4. Jahrestag des Mordes an Susanna Feldmann: Medien schweigen

Das liebevoll gestaltete Grab von Susanna Feldmann

Im Mai 2018 wurde das Leben eines 14-jährigen jüdischen Mädchens auf eine abscheuliche Art und Weise beendet. Ihr Mörder war ein illegaler Migrant aus dem Irak. Diana Feldmann macht die deutsche Einwanderungspolitik für den Tod ihrer Tochter mitverantwortlich und muss angesichts des lauten medialen Schweigens feststellen, dass Gewaltopfer von Migranten nicht die gleiche Anteilnahme erfahren, wie Opfer anderer Straftäter. (JR)

Von Collin McMahon

Am 23. Mai jährte sich der Todestag von Susanna Feldmann zum vierten Mal, die mit 14 Jahren von einem irakischen Migranten vergewaltigt und ermordet wurde. Ihre Mutter Diana Feldmann schrieb dazu am 22. Mai auf Facebook:

„Mein geliebtes Kind... mein wunderschöner Engel... Heute vor 4 Jahren war unser letzter gemeinsamer Tag, unsere letzte gemeinsame Shoppingtour, unser letztes Wiedersehen, unser letztes Abholen deiner kleinen Schwester aus dem Kindergarten, unser letzter Abschied. Keiner von uns konnte sich zu dem Zeitpunkt vorstellen, dass das alles zum letzten Mal sein wird.

In der Nacht vom 22.05.2018 auf den 23.05.2018 ist etwas Schreckliches geschehen. Deinem jungen, unschuldigen Leben wurde ein Ende gesetzt. Nach vielen schrecklichen und qualvollen Stunden wurdest du zu einem wunderschönen Himmelskind.

Niemals in meinem Leben hätte ich mir vorstellen können, dass ich das Allerschlimmste erleben und durchmachen werden muss, was einer Mama passieren konnte. Rückblickend bin ich sehr darüber froh, dass ich dir am letzten Tag deines Lebens eine Freude bereiten konnte und, dass wir freundlich und nicht im Streit uns von einander verabschiedet haben.

Bis heute konnte ich nicht verstehen, warum dir das Grausamste und Allerschlimmste angetan wurde. Warum dürftest du nur 14 Jahre alt werden?

Ich fühle mich ohnmächtig und schuldig, weil ich dich nicht retten, nicht beschützen und dir nicht helfen konnte. Ich, deine Mama, die dich vom ersten Tag an abgöttisch geliebt hatte, die als Erste deine Hand und dich in meinen Armen, auf meinem Bauch halten dürfte, war in den letzten Stunden, Minuten, Sekunden nicht bei dir, nicht an deiner Seite.

Ich werde nie begreifen können, wie und warum der Gott, der einen beschützen sollte, sowas Schreckliches zugelassen hat. Warum musste dieses Monster in Menschengestalt dir das Schlimmste und Grausamste antun, was man einem Menschen, einem Kind, einer Frau antun kann?

Du warst noch total unerfahren und auf sowas überhaupt nicht vorbereitet. Warum musstest du so schrecklich und so jung sterben? Es war doch noch lange nicht deine Zeit. Du warst noch ein Kind, das sein ganzes Leben vor sich hatte.

Du warst ein freundliches, glückliches Kind, das immer gerne und viel gelacht hat, tolle Pläne für die Zukunft geschmiedet hat, du wurdest von vielen abgöttisch geliebt, gemocht und gern gehabt.

Du hast nie jemanden was Böses gewünscht oder getan. „Susanna, ein Mädchen mit einem Herz aus Gold.“ So beschreiben dich deine Freundinnen. Immer freundlich, schüchtern, nett, hilfsbereit und immer lachend.

Seit 4 Jahren gehe/n ich/wir nun den schwersten Weg, ohne eines der wichtigsten Menschen an unserer Seite, ohne dich, mein geliebtes Kind. Diese Traurigkeit, dieser unendliche Schmerz, dieser unfaire Verlust, diese seelische Leere, dieser andauernde Stich im Herzen, dieses Unbegreifliche, dieses Nichts-ändern-können, dieses Endgültige, werden mich mein Leben lang begleiten, bis wir uns hoffentlich wiedersehen werden.

