KOLUMNE DES HERAUSGEBERS DR. R. KORENZECHER
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
die Zeit läuft schnell. Mit der vor Ihnen liegenden Juni-Ausgabe schließt sich das achte Jahr seit dem Erscheinen unserer JÜDISCHEN RUNDSCHAU.
Vieles hat sich ereignet und vieles hat sich verändert seit der ersten Ausgabe unserer Jüdischen Rundschau im Juni 2014. Und so bedauerlich es auch ist, davon leider nur wenig zum Guten.
Zwischenzeitlich diktieren die Auswirkungen der Corona-Epidemie, wenn nicht gar überlappend so doch zumindest nahtlos gefolgt von der im Nachkriegs-Europa beispiellosen Ukraine-Krise das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschehen in Deutschland und Europa.
Schon die schier nicht enden wollende, überlange Zeit der unsäglichen, zunehmend nach links und vor allem nach grün gedrifteten Merkel-Regierung hat unsere seit ihrer Nachkriegs-Gründung wunderbar gelungene, prosperierende, freiheitlich-westliche, säkulare, Religions-tolerante und Religions-getrennte Bundesrepublik Deutschland bis in ihre Grundfesten erodiert, viele unserer bürgerlichen Handlungsaxiome ausgehebelt, die staatsbürgerliche Mitte nahezu beseitigt, Resignation und Politikverdrossenheit gefördert die extremen Ränder gestärkt und unsere Gesellschaft nachhaltig polarisiert und gespalten.
Die ihr folgende durch die Steigbügelhaltung und den Verrat der FDP an ihren bürgerlichen und wirtschaftsliberalen, am freiheitlichen westlichen Politikverständnis orientierten Wählern in die Regierung gehievte grün-dominierte Ampel-Koalition setzt der Verachtung der unser Land über viele Nachkriegsjahrzehnte zu einem weltweit geachteten und beneideten Erfolgsmodell führenden bürgerlich-liberalen Wertewelt die Krone auf.
Betrachtet man die Wahlergebnisse der letzten Bundestagswahl und ihre Wahlbeteiligung, so muss man feststellen, dass es die Grünen – wegen der absoluten und geradezu lebensgefährlichen Unfähigkeit der Führungen der bürgerlichen Parteien CDU und FDP – mit nur etwas mehr als 11 % der Stimmen aller Wahlberechtigten (auch der Nichtwähler) unseres Landes geschafft haben, die politische Handlungs-Dominanz in unserer Republik zu usurpieren.
Ohne Zeit zu verlieren, sorgen die grünen Machhalter dafür, dass dies so bleibt und haben bereits in Teilbereichen mit Erfolg das Wahlalter auf gut beeinflussbare, unmündige, jedem pseudoprogressiven Schlagwort leicht erliegende Jugendliche gesenkt, um ihren eigenen Stimmanteil bei künftigen Wahlen zu erhöhen. Dazu gehört natürlich auch die Ausdehnung des Wahlrechts auf Migranten ohne Staatsangehörigkeit, die – wie der nahezu unkontrollierte Zuzug vor allem muslimischer Zuwanderer belegt – mit entsprechenden Wahlgeschenken belohnen, wie etwa dem erleichterten Zugang zu unseren Sozialsystemen, faktischer Duldung Islam-dominierter No-Go-Areas vor allem für Juden sowie Anonymisierung und Einzelfall-Bagatellisierung ihrer explodierenden Zahl an spezifischen Straftaten. Bereits jetzt rufen Mitglieder krimineller Clans bevorzugt zur Wahl der Grünen auf.
Unter dem ebenso griffigen wie falsch euphemistischen Schlagwort einer in Wirklichkeit angesichts der Erfolgsgeschichte unserer Republik vollkommen überflüssigen und gefährlichen Zeitenwende -- auch begünstigt durch die unter dem grünen CDU-U-Boot in Person der politisch in der falschen Partei verorteten Ewig-Kanzlerin Merkel initiierte Zerstörung der politischen Mitte – feiert der grüne und linke Systemchange unserer bislang bürgerlichen, freiheitlich-demokratischen westlich ausgerichteten Republik weitere Urstände.
