Zwischen Witz und Weltschmerz: Woody Allen wird 90

Woody Allen© ADRIA PUIG_ANADOLU AGENCY _Anadolu via AFP

Seit Jahrzehnten erzählt Woody Allen vom Menschen zwischen Sehnsucht und Selbstbetrug – leichtfüßig, doch ohne Illusionen. Zum 90. zeigt sich, wie frisch seine Filme geblieben sind, während die Kulturpolizei noch immer auf Verdikte setzt. Der jüdische New Yorker pariert mit Witz, Melancholie und präziser Musik der Sprache. Eine Hommage auf einen Künstler, der das Komische im Tragischen entdeckte und aus Melancholie Weltkunst machte.

Von David Shimanovsky

„Ich fühle, dass viele Menschen, die ihre negativen Gefühle gegenüber Juden verbergen, diese als anti-israelische Kritik verschleiern, als politische Kritik, wenn sie eigentlich meinen, dass sie Juden nicht mögen.“

Mit 90 bleibt Woody Allen der große Chronist des neurotischen New York, dessen bitter-hellsichtiger Witz oft mehr Wahrheit liefert als ganze Feuilletons. Während die selbsternannten Kulturwächter ihn seit Jahren zum moralischen Schauprozess zitieren, überdauern seine Filme die Moden – elegant, melancholisch, messerscharf. Allens Humor, aus Selbstironie, Skepsis und Jazz geboren, trifft noch immer unerbittlich ins Mark unserer Zeit. Eine Würdigung für einen Künstler, der den Zweifel kultivierte und trotzdem nie die Liebe zum Leben verlor.

 

Frühe Jahre und Familie

Seine Eltern – Martin Konigsberg, Gold-, Silber- und Kupferpolierer sowie Diamantenschleifer, und Nettie Cherry, Buchhalterin in einem Blumenladen – wuchsen in Flatbush auf, einem überwiegend jüdischen Stadtteil von Brooklyn. Die Großeltern mütterlicherseits und väterlicherseits waren Einwanderer der ersten Generation mit unterschiedlichen Schicksalen: Isaac Konigsberg aus Litauen mit drei Kindern, Verkäufer von Öl und Eiern, war erfolgreicher als der Imbissbesitzer Leon Cherry aus Österreich-Ungarn mit seiner kinderreichen Familie, in der Englisch nur auf der Straße gesprochen wurde und die weder Interesse an höherer Bildung noch an Kunst zeigte.

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