Ich weiß, das Leben geht weiter und muss weitergehen. Ich muss für deine kleine Schwester, die dich unendlich vermisst, weiterleben und weiter kämpfen, egal wie schwer es auch ist. Ich bin mir sicher, dass diese Stärke und die Kraft jeden Tag aufs Neue von dir kommen.

Du gibst mir diese unvorstellbare Stärke, nicht aufzugeben. Sehr oft gibt es Momente, in denen ich es immer noch nicht glauben kann, dass du für immer gegangen bist und der Abschied, der kein richtiger Abschied war, für immer sein sollte.

Jeden Tag und jede Nacht stehst du vor meinen Augen so wunderschön wie du schon immer warst, mein kleines Püppchen mit deinen wunderschönen langen Haaren, mit deinen wunderschönen großen dunklen Augen.

Den Klang deiner Stimme habe ich immer im Ohr. Ich halte mich an den wunderbaren, unvergesslichen Erinnerungen an einen der tollsten und liebsten, wunderbarsten, schönsten und wichtigsten Menschen meines Lebens. An dich, meine geliebte Tochter Susanna.

Und genauso behalte und trage ich dich weiterhin in meinem Herzen, in meinen Erinnerungen und in meinen Gedanken, denn ein Mensch ist nur dann tot, wenn er vergessen wird. Du lebst in unseren Herzen weiter, als wärst du nie gegangen.

In ewiger Liebe.“

 

Susanna Feldmann wohnte bei ihrer Mutter Diana und deren italienisch-katholischen Lebensgefährten Liborio Famá in Mainz. Susannas Mutter wurde am 27.4.1974 in Belzy, Moldawien geboren und kam 1991 mit ihrer Familie nach Deutschland. Wie viele russischsprachige Juden folgte sie der deutschen Einladung, jüdisches Leben in Deutschland wieder erblühen zu lassen. Dianas Onkel lebt in Aschdod, Israel, den Diana 1998 besuchte.

Ihren Vater, einen kurdischen Türken, hat Susanna kaum gekannt. Die Eltern trennten sich vor Susannas Geburt am 2.11.2003. „Auf ihrem Instagram-Konto waren eine russische und eine türkische Flagge zu sehen. Sie hat nie erzählt, dass sie Jüdin ist. Das kam erst später auf“, sagte Diana der Journalistin Orit Arfa 2019. „Jetzt feiern sie (den Täter) Ali B. sogar mehr als Erdogan – weil er eine Jüdin umgebracht hat, eine ‚jüdische Schlampe‘.“ Diana Feldmann zeigte Arfa „eine Instagram-Fanseite des Mörders, auf der Karikaturen von Susanna neben einer brennenden israelischen Flagge zu sehen sind“.

Wie viele Mädchen in dem Alter durchlebte Susanna mit 14 eine Sturm-und-Drang-Phase, blieb oft weg, war unglücklich in der Schule und fand neue Freunde in Wiesbaden, etwa eine halbe Stunde mit der S-Bahn von Mainz entfernt. Beim McDonald’s in Wiesbaden habe sie eine „Gruppe Ausländer“ kennengelernt, sagte Diana Feldmann zu Orit Arfa, von denen sie „ganz begeistert“ gewesen sei.

„Ich sprach mit ihr über die Asylbewerber“, so Diana Feldmann. „‚Du weißt nicht, aus welchen Ländern die kommen. Du weißt nicht, ob sie vielleicht Krieg erlebt haben. Du weißt nicht, wie diese Leute ticken, was in deren Köpfen vorgeht.‘ Aber sie hat immer gesagt: ‚Die sind so lieb. Die sind so cool. Mit denen kann man lachen und Spaß haben!‘ Sie hat mir erzählt, dass die geklaut haben. Die haben mit Drogen gehandelt. ‚Aber mir tun sie doch nichts‘, hat sie gesagt.“

Susanna habe sich in den gleichaltrigen KC verliebt, probierte Zigaretten und habe mal an einem Joint gezogen, aber das sei „nichts für sie gewesen“. Ihre Mutter habe ihr immer vertraut, aber auch mit Sorge auf sie geachtet, sagte sie. Als Susanna die Schule schwänzte und sich wie viele junge Mädchen in dem Alter geritzt hat, ging Diana mit ihr zum Jugendamt. Am Morgen des 23. Mai hatten sie eigentlich einen Termin bei einem Sozialarbeiter.

