Wie Franklin D. Roosevelt vor 80 Jahren die Juden verraten hat

US-Präsident Franklin D. Roosevelt bei einer Wahlkampfrede 1936
© WIKIPEDIA

Trotz der Nachrichten über den Massenmord an den Juden durch die Nationalsozialisten und trotz der verzweifelten jüdischen Hilferufe, unternahm die keinesfalls den Juden zugeneigte US-Regierung unter dem Demokraten Franklin D. Roosevelt ganz im Sinne auch der heutigen Politik der Democrats so gut wie nichts zur Rettung der Juden vor der bestialischen deutschen Mordmaschinerie. Ganz im Gegenteil: Die Einreisebestimmungen für europäische Juden wurden durch die Roosevelt-Administration sogar noch verschärft. (JR)

Von Sol Stern

Am 8. August 1942 erhielt das amerikanische Konsulat in Genf einen dringenden Besuch von Gerhart Riegner, dem Schweizer Vertreter des Jüdischen Weltkongresses. Ein Konsularbeamter bemerkte, dass der junge Anwalt in einem Zustand „großer Aufregung“ erschien, als er die verheerenden Informationen übermittelte, die er gerade von einem deutschen Industriellen mit hochrangigen Kontakten innerhalb der Nazi-Bürokratie erhalten hatte. Nach Angaben des Industriellen (dessen Identität Riegner geheim zu halten versprach) hatte das Hitler-Regime eine weitreichende Operation zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas mittels Giftgas in geheimen, industriell geführten Tötungszentren im Osten gestartet.

Riegner bat darum, dass ein Telegramm, das diese Enthüllungen zusammenfasste, an das Außenministerium geschickt und dann an Rabbi Stephen H. Wise, den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses in New York, weitergeleitet werde. Für die amerikanischen Diplomaten klang dies „fantastisch“, nur ein weiteres Gerücht über Kriegsgräuel. Dennoch stimmten sie zu, Riegners Telegramm an ihre Vorgesetzten in Washington weiterzuleiten. Es war das erste Mal, dass zuverlässige Informationen über Hitlers Endlösung die US-Regierung erreichten.

Gerhardt Riegner hielt sein Versprechen, den Namen seines deutschen Informanten niemals preiszugeben. Mehr als 40 Jahre später gelang es den Historikern Walter Laqueur und Richard Breitman jedoch, Riegners geheime Quelle als Eduard Schulte zu identifizieren, den Chef eines großen Bergbauunternehmens, das das deutsche Kriegsministerium mit strategischen Metallen belieferte. In Breaking the Silence: The German Who Exposed the Final Solution („Der Deutsche, der die Endlösung aufdeckte“) erzählten die Autoren die dramatische Geschichte eines „rechtschaffenen Nichtjuden“, eines anderen Oskar Schindler, der sein Leben riskierte, um die Welt auf den Holocaust aufmerksam zu machen. Ein Teil von Schultes Informationen stammte indirekt von SS-Chef Heinrich Himmler, der auf dem Weg zu einer geheimen Militäreinrichtung in der Nähe der kleinen Stadt, die früher Oswiecim hieß und direkt an der alten deutsch-polnischen Grenze lag, einen Zwischenstopp bei den Bergwerken von Schulte eingelegt hatte. Wie Laqueur und Breitman in ihrem Buch beschreiben, erfuhr Schulte zu diesem Zeitpunkt, dass Himmler bei der Vergasung von 450 Juden im Bunker 2 des Vernichtungslagers Auschwitz zugeschaut hatte.

Schulte hoffte, dass die Informationen, die er an Riegner weitergab, amerikanische Regierungsfunktionäre und die jüdischen Führer des Landes erreichen und eine energische Reaktion der Vereinigten Staaten und der Alliierten auslösen würden. Er war davon überzeugt, dass „die Nazis sich nicht abschrecken lassen, wenn sie nicht mit einer greifbaren größeren Bedrohung konfrontiert werden“, so Laqueur und Breitman. Leider hatte Schulte eine etwas überzogene Vorstellung vom Einfluss der jüdischen Führer. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass der amerikanische Präsident, der Führer der Allianz der freien Welt gegen die Nazis, bei dieser historisch beispiellosen moralischen Herausforderung nicht dabei sein würde.

