Indonesisches Judenhasser-Kollektiv nutzt Documenta für Geschichtsrevisionismus

Die antisemitische indonesische Veranstaltergruppe »Ruangrupa« ist sattsam dafür bekannt, die BDS-Bewegung zu unterstützen. Trotzdem durfte es für unsere linke und grüne Kunst-Entourage nicht zu einer Vorverurteilung kommen, weil sich die judenfeindlichen Akteure hinter einem Kunst-Alibi verschanzen und Muslime sind. Dass die israelische Sicht komplett ausgeschlossen wurde, hat die grüne Islam-Appeaserin Claudia Roth im Vorfeld der Ausstellung bewusst nicht gelten lassen. Die indonesischen Israel-Hasser schafften es, in ihre Exponate übelste Elemente nationalsozialistischer Propaganda aufzunehmen und die sogenannten „Palästinenser“ gleichzeitig und entgegen allen Fakten, als Opfer eines neuen Holocaust zu verkaufen. (JR)

Antisemitismus, auch wenn man „Kunst“ drauf schreibt.© Anton Roland LAUB, AFP

Von Mirjam Lübke

Wie hält es Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit dem Antisemitismus? Wir wissen um ihre Fähigkeit, die in Deutschland üblichen Standardphrasen über »historische Verantwortung« und die sich aus der »deutschen Vergangenheit ergebende Verpflichtung« bei passender Gelegenheit anzuwenden. Auch vermag sie bei politischem Bedarf sehr wohl den Splitter im Auge der anderen zu erkennen, sollte er zur Aufdeckung der »rechten Gefahr« dienen. Es ist wohlbekannt, dass die Zuneigung zu toten Juden in ihren Kreisen weitaus stärker ausgeprägt ist als zu den lebenden, vor allem, wenn sie sich gegen ganz gegenwärtige Bedrohungen wehren.

Claudia Roth pflegt gute Beziehungen zum Iran, scheint aber wie Angela Merkel der Auffassung zu sein, der dort zelebrierte Antisemitismus sei lediglich eine Art harmlose Folklore. Ist so auch ihr spätes Reagieren auf die eindeutig antisemitischen »Kunstwerke« zu erklären, welche vom indonesischen Künstlerkollektiv »Ruangrupa« in die Ausstellung der diesjährigen Documenta in Kassel eingebracht wurden? Zunächst nämlich freute sich Frau Roth sehr darauf, die »Perspektive des Südens« sichtbar werden zu lassen und begrüßte das Entstehen lebhafter Diskussionen. Dabei waren »Ruangrupa« längst dafür bekannt, die BDS-Bewegung zu unterstützen – aber natürlich dürfe es nicht zu einer Vorverurteilung kommen, weil die Künstler Muslime seien, meinte Roth.

Davon war niemals die Rede, aber wenn Künstler eine Bewegung unterstützen, die Israel wirtschaftlich vernichten will, dann hätte auch die naivste Ministerin eine Vorahnung haben können, wohin die künstlerische Reise geht. Zumal die israelische Sicht von vornherein ausgeschlossen wurde – allein das hätte schon zu denken geben müssen.

Muslime als Opfer der Nazis

Die eindeutigen Darstellungen auf der riesigen Bildwand von »Taring Pradi« konnte man dann auch kaum übersehen: Ein Schwein mit »Mossad«-Helm und die Karikatur eines orthodoxen Juden mit »SS«-Runen auf dem Hut. Wie üblich in muslimischen Kreisen, schafft man es, übelste Elemente nationalsozialistischer Propaganda aufzunehmen und sich gleichzeitig als Opfer eines neuen Holocaust zu verkaufen. Ein anderer Künstler stellte klassische Gemälde nach, in denen die Bewohner von Gaza als Opfer von Nazi-Kriegsverbrechen dargestellt werden, wobei die Täterrolle diesmal von Israel eingenommen wird. Diese Art der Propaganda ist nicht neu, auch in linken Kreisen wird sie gern aufgegriffen. Im Grunde ist das nichts anderes als das triumphierende Jubeln von Revisionisten - »Guck mal, die Juden sind genauso schlimm wie die Nazis! Die sollen sich mal nicht so haben!« - nur verpackt in das angebliche Interesse der Durchsetzung von Menschenrechten. Schon allein das ist eine der perfidesten Formen des Antisemitismus, die Shoah gegen Israel und die Juden zu wenden. In Deutschland, wo man stolz darauf ist, »etwas gelernt zu haben« findet sie besonders häufig Anwendung, auch in der Postkolonialismus-Debatte rennen Aktivisten wie Malcolm Ohanwe vor allem bei Linken offene Türen ein.

Vielleicht auch deshalb musste Claudia Roth erst einmal kräftig mit der Nase in den miefenden Haufen antisemitischer Machwerke gestupst werden, bevor sie sich zu einer Reaktion entschloss. Wahrscheinlich ist sie durch ihren politischen Werdegang so tief in diesen Narrativen verwurzelt, dass sie ihr noch nicht einmal mehr auffallen. In etwas abgemilderter Form treten sie in den deutschen Medien schließlich fast täglich auf, die hier lebenden Muslime kommen in den Genuss der Früchte der deutschen Erinnerungskultur und gelten als »die neuen Juden«. Auch die ehemalige Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli griff gern auf dieses Bild zurück. Roth selbst trat vor einigen Jahren als scharfe Kritikerin der Mohammed-Karikaturen auf, ließ hier keine Kunstfreiheit gelten, sondern appellierte daran, die religiösen Gefühle der Muslime nicht zu verletzen. Warum eigentlich wird von Juden stets erwartet, dass sie ein dickeres Fell haben? Erst als es sich gar nicht mehr vermeiden ließ, reagierte die Kulturstaatsministerin auf die antisemitischen Darstellungen bei der Documenta – und gab sich dann plötzlich furchtbar entsetzt. Freilich ging es zu diesem Zeitpunkt schon um ihren eigenen Hals – denn ihr Rücktritt wurde immer lauter eingefordert, da musste sie sich endlich rühren. Mit großem Drama zog sie nun ihr einstudiertes Reueprogramm durch – wir haben in Deutschland Ähnliches schon dutzendfach gesehen. Die Glaubwürdigkeit tendiert inzwischen gegen Null.