Dehistorisierendes Cancel-Culture unserer Aufklärungs- und Revolutions-geläuterten abendländischen Kultur, Sprach-verunglimpfender Genderwahn mit all seinen negativsten Auswirkungen wie etwa Entwertung und Banalisierung der Familie, verdrehte Evolutions-ferne Frühsexualisierung und Familien-Entfremdung unsere Kinder bereits im Kindergartenalter dazu Fakten-resistenter Klima-Gagaismus in der Gefolgschaft der aggressiv unseren Fortschritt verachtenden „Zeugen Gretas“-Sekte und der immer deutlicher ihren antisemitischen Charakter offenbarenden sogenannten „Friday for Future“ Agitation zur radikalen Opposition gegen die Elterngeneration verführter Schulkinder, Krieg gegen den Individualverkehr, Krieg gegen unser marktwirtschaftlich liberales Wertesystem und Krieg gegen unsere historisch gewachsenen kulturellen Werte beherrschen heute unsere grün-ideologisierte Politik und ihre gesinnungstreuen Informations-Falschgewichtungs- und Erziehungsmedien.
Mut zur Wahrheit
Und je mehr von Seiten unserer Politik falsch-etikettierte Bezüge auf Freiheit und Demokratie bemüht werden, desto weniger hält dies einem Faktencheck stand. Nie in unserer Nachkriegsrepublik gehörte mehr Mut dazu das in unserem Grundgesetz verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit zu nutzen und etwa eine liberale Meinung zu vertreten, die nicht konform ist mit der gründominierten Politik. Ausgrenzung, Mobbing, schulische und berufliche Nachteile sowie vorsätzlich diffamierende Falschverortungen abweichender Meinungen in die rechte Ecke sind nur ein Teil des zwischenzeitlich Standard gewordenen Repressionsspektrums des links-grünen Machtapparats.
Dass dazu die Kritik an der schädlichen und wirtschaftlich suizidalen Verfolgung eines unbewiesenen angeblich menschengemachten Klimawandels ebenso gehört, wie die Zweifel an der Richtigkeit, der von jeder Vernunft verlassenen Migrationspolitik oder dem neu entdeckten und dem moralisch alternativlosen Deeskalationseinwirken entgegenstehenden und keinesfalls auf die vermeidbaren Kriegsopfer Rücksicht nehmenden Bellizismus der ehemals nahezu infantil pazifistischen grünen Bundeswehr-Entwaffner. Mehr noch – zwischenzeitlich befinden sich vor allem die Grünen, begleitet von ihrem Steigbügelhalter FDP und Teilen der CDU im Kriegsfieber. Aus der ehemaligen „Friedenspartei“ wurde ganz offensichtlich eine grüngefärbte fanatisierte Lobby der Waffenindustrie. Wurden Waffenexporte in Kriegsgebiete im Wahlprogramm noch ausgeschlossen, rufen grüne Parteisoldaten nun lauter als alle anderen danach. Die grüne Außenministerin warnt – abstruser geht es kaum - tatsächlich und eindringlich vor der „Kriegsmüdigkeit“ des Westens.
Neben den neuen Entwicklungen auf unserem Kontinent, ist in den acht Jahren seit dem ersten Nachkriegs-Erscheinen unserer Jüdischen Rundschau leider auch einiges gleich geblieben oder hat in seinen negativen Auswirkungen sogar zugenommen.
Acht Jahre Jüdische Rundschau
Dabei meine ich natürlich nicht die dankenswerte Treue die uns unsere Leser in zunehmender Zahl gehalten haben bei unserem steten Bemühen sich mit ganzer Seele ausschließlich und vorbehaltlos für die jüdische Sache und den Staat Israel, die Heimat aller Juden, einzusetzen.
Acht Jahre, in denen unsere Redaktion und unsere Autoren unermüdlich bemüht waren, Ihnen über viele aktuelle und historische Aspekte des nahezu unbegrenzt facettenreichen jüdischen Lebens in der Diaspora und in Israel zu berichten, die unschätzbaren evolutionären Verdienste des jüdischen Volkes für die moralische und kulturelle Entwicklung unserer freiheitlichen Lebenswelt zu beleuchten und gegen jede Form des Antisemitismus, gleich welcher Couleur sowie gegen Diffamierung und Dämonisierung des wieder erstandenen jüdischen Staates anzukämpfen.
Acht Jahre, in denen Sie, unsere Leser, uns mit wachsendem Interesse zur Seite gestanden und uns mit Ihren zahlreichen wertvollen, konstruktiven Beiträgen und Hinweisen in der Richtigkeit unseres Bemühens bestärkt haben.
Dafür danken wir Ihnen und betrachten Ihren Mut machenden und unverzichtbaren Zuspruch als Verpflichtung auch in der Zukunft mit unserer journalistischen Arbeit gegen Hass und Diffamierung für die jüdische Sache, für Sie und für uns alle einzutreten.
Mut hierfür macht uns 74 Jahre nach der neuen Staatsgründung auch die erfreuliche Entwicklung des an Attraktivität als prosperierende westliche Demokratie ständig zunehmenden jüdischen Staates und seiner nunmehr seit 55 Jahren wiedervereinigten heiligen jüdischen Hauptstadt Jerusalem.