Gerhardt Riegner konnte auch nicht ahnen, dass die verzweifelte Warnung, die er dem amerikanischen Volk zukommen lassen wollte, über drei Monate lang vom US-Außenministerium unterdrückt werden würde.

 

Nicht im „nationalen Interesse“

In den Jahren vor dem Kriegseintritt der USA schloss die Regierung Roosevelt politischen Protest für die in Deutschland zunehmend verfolgten Juden aus, weil das nicht als im „nationalen Interesse“ betrachtet wurde – also nicht im wirtschaftlichen Interesse eines Landes, das noch immer in der Großen Depression steckte. Der stellvertretende Außenminister Breckinridge Long, ein Bewunderer Mussolinis und bekannter Antisemit, wurde daraufhin der für die Flüchtlingspolitik zuständige Mann in der Regierung. Long errichtete ein Labyrinth bürokratischer Hürden („Papiermauern“, wie der Historiker David Wyman sie später nannte), die es unmöglich machten, selbst die sehr restriktiven Einwanderungsquoten zu erfüllen, die von den republikanischen Regierungen in den 1920er Jahren festgelegt worden waren. Hunderttausende von Juden, die vor den Nazis flohen, wurden effektiv an der Einreise in die Vereinigten Staaten gehindert.

Im Dezember 1940 stoppte das Außenministerium ein Untergrund-Rettungsnetz, das von dem mutigen Journalisten und Harvard-Literaturredakteur Varian Fry geleitet wurde und mehr als tausend jüdischen Künstlern und Wissenschaftlern zur Flucht vor den Nazis über Südfrankreich verhalf. Das Ministerium, das die diplomatischen Beziehungen zu Frankreichs kollaborierender Vichy-Regierung aufrechterhalten wollte, betrachtete Frys nicht genehmigte Aktion als politisches Ärgernis. Es weigerte sich, Frys Pass zu verlängern und forderte die Vichy-Polizei auf, ihn in Marseille zu verhaften und seine Rückkehr in die USA zu erzwingen.

Nach dem Kriegseintritt der USA war die Regierung Roosevelt davon überzeugt, dass die Hilfe für die im besetzten Europa gefangenen Juden Ressourcen von der militärischen Kampagne gegen die Achsenmächte abziehen würde. Als das Riegner-Telegramm am 10. August 1942 im Außenministerium eintraf, wurde es nicht nur mit der gebotenen Skepsis, sondern mit regelrechter Obstruktionspolitik behandelt. Aus Angst, dass die Nachricht von der Vernichtung unerwünschten öffentlichen Druck erzeugen würde, etwas für die gefährdeten europäischen Juden zu tun, weigerte sich das Außenministerium, Riegners Bericht an Rabbi Wise weiterzuleiten. Ein hoher diplomatischer Funktionär warnte, dass Wise „einen Aufstand machen könnte“, wenn er herausfände, dass das Ministerium Informationen über das Schicksal der Juden zurückhielt. Das Außenministerium forderte daraufhin das Genfer Konsulat auf, keine weiteren Berichte von Riegner zu übermitteln, es sei denn, sie seien nachweislich im „nationalen Interesse“.

 

Hinhaltetaktik und Vertuschung

Riegner hatte jedoch die Weitsicht, die Informationen von Schulte an das britische Konsulat in Genf weiterzuleiten, mit der Bitte, sie nach London und dann an Rabbi Wise weiterzuleiten. So erhielt Wise das Riegner-Telegramm nicht von Vertretern seiner eigenen Regierung, sondern von einem britischen Funktionär. Schockiert und verzweifelt, aber in dem Wissen, dass Riegner zuverlässig war, rief Wise sofort den Unterstaatssekretär Sumner Welles an, um ihm die seiner Meinung nach wichtigen neuen Informationen über die jüdische Katastrophe in Europa mitzuteilen. Er drängte auch auf ein direktes Treffen mit Präsident Roosevelt.

