Kika-Moderator demonstriert mit Israel-Feinden
Hatte der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon in der Vergangenheit erhebliche Probleme mit Israel-feindlicher bis antisemitischer Berichterstattung, mehren sich nun die Fälle um Mitarbeiter mit derartigen Einstellungen. Im August nahm beispielsweise der KiKa-Moderator Matondo Castlo an einer Israel-feindlichen Demonstration im Rahmen des sogenannten „Farkha-Festivals“ teil, das sich ganz besonders gegen Siedlungen im Westjordanland richtet. Dabei handelt es sich schon lange nicht mehr um Einzelfälle. (JR)
Im August 2022 nahm Kika-Moderator Matondo Castlo am anti-israelischen Farkha-Festival im Westjordanland teil.© WIKIPEDIA
Neben seiner tendenziösen Berichterstattung gerät der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk (ÖRR) immer öfters in die negativen Schlagzeilen. So wie KiKa-Moderator, Matondo Castlo. Dieser nahm am diesjährigen Farkha-Festival teil, einem Festival, das sich gegen die israelische Siedlungspolitik engagiert. Alljährlich treffen sich dort pro-„palästinensische“ Sympathisanten und Anhänger. Organisiert wird das Ganze von der Palestinian People‘s Party (PPP), der Schwesterpartei der Kommunistischen Partei Israels. Aktivisten aus DKP, marxistischer Linke und DIE LINKE sind dort Dauergäste. Dass somit eine Israel-skeptische Grundstimmung vorherrscht, ist unbestreitbar.
Schaut man sich genauer an, wer hinter der PPP steht, kann man sogar noch einen Schritt weiter gehen. Denn es ist die Palestine Liberation Organization (PLO), eine Organisation, die den Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, immer noch als Helden verehrt. Dieser unterstützte während des Zweiten Weltkrieges den Holocaust Adolf Hitlers und Deutschlands. Zudem ist, seit November 2004, Mahmud Abbas Vorsitzender der PLO. Wie allseits bekannt relativiert und leugnet Abbas wiederholt den Holocaust. So auch jüngst bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundeskanzleramt: „Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen. 50 Massaker, 50 Holocausts.“
Israel-Hass und Israel-Hetze sind keine Ausnahmen innerhalb der PLO. Vielmehr entsprechen sie dem Selbstverständnis der PLO. Das gilt auch für alle ihre Fraktionen, wie für die eingangs erwähnte PPP, die das Farkha-Festival organisiert. Vor diesen Tatsachen, eine ganz klar Israel- und judenfeindliche Grundhaltung beim Farkha-Festival zu vermuten, ist keine abstruse Verschwörungstheorie. Wer somit an Veranstaltungen der PPP teilnimmt, bekundet – mindestens (!) - Sympathien für anti-israelische und antisemitische Überzeugungen - wenn nicht sogar mehr.
Daher ist es ein Skandal, dass ein Moderator des ÖRR an einem Festival teilnimmt hinter dem anti-israelische und antisemitische Organisatoren stehen. Unwesentlich ist hierbei, aus welchen Gründen Castlo dabei war. Unwissen, Inkompetenz oder Feiertrieb als Gründe lassen den KiKa-Moderator nicht wesentlich besser dastehen. Dass dieser sich in einem Instagram-Post rückwirkend äußerte, seine Reise sei „nicht politisch motiviert“ gewesen, klingt mehr nach einer individuell-karrieretechnischen Schadensbegrenzung als nach aufrichtig gemeinter Reue und Einsicht.
Kein Vorbild für Kinder und Jugendliche
Eine besondere Brisanz erhält der Fall zudem, da Castlo mit Kindern arbeitet - nicht nur im Fernsehen, sondern auch als Streetworker im „echten“ Leben. Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung und Halt, jemanden auf dem sie hinauf schauen können - Castlo dient da einigen sicherlich als Vorbild. Wenn Castlo auf einer pro-„palästinensischen“ Veranstaltung ist, färbt das selbstverständlich auf die Kinder und Jugendlichen ab.
Der ausgebildete Erzieher gründete sogar das gemeinnützige Unternehmen „Alles für die Jugend“, deren Geschäftsführer er ist. Nach eigenen Angaben möchte die Organisation „Kindern und Jugendlichen Perspektive und den Weg in eine gesicherte Zukunft geben“ und verpflichtet sich der „Vermittlung von wichtigen Werten“. Bewusst provokativ gefragt: Gehören zu diesen „wichtigen Werten“ eine pro-„palästinensische“ Einstellung samt Israel- und Juden-Hass?
Zudem: Wie kann jemand, der offensichtlich außerstande ist sein Handeln oder die Konsequenzen seines Handelns zu beurteilen - der Fehltritt mit dem Farkha-Festival zeigt das – Vorschulkindern Werte und Wissen vermitteln? Wie kann jemand, der mit seinem eigenen Wertekompass ganz offensichtlich Probleme hat, als Streetworker Kindern Halt und Orientierung geben? Wie kann so jemand, immer noch Kurator der DFL Stiftung sein, einer Stiftung „mit dem Ziel gegründet, die gesellschaftliche Verantwortung des Profifußballs noch intensiver wahrzunehmen“?