Israelische Soldaten an der Klagemauer in Jerusalem am 10. Juni 1967© WIKIPEDIA
Mehr als ausreichend Anlass zu großer Sorge liefern uns dagegen leider die zunehmend bedenkliche Situation aus Unterdrückung und Entrechtung der eigenen Populationen in nahezu allen islamischen Staaten besonders des Mittleren Ostens und ganz zuvorderst der erheblich dezimierten dort noch verbliebenen nicht-islamischen Minderheiten.
All dies hindert unsere von tiefer linker und grüner Israel-Ablehnung beherrschte deutsche und westeuropäische Islam-Appeasement- und Islam-Einlass-Politik in keiner Weise sich bei den blutrünstigen Terror-Unterstützern, wie letztlich in Katar mit jeder noch so prinzipienlosen Rückgratverbiegung anzubiedern und den islamischen Terror gegen Israel zu finanzieren.
Nicht genug damit, deutsche Politvertreter der vergangenen Jahre wie Merkel , Schulz, Gabriel, Steinmeier aber auch andere westeuropäische Politiker haben mit ihrer im wahrsten Sinne grenzenlosen Islam-Willfährigkeit die immer sichtbarer werdende Vereinnahmung unserer freiheitlichen abendländischen Demokratien durch die Unkultur des Islam befördert, den bereits offensichtlichen Abbau unserer noch vor etwas mehr als einem Jahrzehnt weitgehend unbeschwerten, freien Lebensweise verursacht, unsere Gesellschaften nahezu täglicher Islam-generierter Gewalt und mörderischem Islam-Terror ausgesetzt sowie unbeeindruckt die Zunahme islamischen Judenhasses auf den Straßen unserer Städte und die Entjudung ganzer Stadtbezirke zugelassen, kurzum den Bessermensch- und Mainstreampresse-begleiteten kollektiven Suizid Europas vorangetrieben, das sich aber ohne auf diese Gefahr zu reagieren und sehr zum Nachteil seiner Menschen immer mehr und keinesfalls Wahl-legitimiert widerrechtlichen supra-nationalen Bundesstaat ermächtigt.
Familienclans empfehlen Wahl der Grünen
Während sich in immer kleiner werdenden Intervallen in Europa und weltweit grauenvolle islamische Terrormorde häufen, während sich auf den Straßen unserer deutschen und europäischen Städte, durch die Schwäche unserer Gutmensch-diktierten Strafanwendungen, zu nahezu unumstrittenen kriminellen Beherrschern ganzer Stadtteilbezirke gewachsene muslimische Familienclans ohne jeden Respekt vor der Justiz und den Exekutivorganen unserer durch unsere Politik quasi aufgegebenen Rechtsordnung, gefährliche bewaffnete Straßenschlachten mit der Polizei liefern, unsere Polizeikräfte verletzen und teilweise sogar in die Flucht schlagen, während wie geschehen, Frauen vor den Augen ihrer verängstigten männlichen Begleiter durch Muslime sexuell belästigt oder gar vergewaltigt werden, ohne die Polizei auch nur zur Hilfe bewegen zu können, verschweigen und negieren unsere linkslastigen öffentlich-rechtlichen Mainstream-Medien und unsere mehr um ihre Wiederwahl als um das Wohl der Wähler bemühten Politiker der bisherigen Volksparteien und ihrer bereitwilligen Koalitionsstimmenbeschaffer die offensichtliche Beschädigung unserer Gesellschaft und den Zusammenhang dieser Sachverhalte mit dem nicht mehr zu übersehenden Krebsfraß des Islam.
Zwischenzeitlich hat die Massen-Migration aus islamischen Ländern auch zu einem demographischen Wandel an den Schulen geführt. Während früher Übergriffe auf jüdische Schüler nur die Ausnahme waren und zu Diskussionen führten, sind sie heutzutage leider trauriger Alltag und bleiben vielfach unerwähnt. Die Islamisierung schreitet, von vielen Lehrern, Eltern und der Politik ungebremst, voran. Nichtmuslimische Schüler müssen sich vielerorts den Interessen ihrer islamischen Mitschüler unterordnen, um nicht deren vorgeschobene religiöse Befindlichkeiten zu „verletzen“. Dabei geht die Vermittlung einer offenen Weltanschauung an unseren Schulen und in der Folge auch in unserer Gesellschaft nahezu vollständig verloren.
Ein ähnlich desaströses Bild liefern die Aktivitäten und Haltungen der übrigen Pseudo-Bessermensch beseelten gesellschaftlichen Gruppierungen wie etwa Kirchen und Gewerkschaften.