Welles verriet nicht, dass das Außenministerium fast drei Wochen lang auf dem Riegner-Bericht gesessen hatte. Auch Rabbi Wise bekam kein Treffen mit dem Präsidenten. Stattdessen forderte Welles den Rabbiner auf, Stillschweigen zu bewahren, während das Ministerium angeblich den Wahrheitsgehalt des Berichts überprüfe. Wise willigte ein, die Angelegenheit unter Verschluss zu halten, und verzichtete darauf, öffentlichen Protest zu organisieren.

Während der nächsten drei Monate des von der US-Regierung erzwungenen Schweigens rollten weiterhin Züge voller Juden nach Auschwitz, Treblinka, Sobibor und anderen Tötungszentren im Osten. Es stimmt, dass die Regierung Roosevelts immer noch nichts von der geheimen Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942 wusste, auf der hochrangige Nazifunktionäre die Logistik der Endlösung minutiös planten. Auf einer Kundgebung in Berlin 10 Tage nach der Wannsee-Konferenz verkündete Hitler jedoch kühn, dass „das Ergebnis dieses Krieges die vollständige Vernichtung der Juden sein wird“. Die Rede des Führers wurde in Washington und London verfolgt. Jede halbwegs interessierte amerikanische Regierung hätte in der Lage sein müssen, die Zusammenhänge zu erkennen – zusammengenommen würden Hitlers „Vernichtungs“-Rede und die Monate später erfolgten Enthüllungen des „deutschen Industriellen“ die Wahrheit über das laufende, systematische Massaker an den europäischen Juden bestätigen.

Je mehr Informationen über die Todeslager aus anderen Quellen in Washington eintrafen, desto schwieriger wurde es für das Außenministerium, die Nachrichtensperre aufrechtzuerhalten. Schließlich teilte Unterstaatssekretär Welles am 24. November, mehr als drei Monate nachdem Riegners ursprüngliches Telegramm in Washington eingetroffen war, Rabbi Wise mit, dass das Telegramm überprüft worden sei und nun veröffentlicht werden könne. Am selben Abend hielt Wise eine Pressekonferenz in Washington D.C. ab, um zu verkünden, dass die US-Regierung bestätigt habe, dass Hitler „die Vernichtung aller Juden in Europa befohlen“ habe und dass 2 Millionen bereits ermordet worden seien.

 

Kein Interesse der Medien

Fünf Reporter nahmen an der Pressekonferenz von Rabbi Wise teil, keiner von der New York Times oder der Washington Post. Die beiden führenden Zeitungen des Landes übernahmen ein paar Absätze von den Presseagenturen und vergruben Wises Ankündigung tief in den Zeitungen des nächsten Tages. Time und Newsweek ignorierten die Nachricht völlig. Der Glaubwürdigkeit von Wise bei der Presse war es nicht zuträglich, dass das Außenministerium es ablehnte, seine Erklärung zu kommentieren. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass die „Mainstream-Medien“ (wie wir sie jetzt nennen) einen Knüller über den größten Massenmord in der Geschichte angeboten bekamen und lediglich mit den Schultern zuckten.

Innerhalb von zwei Jahrzehnten nach Kriegsende wurden große Biografien über FDR veröffentlicht, unter anderem von angesehenen Wissenschaftlern wie James MacGregor Burns, Frank Freidel und Eric Goldman. Diese Studien leisteten wichtige Beiträge zur amerikanischen politischen Geschichte – mit Ausnahme eines entscheidenden Punktes. Fast durchweg schlossen sich die Biographen unkritisch der selbstentschuldigenden Darstellung der Regierung Roosevelt an, dass Amerika den europäischen Juden nicht zu Hilfe gekommen sei. Nach der übereinstimmenden Auffassung, die zunächst von Regierungsmitgliedern verbreitet wurde und später von Journalisten und Historikern aufgegriffen wurde, konnten die USA nichts zur Rettung der von Hitler kontrollierten Juden tun, weil solche Bemühungen Ressourcen von der ersten und obersten Priorität, dem Sieg im Krieg, abgezogen hätten. Nazideutschland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, sei die einzige Möglichkeit, eine nennenswerte Anzahl von Juden zu retten.

