Wanderin zwischen den Sphären Berlin, England, Amerika: Margaret Goldsmith

Nicht nur in ihren Romanen wie „Good-Bye für heute“ oder „Patience geht vorüber“ beschrieb die jüdisch-amerikanische Schriftstellerin Margaret Goldsmith das Dasein moderner Frauen vor dem Zweiten Weltkrieg – sie lebte es auch in allen Facetten: Beruf, unkonventionelle Liebschaften und politisches Engagement, vor allem aber das Leben in verschiedenen kulturellen Milieus zeichnen ihre Figuren aus. Das Judentum unterstützte Goldsmith zeitlebens; mit ihren Übersetzungen eröffnete sie jüdischen Autoren – darunter Vickie Baum – den englischen Sprachraum. Nun wird Goldsmith, die als US-Handelskommissarin in Berlin tätig war, nach 100 Jahren als relevante Autorin wiederentdeckt. (JR)
Der AvivA Verlag hat im März Margaret Goldsmiths Erstlingswerk „Goodbye für heute“ von 1926 wieder in die Buchläden gebracht, nachdem er bereits 2020 mit ihrem Roman „Patience geht vorüber“ (1931) auf die Autorin aufmerksam machte. Ihre Bücher sind wertvolle Zeitzeugnisse, die in das damalige Denken und Fühlen der Figuren, insbesondere der weiblichen Hauptfiguren blicken lassen. Es sind moderne Frauen, bei denen Arbeit eine zentrale Rolle spielt, denn sie bedeutet ein selbstbestimmtes Leben und Freiheit. Dafür werden keine Kompromisse eingegangen, trotz Liebschaften zu Männern und Frauen wird eine Heirat entschieden abgelehnt.
Was die Bücher zudem verbindet, ist die betonte Beziehung zur Mutter, das politische Engagement der Figuren und das, was Goldsmith so außergewöhnlich und lesenswert macht: ihr Wandern zwischen den Welten, wodurch die verschieden Kulturen und Mentalitäten der Deutschen, vor allem der Berliner, der Engländer und Amerikaner erlebbar werden. Wer selbst viel zwischen Deutschland und England pendelt, erkennt in den Büchern viel wieder.
Hinzu kommt die besondere Erfahrung der Figuren, Teil zweier Kulturen zu sein. In „Patience geht vorüber“ ist der Vater Deutsche und die Mutter Engländerin; in „Goodbye für heute“ ist die Medizinstudentin Karin in Berlin mit einem deutschen Vater und einer amerikanischen Mutter aufgewachsen. Goldsmith beschreibt sehr eindringlich, was es bedeutet, irgendwie in beiden Kulturen beheimatet zu sein – oder, trotz Familienbande, eben nicht – und welche zerstörerische Kraft der Krieg durch seinen Patriotismus hatte.
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