Die RAF-Komplizenschaft mit der PLO: Die Entführung der Landshut vor 50 Jahren

Mitglieder der GSG 9 des BGS auf dem Flughafen Köln/Bonn beim Verlassen der Lufthansa-Sondermaschine „Stuttgart“ am 18. Oktober 1977© JACK GUEZ / AFP
Am 13. Oktober 1977 entführten vier Terroristen einer Abspaltung der terroristischen Volksfront zur „Befreiung Palästinas“ (PFLP), die Lufthansa-Maschine „Landshut“ und nahmen Passagiere und Besatzung als Geiseln. Die „palästinensischen“ Terroristen erschossen den Piloten, übergossen die Geiseln mit Alkohol, forderten 15 Millionen Dollar Lösegeld und die Freilassung von elf kriminellen RAF-Häftlingen. Auf dem Flughafen von Mogadischu gelang, im Gegensatz zum desaströsen Einsatz beim Olympia-Attentat 1972, der neu geschaffenen und teils in Israel ausgebildeten Polizei-Spezialeinheit GSG 9, die Befreiung aller Passagiere. (JR)
Im September 2017 wurde das Flugzeugwrack der „Landshut“ zurück nach Deutschland gebracht. Die damalige Lufthansa-Boeing wurde auf dem Höhepunkt der „Offensive“ 1977 von mit der RAF sympathisierenden arabischen Terroristen entführt, um die Insassen des legendären Stuttgart-Stammheimer Gefängnis freizupressen.
Die hatte schon die Entführung des früheren NSDAP-Mitglieds und Großkapitalisten Hanns Martin Schleyer den ehemaligen Frontoffizier des Zweiten Weltkriegs, Helmut Schmidt, nicht zu deren Freilassung bewegt. Als die unter dem Eindruck des „palästinensischen“ Terroranschlags auf die israelische Olympia-Mannschaft in München 1972 gegründete GSG9 erfolgreich den Flieger stürmte, war nicht nur Schleyers Schicksal besiegelt. Sondern auch die Legende von der „wehrhaften Demokratie“ geboren. Zu Unrecht. Mit dem folgenden Gruppenselbstmord der Gefangenen wollten diese wenigstens noch den Mythos nähren von den Kräften des Systems ermordet worden zu sein.
In Westdeutschland hatte der freiheitliche Rechtsstaat einen Geburtsfehler. Er wurde nicht erkämpft, sondern von den Siegern geschenkt, und die westlichen Alliierten haben nach den Nürnberger Prozessen darauf verzichtet die Entnazifizierung flächendeckend durchzusetzen. Adenauer sah im Kanzleramt über die Vergangenheit vieler Spitzenbeamter hinweg. 20 Jahre später sollte das eine ganze Generation moralingesäuerter Studenten, die nur wegen der Gnade der späten Geburt von der Hitlerjugend verschont geblieben waren, dazu erheben, sich über die teils tatsächliche und teils vermeintliche Schuld der Väter zu echauffieren. Dies war die Keimzelle der „Roten Armee Fraktion“. Gewalt „gegen Sachen“ wurde als erstes salonfähig. Kaufhäuser und Springer waren die ersten Ziele.
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