Ruth Bäumler: „Shalom Sendling! Lustige Geschichten vom Tod und einer Münchner Familie“

Jüdische Max-und-Moritz-Episoden mit austro-bajuwarischem Witz (JR)
Befindet sich, die in Berlin wohnhafte Autorin mit ihrem ersten, 2018 erschienen autobiographischen Buch altersmäßig bereits (Zitat) „auf der ganz falschen Seite von 30 und mindestens sechs Kilo übergewichtig“, so wird in ihrem zweiten, nun ebenfalls im Wesentlichen autobiographischen Publikation ihre Kindheit erzählt. Berichtet wird nicht nur über einen bei der „Süddeutschen Zeitung“ beschäftigten Papa oder auch über eine auf andere Männer recht attraktive wirkende jüdische Mami, sondern – so scheint es – über den gesamten im Wesentlichen oberbayrischen Familienzweig (verziert mit dem einen oder anderen Hinweis auf Verwandtschaft in Israel), in dem vor allem, das ist ja gerade das besonders „Pfundige“, das lokale Idiom gepflegt wird: „kruzifixnochamal“.
Dass das Leben unerbittlich schnell vergänglich sein kann, ist schon über den Buchttitel zu erahnen, auch wenn nicht alles lustig ist: Die Mami musste nämlich bereits 28-jährig sterben, während anderen wie der Tante Olly oder dem Onkel Wacki ein längeres Leben beschieden war. Wie in Bäumlers ersten Buch geht es um Beziehungsgeschichten, seien sie fiktiv oder nicht, wenn hier auch um familiäre, wobei sie es als Kind sicher nicht allen leicht gemacht haben dürfte.
Zweifelsohne werden ihre Erinnerungen aus der entfernteren Vergangenheit amüsant-minutiös beschrieben, die eigentlich jeden Leser zum Schmunzeln bringen müssten. Denn manche ihrer „Abenteuer“ klingen eher nach Max-und-Moritz-Geschichten, als dass man sich die Autorin in jungen Jahren als „braves Kind“ vorstellen dürfte. Selbst fremden, gleichaltrigen Kindern wird vorgegaukelt, dass die Familie „in München“ (bzw. „z’Minga“) einen „Bauernhof mit vielen Tieren“ habe, sie besäße gar ein eigenes Pony und darüber hinaus einen Bernhardiner namens Sultan. Nur das Melken in der Früh sei zumindest „manchmal“ doch schwer…
Sie können diesen Artikel vollständig in der gedruckten oder elektronischen Ausgabe der Zeitung «Jüdische Rundschau» lesen.
Vollversion des Artikels
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Hier können Sie
die Zeitung abonnieren,
die aktuelle Ausgabe oder frühere Ausgaben kaufen
oder eine Probeausgabe der Zeitung bestellen,

in gedruckter oder elektronischer Form.
Sehr geehrte Leser!
Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:
alte Website der Zeitung.
Und hier können Sie:
unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen

in der Druck- oder Onlineform

Auf den Spuren des russischen Judentums von der Zarenzeit bis zur Gegenwart
Ein Reisebericht aus dem Herbst 2021 über die jüdische Kultur in den russischen Städten Kazan und Samara. (JR)
.jpg)
Der ehemalige US-Botschafter in Israel David Friedman beschreibt in seinem Buch „Sledgehammer“ den Weg zum Abschluss der Abraham-Abkommen und gewährt dem Leser einen Blick hinter die Kulissen der von Deutschland und der EU massiv angefeindeten pro-israelischen Trump-Politik. (JR)

Chilly Gonzales – ein exzentrisches Genie
Der kanadische jüdische Piano-Virtuose erfindet die klassische Musik neu

Helen Mirren als Golda Meir: "Jewfacing" oder eine glänzende Besetzung?
Anlässlich der Vergabe der Rolle der Golda Meir an die nichtjüdische Oscar-Preisträgerin Mirren, entbrannte eine Diskussion darüber, wie weit die sogenannte politische Korrektheit in der Kunst gehen darf. (JR)

Die gelungene Integration und Emanzipation der ersten Generation jüdischer Einwandererkinder aus Osteuropa und ihr prägender Einfluss auf die amerikanische Musik- und Filmkultur.

„Leopold Tyrmand – Filip“ – Mit Chuzpe durch den Naziterror
Der polnisch-jüdische Autor Leopold Tyrmand beschreibt in seinem autobiographischen Roman „Filip“, wie er als französischer Kellner im Pariser Parkhotel getarnt, mit gefälschten Papieren, Geschick und einer gewaltigen Portion Chuzpe die Nazi-Zeit überlebte.