getan hat. Gleichzeitig verlangt die Ukraine aber, dass Israel mit dem Iron Dome, die Waffe liefern soll, die ein integraler Bestandteil seiner eigenen Selbstverteidigung ist.

Besonders hier können der Staat Israel und seine Menschen trotz allen erlebten Leids und bestehender existentieller Bedrohung als Beispiel für Unverzagtheit, Lebensfreude und positives Denken angesehen werden. Das jüdische Volk hat bereits Vieles und Schreckliches überstanden und ist oft aus tiefster Bedrängnis gestärkt herausgekommen. So sehen wir auch das im Dezember – genauer am 25. Kislev – beginnende fröhliche Chanukka-Fest, das die Befreiung des jüdischen Staates und seiner Menschen aus hellenistischer Fremdherrschaft feiert. Chanukka ist damit durchaus auch ein Symbol und ein Fanal für die Neuzeit.

Unseren christlichen Lesern wünschen wir in etwas wehmütiger Erinnerung an das zwischenzeitlich mit wachsender arabischer Besiedlung heute fast Christen-freie Betlehem ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Unseren jüdischen Lesern ein wundervolles Chag Chanukah Sameach.

Allen anderen Freunden und nichtjüdischen Lesern einige fröhliche und gesunde, vollständig Widmungs-neutrale Feiertage/Nichtfeiertage.

Uns allen und dem Staat Israel einen schönen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute im hoffentlich gesunden und friedvollen Neuen Jahr 2023.

Ihr Dr. Rafael Korenzecher

 

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