Castlos Fall ist kein Einzelfall
Wesentlich skandalöser bei dieser ganzen Angelegenheit jedoch ist, dass es sich keineswegs um einen Präzedenzfall beim ÖRR handelt. So geriet die Deutsche Welle (DW) Ende letzten Jahres in die Schlagzeilen. Mitarbeiter der arabischen Redaktion der DW äußerten teils anti-israelisches oder antisemitisches Gedankengut. Ein Trainer journalistischer Workshops in der DW-Akademie bezeichnete den Holocaust als Lüge. Eine DW-Journalistin verglich gar Israel mit „Krebs, der herausgeschnitten werden soll“.
Und auch das ZDF sorgte für Aufsehen. Oder besser gesagt, seine Mitarbeiterin, Feyza-Yasmin Ayhan, oder Yasmin Poesay, wie sie sich selbst als Poetry-Slammerin nennt. Ayhan ist Teil eines Autorenteams für die Sitcom „Barrys Barbershop“, die vom ZDF beauftragt wurde. Gleichzeitig verbreitete Ayhan mehrfach anti-israelische Propaganda, wie bei einer Veranstaltung der Hamas-nahen Deutschen Jugend für Palästina. Dort sprach sie Israel das Existenzrecht ab.
Einen ähnlichen Affront gab es beim WDR. Eigentlich sollte die „palästinensisch“-stämmige Journalistin und Ärztin, Nemi Al-Hassan, ab November 2021 die Wissenschaftssendung „Quarks“ moderieren. Als jedoch ihre Teilnahme an einer Al-Kuds-Demonstration im Jahr 2014 publik wurde, bei der antisemitische Parolen keine Seltenheit sind, ruderte der WDR zurück. Zu Recht.
Der ÖRR hat augenscheinlich nicht nur ein Problem mit System-Vetternwirtschaft und System-Korruption, sondern auch eine systematische Schwäche für anti-israelische und antisemitische Überzeugungen. Der Fall um den KiKa-Moderator Castlo, und die bis heute fehlenden beruflichen Konsequenzen gegen ihn, verdeutlichen das abermals.
Überraschend ist das Ganze nicht
Schon seit Jahren dominieren grün-linke Überzeugungen im ÖRR, „Grünfunk“ nennen ihn pointiert seine Kritiker. Eine Umfrage unter ARD-Volontären aus dem Jahr 2020 kam zu dem Ergebnis, dass 92 Prozent von diesen Rot-Rot-Grün wählen würden. Und dass in diesen Kreisen eine anti-israelische Grundstimmung salonfähig ist, ist auch nichts wirklich Neues. Fridays-for-Future demonstrierte das eindrücklich im letzten Jahr, als es zum Boykott israelischer Waren und zu harten Sanktionen aufrief.
Auch einige Jahre zuvor, im Jahr 2012, sorgte der Schriftsteller Günter Grass für Furore. In seinem Gedicht, „Was gesagt werden muss“, unterstellte er unter anderem der „Atommacht Israel“ den „ohnehin brüchigen Weltfrieden“ zu gefährden. Trotz gerechtfertigt breiter Kritik an Grass und seinem Gedicht, verteidigten ihn einige Stimmen. So zum Beispiel der Literaturkritiker und Moderator des Büchermagazins „Druckfrisch“ im Ersten, Denis Scheck, der seinen Text als „ein gutes, ein überfälliges tagespolitisches Gedicht“ bezeichnete.
Das, und der Fall um Castlo, zeigen, dass eine ignorante oder affirmative Grundeinstellung gegenüber antisemitischen und anti-israelischen Positionen durchaus keine Außenseiterpositionen im ÖRR sind. Eher scheint es, als gehörten diese sogar zum „guten Ton“ - so ungeniert, wie sie zunehmend „heraus posaunt“ werden. Man kann sogar so weit gehen, und sagen, dass ein gravierend strukturelles Problem vorliegt. „Der Fisch stinkt von Kopfe her“, heißt es doch so schön. Da hilft auch kein Antisemitismus-Beauftragter für den ÖRR, wie ihn Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, fordert. Denn seit es den Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung gibt, steigt die Zahl antisemitischer Vorfälle kontinuierlich an.
Vor diesem Hintergrund, und in Anbetracht des grundsätzlich maroden Zustands des ÖRR, wäre es vermutlich das Beste den Rundfunkbeitrag, in Höhe von 18,36 Euro pro Monat, abzuschaffen. Im freien Wettbewerb hält sich ideologisches Gedankengut kürzer. Das gilt nicht nur für das Gendern, sondern auch für anti-israelische und antisemitische Positionen.
Deborah Ryszka, geb. 1989, M. Sc. Psychologie, Doktorandin der Philosophie und freie Publizistin.
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