Am Abend des 22. Mai wollte sich Susanna mit KC in Wiesbaden treffen. Doch sein 21-jähriger Bruder Ali Bashar Ahmad Zebari hatte ein Auge auf Susanna geworfen. „Irgendwann fick ich sie!“, habe Ali einem Afghanen namens Mansur gesagt.

Diana Feldmann glaubt, KC habe Susanna in eine Falle gelockt, um seinem älteren Bruder und seinen Freunden zu gefallen. Am Abend habe Susanna ihre Mutter noch angerufen und gesagt, sie bleibe bei einer Freundin, und versprochen, um 7 Uhr wieder daheim zu sein. Zeugen zufolge soll sie nahe der Flüchtlingsunterkunft in Wiesbaden-Erbenheim gesehen worden sein, in der Alis Familie wohnte.

In der Nacht schrieb sie an eine Freundin namens Sonja: „Hilf mir. Ich habe Angst. Ich bin hier mit Ali und seinen Freunden in einem Flüchtlingsheim. Ich will gehen und sie lassen mich nicht. Sie halten mich fest.“ Diana Feldmann beklagt sich, dass die Freundin diese Nachricht verschwiegen habe. Sonja habe Susanna geraten, ihre Mutter anzurufen, doch Susanna wollte nicht zugeben, ihre Mutter belogen zu haben.

An dem Abend wurde Susanna von Ali Zebari bedroht, der von ihr Geschlechtsverkehr verlangt haben soll. Als sie sich weigerte, soll er sie mit einem Ast geschlagen und gewürgt haben, und sie gezwungen, ihm auf ein Feld in der Nähe der Unterkunft zu folgen, wo er sie vergewaltigt habe.

Als Susanna am Morgen des 23. Mai Ali gebeten habe, sie gehen zu lassen, „soll er Susanna von hinten gepackt und so lange gewürgt haben, bis sie starb", schrieb die BILD, da er befürchtete, „dass sein Opfer oder deren Eltern die Polizei rufen würden.“

Als Susanna am nächsten Morgen um 7 Uhr nicht heimkam, schrieb Diana ihr per WhatsApp, „Wo bist du? Warum bist du nicht heimgekommen?“ Dann kam um 11:33 Uhr eine „komische“ Nachricht: „Ich komme um 4 Uhr nachmittags. Mein Akku ist alle.“ Zu dieser Zeit wusste die Mutter nicht, dass sie mit dem Mörder ihrer Tochter kommunizierte. „Tschüss Wiesbaden, jetzt nach Paris mit meinem Herz Armando“, schrieb Ali der besorgten Mutter in Susannas Namen.

Um 21 Uhr wurde Susanna Feldmann offiziell als vermisst gemeldet, eine zweiwöchige verzweifelte Suche begann. Die Mutter fuhr sogar mit Alis Bruder Honer im Auto umher, um die Gegend abzusuchen. „Diese ganze verdammte Familie“ hätte ihr ins Gesicht gelogen, sagte Diana Feldmann zu Orit Arfa. „Wir standen bei denen zu Hause! Da standen die Schwester, die Mutter, und sie alle haben gesagt ‚Allah, Allah, wir haben ihn nicht gesehen‘. Sie haben gelogen, denn sie wussten ganz genau, was passiert war. Wie kann eine Mutter – eine Mutter, die selbst acht Kinder hat – einer anderen Mutter ins Gesicht lügen, und sagen ‚Ich weiß nichts‘?“

Am 29. Mai erhielt Diana Feldmann von einer Bekannten ihrer Tochter die Mitteilung, Susanna sei an einem Bahngleis in Wiesbaden vergraben. Am 30. Mai verließ Ali Zebari mit seiner Familie Wiesbaden und flog am 2. Juni unter falschem Namen von Düsseldorf nach Istanbul, dann über Erbil weiter in ihr Heimatdorf Zaxo in der Autonomen Region Kurdistan.

