Potsdamer Rabbi angegriffen: Alle Anzeichen deuten auf einen weiteren Fall des brutalen muslimischen Alltags-Antisemitismus

Wieder wurde ein Jude in Deutschland auf offener Straße beleidigt und angegriffen. Der Potsdamer Rabbiner Ariel Kirzon beschreibt den Täter als „arabisch aussehenden Mann“. Die antisemitischen Angriffe mit arabischem und muslimischem Hintergrund der Täter müssen offen angesprochen werden, weil sie in ihrer Vielzahl ein strukturelles Problem darstellen. Sogar das von linker Seite längst enthauptete Bundesamt für Verfassungsschutz spricht von einem „muslimischen Alltags-Antisemitismus“. Es ist leider genau dieser Teil des Islam, der zwischenzeitlich wirklich zu Deutschland gehört. (JR)

Von Deborah Ryszka

Nebst links- und rechtsextremistischem Antisemitismus nimmt auch der muslimische Antisemitismus in Deutschland zu. Jüngst traf es einen Potsdamer Rabbi in Berlin. Über muslimischen Antisemitismus zu reden, darf kein gesellschaftliches Tabu mehr bleiben. Sonst werden antisemitische Angriffe in Deutschland Alltag. Wollen wir das?

Und schon wieder ist es passiert. Am helllichten Tag. Mitten auf der Straße. Ariel Kirzon, Potsdamer Rabbi, wurde in Berlin angerempelt und antisemitisch beleidigt. Von einem arabisch aussehenden Mann. Unweigerlich erinnert das an den Juli 2019. Damals bespuckte und beleidigte ein 19-jähriger Syrer einen 25-jährigen Deutschen, der eine Kippa trug, als „Drecksjude“.

Die Fälle von muslimischem Antisemitismus häufen sich. Das gilt es in Deutschland endlich offen zu benennen. Denn seit 2018 steigt die Zahl aller antisemitischer Vorfälle in Deutschland kontinuierlich an. Waren es im Jahr 2018 noch 1.799 Vorfälle, so sind es im Jahr 2021 3.027 gewesen. Das ist ein Anstieg von 68,3 Prozent - und neuer Höchststand der vergangenen zwei Jahrzehnte. Seit demselben Jahr, also seit 2018, gibt es am Bundesministerium des Innern das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland. So sieht Erfolg auf Deutsch aus.

Welche Gefahren konkret der muslimische Antisemitismus birgt, verdeutlicht eindringlich das „Lagebild Antisemitismus 2020/21“ vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Dieses stützt sich dabei auf einer weltweiten Studie der Anti-Defamation League190 (ADL). Demnach zeigt sich weltweit die größte Verbreitung antisemitischer Einstellungen allen voran in muslimisch geprägten Ländern. Im Nahen und Mittleren Osten vertreten fast drei Viertel antisemitische Vorurteile.

 

Muslimischer Alltags-Antisemitismus

Auf Deutschland bezogen kommt der Verfassungsschutz zu der Schlussfolgerung: „Das von islamistischen Gruppierungen und Einzelpersonen verbreitete antisemitische Gedankengut stellt eine erhebliche Herausforderung für das friedliche und tolerante Zusammenleben in der Bundesrepublik dar.“ Weiter heißt es: „Zugleich konnte bei knapp 30 Prozent aller Ereignisse kein direkter Bezug der handelnden Personen zu einer islamistischen Organisation nachgewiesen werden. [...] In jedem Fall geben diese Vorkommnisse Hinweise auf einen in Deutschland verbreiteten muslimischen Alltags-Antisemitismus.“

Muslimischer, selbstverständlich nebst links- und rechtsextremistischem Antisemitismus, ist ein ernst zu nehmendes Problem. Für nicht wenige islamische Zuwanderer gehört Antisemitismus zum Alltag. Sie importieren Judenhass und Israel-Feindlichkeit nach Deutschland. Zum gleichen Schluss kommen auch liberale Muslime, wie der deutsch-syrische Politologe, Bassam Tibi, oder der deutsch-israelische Psychologe, Ahmad Mansour.

 

Kritik unerwünscht

Das Fatale hierbei? Wer das Problem beim Namen nennt, wird sofort in die „rassistische“ oder „rechte“ Ecke katapultiert. Ein fruchtbarer Diskurs, um dieses Problem zu lösen, wird sofort im Keime erstickt. Deutschlands Institutionen gehen sogar noch weiter. Indem sie Judenhass als Kritik an Israel tolerieren. Die „documenta fifteen“ zeigt das hervorragend. Unter der Leitung von „ruangrupa“, einem Künstlerkollektiv, wurden Kunstwerke und Filme mit eindeutig antisemitischen und/oder anti-israelischen Inhalten gezeigt. In den Strukturen der „documenta“ störte man sich offensichtlich nicht daran.

Das ist falsch verstandene Toleranz. Vielmehr befördert es Antisemitismus und Israel-Hass. Indem es antisemitische und anti-israelische Vorurteile als deutsche „Normalität“ darstellt. Wie soll sich da jemand von seinen antisemitischen und anti-israelischen Einstellungen lösen, wenn er diese ungehindert und straflos ausleben kann? Wenn er erfährt, dass diese sogar gefördert werden? Wie etwa bei der Anti-Israel-Demonstration im Mai dieses Jahres. Dort riefen Demonstranten „Israel isn‘t real“ und „Kindermörder Israel“. Ein rbb-Reporter, der auf dieser Demonstration zugegen war, berichtete sogar von einer „sehr, sehr guten Atmosphäre“. Wie bitte? Eine „sehr gute Atmosphäre“? Ist es das, was wir wollen? Einen antisemitischen Alltag auf Deutschlands Straßen? Denn wenn das so weiter geht, werden antisemitische Fälle, wie der von Kirzon, zum deutschen Alltag gehören.

 

Deborah Ryszka, geb. 1989, M. Sc. Psychologie, Doktorandin der Philosophie und freie Publizistin.

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