KOLUMNE DES HERAUSGEBERS DR. R. KORENZECHER

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

mit der vor Ihnen liegenden Ausgabe unserer Zeitung geht das Jahr 2022 bereits in seine zweite Runde. Nur noch etwas mehr als zweieinhalb Monate trennen uns von dem Beginn des neuen jüdischen Jahres 5783 und dem Zyklus der weiteren unmittelbar folgenden hohen jüdischen Feiertage.

Zwar scheinen die Einschränkungen der Corona-Zeit trotz immer wieder aufkommender Unkenrufe aus einschlägiger politischer Seite weitestgehend der Vergangenheit anzugehören, viele der von der Pandemie verursachten einschneidenden Verwerfungen wirken aber fort. Verwaiste Ämter, Flugchaos, Lieferengpässe und Personalnot in der Gastronomie sind nur einige der uns noch lange begleitenden Folgen. Obwohl – wie die ersten Skandale bereits zeigen – nicht wenige auch aus der an den Entscheidungshebeln sitzenden Politik nicht schlecht mitverdient haben dürften an Masken, Tests und Impfstoffbeschaffungen, haben allzu viele Bürger allzu sehr an der Pandemiezeit gelitten.

Eine wirkliche Verschnaufpause will sich jedenfalls nicht einstellen, weder von den wirtschaftlichen Auswirkungen noch vor allem von Islam-motivierter Gewalt, und schon gar nicht von den täglich mehr Raum einnehmenden Auswirkungen des Pseudo-Bessermensch-Irrsinns und eklatanten Versagens unserer Politik.

Eine zur unduldsamen, geradezu inquisitorischen Klima-Religion aufgestiegene dogmatische Klima-Hysterie, die Übergriffigkeit der sich immer mehr – wenn auch von keinen paritätischen Wahlen legitimiert und von kaum jemandem gewollt – als supranationaler Bundesstaat gerierenden ehemaligen europäischen Wirtschaftsunion gegen einzelne dem EU-Brainwash nicht folgende Mitgliedsstaaten und Völker, die wachsende Verunmöglichung eines offenen jüdischen Lebens ohne allgegenwärtige Schutzbarrikaden und unwürdiges Identitäts-Mimikry sowie die Islam-generierte Messergewalt gegen alle und jeden auf den Straßen und Plätzen unserer hiesigen und westeuropäischen Städte machen eben keine Sommerferien.

Allem voran ist es aber das kriegerische Geschehen in der Ukraine, das unser Leben in geradezu nahtlosem Anschluss an Corona bereits erheblich verändert hat und wohl noch viel drastischer verändern wird. Besonders da die Zeichen unserer aus infantilen Bundeswehr- und NATO-Destruktionspazifisten zu geradezu ungehemmten Bellizisten mutierten, an der Regierung dieses gebeutelten Landes erheblich beteiligten grünen Partei gemeinsam mit den Scharfmachern beider Seiten auf Kriegs-Eskalation und nicht auf Deeskalation gestellt sind, obwohl gerade das letztere aus den ganz oben aufliegenden Gründen Humanität und Sorge um die unschuldigen Kriegsopfer, vor allem die Kinder, Frauen und Alten geboten wäre.

 

Keine Alternative zum Frieden

Ganz sicher ist das russische Vorgehen in keiner Weise zu rechtfertigen, die kriegsverlängernden Wiedereroberungsfantasien der ukrainischen Führung auch nicht. Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand und eine schnelle Verhandlungslösung mit verantwortungsvoller und pragmatischer Mitwirkung der westlichen Politik ist das einzige und wirklich alternativlose Mittel, das die anhaltende Gewalt stoppen und das Elend der unschuldigen Mütter und Kinder in der Ukraine und weiterer ziviler Opfer wirksam schützen kann. Leider scheinen weder die USA unter Präsident Biden noch die immer mehr illegitimen supranationalen Machtanspruch beanspruchende EU dazu in der Lage oder auch nur willens zu sein. Gleiches gilt für die unter der Regierungs-Beteiligung der Grünen und der pseudoliberalen, die bürgerlichen Werte verratenden Steigbügelhalter-Partei leidende Bundesrepublik Deutschland.

Gerade wenn und weil man der Ukraine gut gesonnen ist, müssen Worte der Mäßigung ebenso wie Kritik unter Freunden erlaubt sein. Wenn es um Juden und Israel geht, ist es das jedenfalls das Erste, was man hier zu hören bekommt, wenn man um mehr moralische Unterstützung für das von arabischem und islamischem Terror und der vom Iran ausgehenden atomaren Existenzbedrohung ersucht.

Jedenfalls sind der weltweite Islam und seine kaum noch thematisierte gewalttätige Einflussnahme auf unser Land und die übrigen Länder Westeuropas sehr zu Lasten der jüdischen Bevölkerungsteile eindeutig Profiteure des gegenwärtigen Geschehens in der Ukraine.

 

Wir stehen vor großen Herausforderungen

Überhaupt haben neben der auf uns zukommenden Wirtschaftskrise, der maßlosen Teuerung und durch selbstverschuldeten Energiemangel verursachten Winterrationalisierung von Warmwasser und Heizung seltsame neue Verbrüderungen Einzug in unsere Politik gehalten. Es ist ein No Go, dass ein ukrainischer Botschafter, der erfreulicher Weise nun wohl geht, allerdings ohne seine Meinung zu ändern, den ukrainischen Nazi-Kollaborateur und Judenmörder Bandera einen Volkshelden nennt und dabei von Millionen Ukrainern unterstützt und von unserer Politik geduldet und kaum kritisiert wird.

Bandera-Verharmloser Andrij Melnyk© SOEREN STACHE, AFP

Unsere Zeitung ist voll von Beispielen des neuen von links und grün kommenden Zeitgeist-Antisemitismus sei es auf der Dokumenta oder anderswo, der wohl nur allzu deutlich erklärt, warum das in unserem Lande möglich ist.

Frankreich und auch die Biden-USA stehen auf dem Trümmerhaufen freiheitlich liberalen Denkens, für das beide Länder standen und für das sie in diesem Monat eigentlich ihre Nationalfeiertage feiern sollten.

In Israel ist die Regierungskoalition auch mit den arabischen Feinden der Juden gescheitert. Die anstehenden Neuwahlen bieten eine Chance wieder eine Regierung Netanyahu zu bekommen, wovon der israelische Wähler hoffentlich Gebrauch machen wird.

Ihnen allen wünsche ich einen trotz aller Erschwernisse und Krisen dieser Zeit weitestgehend friedvollen, gesunden, unbeschwerten und erholsamen Sommer.

Israel wird wie bereits viele vormalige Krisen auch die kommende Zeit ohne Schaden überstehen und ein sicherer Hort für jüdische Menschen in und außerhalb des kleinen jüdischen Staates bleiben.

 

Am Israel Chai!

Alles erdenklich Beste

 

Ihr Dr. Rafael Korenzecher

Sehr geehrte Leser!

Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:

alte Website der Zeitung.


Und hier können Sie:

unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen

in der Druck- oder Onlineform

Unterstützen Sie die einzige unabhängige jüdische Zeitung in Deutschland mit Ihrer Spende!

Werbung


Alle Artikel
Diese Webseite verwendet Cookies, um bestimmte Funktionen zu ermöglichen und das Angebot zu verbessern. Indem Sie hier fortfahren, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Mehr dazu..
Verstanden