Am 1. Juni veröffentlichte Susannas Mutter auf Facebook einen verzweifelten Hilferuf und machte der Polizei schwere Vorwürfe: „Wie kann es sein, dass die Polizei sich fünf Tage Zeit lässt und nichts tut?“ Erst auf Veranlassung ihrer Anwältin sei eine Handy-Ortung und eine öffentliche Fahndung veranlasst worden, so die Hessenschau. Am 3. Juni meldete sich ein 13-Jähriger bei der Polizei, der im selben Flüchtlingsheim wie Ali Zebari wohnte, und gab einen Hinweis auf den möglichen Fundort der Leiche. Bis zu 400 Polizisten waren mit Hunden und Hubschrauber an der Suchaktion beteiligt.

Am 6. Juni wurde Susannas Leiche in einem Erdloch am Gleis der Ländchesbahn nahe der Flüchtlingsunterkunft gefunden. Am 8. Juni verhafteten kurdische Sicherheitskräfte Ali Bashar, der unter Begleitung des Bundespolizeipräsidenten Dieter Romann nach Frankfurt zurückgeflogen und am 10. Juni in Wiesbaden dem Haftrichter vorgeführt wurde. Zu Prozessbeginn am 12.3.2019 gestand Ali die Tötung Susannas, nannte den Geschlechtsverkehr jedoch „einvernehmlich“.

Am 10.07.2019 wurde Ali Zebari vom Landgericht Wiesbaden zu einer lebenslangen Haftstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt. Im Oktober 2019 wurde er nochmal zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt, weil er im Mai 2018 in der Flüchtlingsunterkunft eine elfjährige Deutsche vergewaltigt haben soll.

Am 8.6.2018 widmete der AfD-Abgeordnete Thomas Seitz seine Redezeit im Bundestag einer Schweigeminute für Susanna. Die AfD-Fraktion erhob sich schweigend. Die anderen Parteien raunten und störten. Vize-Bundestagpräsidentin Claudia Roth unterbrach die Schweigeminute und forderte Seitz auf, „sich an die Tagesordnung“ zu halten. „Herr Seitz, haben Sie noch etwas zu sagen? Ansonsten würde ich die nächste Rednerin oder den nächsten Redner aufrufen.“ Die anderen Fraktionen applaudierten. Als Seitz weiter schwieg, sagte Roth: „Da Sie mir nicht antworten, ist damit ihre Rede oder ihr Beitrag beendet.“ Diana Feldmann teilte dieses Video auf ihrer Facebook-Seite.

Seit dem Tod ihrer Tochter hat Diana Feldmann außer einer Trauerkarte von Bundespräsident Steinmeier keine Hilfe der Bundesregierung erhalten, sagte sie nun der Jüdischen Rundschau. Die einzige Hilfe kam vom Opferschutzverband „Weißer Ring“, der ihr dabei geholfen hat, Hinterbliebenenrente und Schockschaden vom Versorgungsamt zu beantragen. Die Hilfe sei vorerst nur befristet und werde alle 3 Jahre überprüft, so Feldmann.

Der Weiße Ring Wiesbaden hat Diana Feldmann während des Prozesses unterstützt, den Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in Mainz mitfinanziert und die Mutter mit ihrem Lebensgefährten und ihrer damals vierjährigen Tochter Giuliana nach dem Prozess in den Kurzurlaub geschickt. Diana Feldman ist seit der Tat in Psychotherapie. „Mir wurde gesagt, dass es gegen diese Trauer und diesen Schmerz leider keine Medikamente gibt. Aber ich will mich sowieso nicht mit Medikamenten ruhigstellen. Meine Kleine braucht mich“, so Feldmann.

Anfang 2019 richtete sich Diana in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und machte sie für den Tod ihrer Tochter mitverantwortlich, wie die Jüdische Rundschau damals berichtete:

„Liebe Frau Merkel, Sie als unsere Bundeskanzlerin haben in gewisser Art und Weise auch das Blut an Ihren Händen und die Mitverantwortung dafür, dass hierzulande so viele junge Mädchen, Frauen und Männer sterben mussten und wahrscheinlich noch sterben müssen! Durch Ihre großzügige, irgendwann einmal außer Kontrolle geratene Gastfreundschaft wurden sogenannte „Flüchtlinge“ – und damit meine ich viele junge Männer, die als Wirtschaftsmigranten diese einmalige Gelegenheit genutzt haben, in ein wohlhabenderes Land zu kommen – mit offenen Armen empfangen.