Ungeachtet dessen bietet der Juni des Jahres 2022 für den Staat Israel und für die Juden in aller Welt allem anderen voran die freudige Gelegenheit an ein großes, in seiner Bedeutung für das Fortbestehen des Staates Israel durch nichts zu überschätzendes Geschehen aus der ohnehin ereignisreichen Zeitgeschichte des nach der Tragödie der Schoah neu begründeten jüdischen Staates.
55 Jahre Befreiung der ewigen jüdischen Hauptstadt
Im Juni dieses Jahres jährt sich zum 55. Mal der unter dem Namen Sechs-Tage-Krieg in die jüdische Geschichte eingegangene siegreiche, heldenhafte Kampf des kleinen jüdischen Staates gegen die überwältigende Übermacht der auf Initiative Ägyptens vereinigten Armeen fast aller arabischen Staaten. Dem Kriegsgeschehen vorangegangen waren vor den Augen der untätigen UNO und der Welt von arabischer, vor allem von ägyptischer Seite ausgestoßene Drohungen, Israel endgültig von der Landkarte zu tilgen und seine Bevölkerung ins Meer zu jagen, die in der ägyptischen Schließung der israelischen Lebensader, der Meerstraße von Tirana, gipfelten.
Im Verlauf der Kampfhandlungen hat die Armee Israels, angeführt von ihrem damaligen Generalsstabschef Itzchak Rabin und dem Verteidigungsminister Mosche Dajan, sämtliche arabischen Armeen umfassend geschlagen und den Staat Israel und seine Bevölkerung schicksalhaft vor der durch die arabischen Machthaber angedrohten existentiellen Vernichtung bewahrt. Gleichzeitig konnten die dem damals noch schwachen jüdischen Staat unmittelbar nach seiner Gründung im Jahre 1948 durch arabische Aggression geraubten Gebiete Judäas, Samarias und Galiläas sowie der die jüdischen Heiligtümer tragende, den Juden vorsätzlich unzugänglich gemachte Ostteil der ewigen jüdischen Hauptstadt Jerusalem befreit und Jerusalem nach ewiger Fremdherrschaft und durch den Islam begangener vorsätzlicher Entweihung und multipler Zerstörung uralter heiliger jüdischer Stätten endlich und dauerhaft wiedervereinigt werden.
Dass sich die hiesigen und auswärtigen Feinde Israels damit nicht abfinden können, beweist der kürzliche überaus widerwärtige Erlass des Irak. Die schiitische Mehrheit im irakischen Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das jeglichen Kontakt zu Israel unter drakonische Strafen stellt. Das Gesetz betrifft auch ausländische Firmen und Privatpersonen im Irak. Eine Empörung über diesen antisemitischen Exzess hielt sich in unseren Medien und unserer Politik deutlich in Grenzen.
Im gleiche Sinne ist auch die hiesige Medien-Berichterstattung zu werten über die jüngsten islamischen Ausschreitungen auf dem Tempelberg, dem mit einer Eroberungsmoschee der islamischen Eroberer überbauten Dach des uralten jüdischen Tempels in Jerusalem.
Ändern an dem Fortbestehen des wiedergeborenen, erfolgreichen und wehrhaften jüdischen Staates wird das nichts.
War Israel vor dem 6-Tage-Krieg noch nahezu täglich von der physischen Vernichtung durch seine arabischen Nachbarn bedroht, änderte sich seine Sicherheitslage nach dem erfolgreichen Kriegsgeschehen grundlegend, besonders als auch der wiederholte arabische Vernichtungsversuch im Jom-Kippur-Krieg vom Oktober 1973 erfolgreich abgewehrt wurde, trotz der anders als im gegenwärtigen Fall der Ukraine dem jüdischen Staat durch die damalige SPD-Regierung verweigerter Überlebenshilfe.
Seither hat sich Israel, der einzig freiheitlich-demokratische Staat westlicher Prägung in der gesamten Region zu einer unverzichtbaren High-Tech Macht entwickelt und beschert seinen Bürgern Sicherheit und Wohlstand.
Als Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Volk und der großen Bedeutung des historischen Geschehens entsprechend dankt die Jüdische Rundschau den gefallenen jüdischen Soldaten und Helden des Juni 1967 und werden sie in ewiger Erinnerung behalten.
In diesem Sinne wünsche ich dem Staat Israel, dem jüdischen Volk, unseren Lesern und uns allen alles erdenklich Gute und ein gesundes Chag Shewuoth Sameach.
Am Israel Chai!
Ihr Dr. Rafael Korenzecher
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