Antisemitismus nach Protokoll

Im Grunde folgt der diesjährige Documenta-Skandal um antisemitische Kunst dem üblichen Muster eines derartigen Aufruhrs hierzulande: Eine öffentliche Institution lädt einen Protagonisten ein, der entweder der anti-israelischen BDS-Bewegung nahesteht oder selbst »palästinensischer Kulturschaffender« ist. Die Veranstalter weisen dabei erst einmal jeden Vorwurf des Antisemitismus weit von sich, aber »Israelkritik« - schon das Wort allein lässt mittlerweile alle Alarmglocken schrillen – müsse schließlich erlaubt sein. Nun ist es sicherlich nichts Illegitimes, wenn auch die arabische Seite ihre Position im Nahost-Konflikt darlegt, aber schon aus Gründen des Anstands sollte dann auch ein Fürsprecher der israelischen Seite vertreten sein. Dieser fehlt allerdings mit schöner Regelmäßigkeit. Wenn schließlich herauskommt, dass der »Israelkritiker« es ein wenig übertreibt, indem er etwa antisemitische Symbolik benutzt, wie Roger Waters damals die mit einem Davidstern versehene Schweineblase bei seinen Konzerten, dann bricht Unruhe aus. Oh weh – wie konnte das passieren? Das hat man doch nicht ahnen können! Und überhaupt: Ist es nicht durch die Kunstfreiheit abgedeckt? Die Diskussion zieht sich dahin, während unser »Kritiker« weiterhin seinen kaum zu übersehenden Antisemitismus verbreiten darf. Also müssen härtere Geschütze aufgefahren werden und man holt sich Vertreter jüdischer Organisationen ins Boot, etwa Josef Schuster oder Charlotte Knobloch. Diese erklären dann der deutschen Öffentlichkeit, wie betroffen die jüdischen Gemeinden von den Vorgängen sind.

Für die Veranstalter ist das ungemein praktisch: Während sie sich zerknirscht geben, ist der schwarze Peter an die jüdische Gemeinschaft weitergereicht worden. Denn machen wir uns nichts vor, die Rolle des Spielverderbers bleibt an uns hängen. Es ist im Grunde genau die Taktik, welche sogenannten »Populisten« vorgeworfen wird. Die Anzettelung eines Skandals nebst anschließender Entschuldigung. Dabei schwingt dann stets ein »ich selbst hätte es durchgezogen, aber dann kamen die Juden mit ihren Empfindlichkeiten« mit – während die jüdische Seite vor einem Dilemma steht. Einerseits nimmt sie die vorgegebene Rolle an, andererseits ist Protest an dieser Stelle mehr als angebracht, denn niemand kann verlangen, dass jüdische Organisationen zu antisemitischen Darstellungen schweigen, nur um die gute Stimmung einer Kulturveranstaltung nicht zu trüben. Denn auch das, was uns auf der diesjährigen Documenta geboten wurde, sprengt jeden Rahmen von Anstand, Geschmack und Verständnis. Hätten Juden so empfindsame Gemüter wie die in Europa lebenden Muslime, fiele der Protest weitaus heftiger aus. Wahrscheinlich wäre die Documenta längst von aufgebrachten Gläubigen gestürmt worden, die »Kunst« in Flammen aufgegangen und ihre Schöpfer müssten um ihr Leben fürchten.

Perfide Symbiose

Die deutsche Linke und die »Palästinenser« haben hierbei zu einem bequemen Arrangement gefunden, wobei die jeweils andere Seite schamlos für die eigenen Ziele genutzt wird. Für die Araber und ihre BDS-Freunde eröffnen sich in der Kunst- und Kulturszene Deutschlands unzählige Plattformen, um nicht nur ihre anti-israelische Propaganda zu betreiben, sondern auch um Gelder zu bitten, die von deutscher Seite gern bereitgestellt werden. Die Linke hingegen nutzt die Aktivisten als Sprachrohr für ihren Antisemitismus und bewahrt sich so nach außen hin ihre saubere, »antifaschistische« Weste. Gern hält man die Legende aufrecht, schon die 68-er-Bewegung habe sich für eine Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit im Nationalsozialismus stark gemacht, obwohl die Realität ganz anders aussah, man betrachte nur den 1969 geplanten Anschlag der Tupamaros West-Berlin auf die Synagoge in der Fasanenstraße – am Gedenktag für das Novemberpogrom von 1938. Während der Biergarten-Antisemit seinen Ressentiments freien Lauf lässt, muss man sich in der links-grünen Szene zumindest den Anschein geben, »etwas aus dem Nationalsozialismus gelernt zu haben«. Wer jedoch die Hoffnung hat, diese Szene würde sich nun schützend vor die heute in Deutschland lebenden Juden stellen, erlebt eine herbe Enttäuschung, wieder und wieder. Die Linken haben die Deutungshoheit über den Nationalsozialismus und die Shoah längst gekapert – Juden dürfen hier nur noch die Rolle als Statisten spielen, wenn das Spiel mal wieder aufgeflogen ist.

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