 

Keine Hilfe für Auschwitz

David Wymans umfangreiche Studie von 1984, The Abandonment of The Jews: America and The Holocaust, 1941-1945 („Das im-Stich-Lassen der Juden: Amerika und der Holocaust, 1941-1945“) enthüllte, dass im Sommer 1944 US-Kriegsflugzeuge auf dem Weg zu einem Angriff auf deutsche Ölraffinerien weiter nördlich über Auschwitz flogen. Die Bomber hätten einen Teil ihrer Ladung auf die Todesfabriken abwerfen können – die damals in Überstunden arbeiteten – oder auf die Eisenbahnlinien, die zum Lager führten – ein Vorschlag, der von vielen jüdischen Führern in den Vereinigten Staaten und Palästina befürwortet wurde. Doch die verzweifelten Bitten um Maßnahmen wurden von der Regierung rundweg abgelehnt. Einem offiziellen Vermerk des Kriegsministeriums zufolge hätte ein Militäreinsatz gegen Auschwitz dazu geführt, dass Ressourcen abgezweigt worden wären, „die für den Erfolg unserer Streitkräfte, die jetzt an anderen entscheidenden Operationen beteiligt sind, unerlässlich sind“.

Wyman wies nach, dass die Argumentation der Regierung von Täuschung und Heuchelei durchsetzt war. Zur gleichen Zeit, als die Regierung die Bombardierung von Auschwitz ausschloss, zog die US-Militärführung mehr als 100 schwere Bomber von ihren regulären strategischen Einsätzen ab, um Nachschub für Einheiten der polnischen Heimatarmee abzuwerfen, die sich in Warschau gegen die Nazis erhoben hatte. Die Operation hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf den zum Scheitern verurteilten polnischen Aufstand, und der größte Teil des Materials fiel in die Hände des Feindes. Dennoch heißt es in einem Bericht des Kriegsministeriums, dass „trotz der greifbaren Kosten, die die erzielten greifbaren Ergebnisse bei weitem überstiegen, der Schluss gezogen wird, dass diese Mission reichlich gerechtfertigt war. Amerika hat seinem Verbündeten die Treue gehalten“. Das jüdische Volk wurde von der US-Regierung eindeutig nicht als ein Verbündeter angesehen, dem sie „die Treue halten“ musste.

„Franklin Roosevelts Gleichgültigkeit gegenüber einem so bedeutenden historischen Ereignis wie der systematischen Vernichtung des europäischen Judentums erweist sich als das größte Versagen seiner Präsidentschaft“, schloss Wyman.

 

Rettung wurde aktiv verhindert

DuBois stellte ein 18-seitiges Dossier mit dem Titel „Report to the Secretary on the Acquiescence of This Government in the Murder of the Jews“ (Bericht an den Minister über die Duldung dieser Regierung bei der Ermordung der Juden) zusammen und übergab es seinem Chef, Finanzminister Henry Morgenthau Jr. In dem Bericht hieß es, dass Funktionäre des Außenministeriums (in erster Linie Long) „es nicht nur versäumt haben, die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel der Regierung zu nutzen, um Juden vor Hitler zu retten, sondern sogar so weit gegangen sind, diese Mittel der Regierung zu nutzen, um die Rettung dieser Juden zu verhindern“.

Minister Morgenthau übergab den Bericht an Präsident Roosevelt. In einem persönlichen Gespräch stellte Morgenthau den Präsidenten vor die Qual der Wahl: Entweder er richtet selbst eine Rettungsagentur ein oder er muss sich mit einem großen Skandal auseinandersetzen und eine politische Demütigung hinnehmen, wenn der Kongress seine eigene Rettungsresolution verabschiedet.

Am 22. Januar 1944, zwei Tage bevor der gesamte Senat über die Rogers-Gillette-Resolution abstimmen sollte, schuf der Präsident die neue Behörde per Durchführungsverordnung und nannte sie Kriegsflüchtlingsrat. Die Roosevelt-Biographen bescheinigten dem Präsidenten später, dass er die Rettungsbehörde ins Leben gerufen hatte, doch in Wahrheit musste er mit Händen und Füßen dazu gezwungen werden, endlich etwas Anständiges für die jüdischen Opfer der Nazis zu tun.

Aufgrund der späten Stunde ihrer Gründung konnte die WRB viel zu wenig erreichen. Schätzungen zufolge trug die Rettungsstelle jedoch zur Rettung von bis zu 200 000 Juden bei, die andernfalls in die Vernichtungslager geschickt worden wären. Die größte Leistung des WRB wurde in Ungarn erbracht, wo der heldenhafte schwedische Diplomat Raoul Wallenberg als einer der geheimen Abgesandten des WRB tätig war. Durch die Nutzung seiner diplomatischen Fähigkeiten und die Einrichtung von sicheren Unterkünften, um die Razzien und Deportationen der Nazis zu vereiteln, war Wallenberg für die Rettung Tausender von Juden allein in Budapest verantwortlich. Selbst als die Regierung Roosevelt sich weigerte, Auschwitz zu bombardieren, holte Wallenberg buchstäblich Juden aus Eisenbahnwaggons, die für das Vernichtungslager Auschwitz bestimmt waren.

 

Viele Leben hätten gerettet werden können

Wir wissen nicht, wie viele Juden überlebt hätten, wenn eine Rettungsstelle der US-Regierung eingerichtet worden wäre, wie es schon bald nach dem Eintreffen des Riegner-Kabels im Außenministerium mit seinem tödlich genauen Bericht über die Endlösung hätte geschehen müssen. Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass jeder einzelne der vom WRB geretteten Juden und die Hunderttausende ihrer Nachkommen ein lebendiges Zeugnis für die Absurdität des Mantras der Regierung Roosevelt sind, dass nichts für die Juden getan werden könne, solange der Krieg nicht gewonnen sei.

Die Welt muss daran erinnert werden, dass es nicht nur die Täter des Holocausts gab, sondern auch die Zuschauer, die sich weigerten, das Risiko einzugehen und einzugreifen. Die eindringliche Frage von Dara Horn sollte immer wieder gestellt werden: „Warum sind nicht alle zu Dänemark geworden?“

Jedes Gedenken an den Holocaust muss feststellen, dass einige wenige außergewöhnliche Menschen „zu Dänemark“ wurden. Es gab die Retter, wie Varian Fry, Eduard Schulte und Raoul Wallenberg, die ihr Leben riskierten. (In Wallenbergs Fall verlor er sein Leben, als er nach der Eroberung Budapests durch die Rote Armee in einem sowjetischen Gulag verschwand). Und es gab die Befürworter der Rettung wie Peter Bergson, Ben Hecht und die Whistleblower des Finanzministeriums, die mutig ihre Stimme erhoben und handelten. Sie sollten geehrt werden, nicht zuletzt, weil sie ein kleines Stück der Ehre der freien Welt gerettet haben.

Und schließlich sollten wir diese wesentliche Lehre des Holocausts für Amerika bedenken: Es kann keine amerikanische Größe geben, wenn es keine amerikanische moralische Führung gibt, eine Führung, die den Vereinigten Staaten befiehlt, manchmal Risiken einzugehen, selbst auf Kosten einer engen Definition des „nationalen Interesses“. Während wir Auschwitz gedenken, sollten wir den Imperativ in der Frage „Warum sind nicht alle zu Dänemark geworden?“ ehren und uns fragen – wenn nicht Amerika, wer dann?

 

Sol Stern ist ehemaliger Stipendiat des Manhattan Institute und hat für zahlreiche Publikationen geschrieben, darunter City Journal, Commentary, The Daily Beast und das Wall Street Journal.

 

Der Artikel erschien zuerst auf www.tabletmag.com und darf mit freundlicher Genehmigung in der Jüdischen Rundschau abgedruckt werden.

 

Aus dem Englischen von Daniel Heiniger

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