Liebe Frau Merkel, das sind Ihre Gäste, die Sie mit offenen Armen empfangen haben, ohne die hier lebende Bevölkerung jemals gefragt zu haben…“

Trotz Spam-Attacken von linken Gruppen wie Jan Böhmermanns „Reconquista Internet“, die ihr vorwarfen, den Mord an ihrer Tochter zu „instrumentalisieren“ und sie aufforderten, „angemessen“ zu trauern, äußert sich Diana Feldmann immer wieder auf Facebook kritisch zur Asylpolitik.

Am 19.2.2022, zum 2. Jahrestag des Anschlags von Hanau, bei dem ein offenbar schizophrener Mann elf Menschen inklusive seiner Mutter und sich selbst erschoss, äußerten sich u.a. Innenministerin Nancy Faeser und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Twitter und Facebook. Faeser beklagte „geistige Brandstifter“, die „Hass“ schürten und „gewaltbereite Extremisten“ anstachelten. Bundespräsident Steinmeier nannte die Opfer auf Facebook „Ziel eines mörderischen Plans.“

Diana Feldmann schrieb dazu auf Facebook: „Lieber Herr Steinmeier, das ist sehr, sehr nett von Ihnen. Jeder Tote (Ermordete) ist einer zu viel. Wann gedenken Sie aber Opfern wie meine geliebte Tochter Susanna, die vor knapp 4 Jahren von einem irakischen Flüchtling vergewaltigt und zu Tode gewürgt wurde? Susanna war auch einmalig und einzigartig und durfte nur 14 Jahre alt werden. Es gibt so viele deutsche Opfer, die genauso viel Wert sind, aber diese ‚Einzelfälle‘ erwähnt man nie. (Sie werden) vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn.“

„Meine geliebte Tochter kommt nicht mehr zurück“, so Diana Feldman zu Steinmeier weiter. „Und ohne unsere ehemalige Kanzlerin wäre der Vergewaltiger und Mörder meiner geliebten Tochter nie in Deutschland gelandet. Diese Frau hat dem Vergewaltiger und Mörder meiner geliebten Susanna den sorgenlosen Aufenthalt in Deutschland ermöglicht. Ohne sie würde meine Tochter heute noch leben.“

Weder Faeser noch Steinmeier haben ihr darauf geantwortet. Am 4. Jahrestag von Susannas Ermordung schwiegen die deutschen Medien durch die Bank, die im Februar ausführlich zu Hanau berichtet hatten.

Gegenüber der Jüdischen Rundschau erklärte Diana Feldmann ihre Beweggründe für den Post. Sie finde, dass man „sehr wahrscheinlich mit Absicht einen großen Unterschied zwischen den deutschen und ausländischen Opfern wie auch Tätern macht. Dass die deutschen Opfer weniger bis gar keinen Wert haben, als die Ausländischen.“

Auch Mitarbeiter des Weißen Rings, die hauptberuflich mit Opferschutz zu tun hätten, sagten ihr, es sei „schon auffällig“, dass deutsche Opfer weniger Aufmerksamkeit erhielten als ausländische Opfer, so Feldmann. „Das man die Taten von Ausländern bzw. Flüchtlingen und deutsche Opfer am liebsten so schnell wie möglich unter den Tisch kehren möchte, damit das so wenig wie möglich in die Öffentlichkeit gerät.“

Bis heute sei ihr eine Rückkehr in ein normales Leben nicht möglich, so Diana Feldmann. „Es gibt bei mir kein normales Leben mehr – nicht in der Partnerschaft und auch so nicht. Es ist ein täglicher Kampf zwischen einer trauernden Mutter und einer Mutter, die für ihr anderes Kind funktionieren muss. Auch wenn ich ab und zu lache, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen Susanna gegenüber. Denn eigentlich gibt es nichts mehr zu lachen.“

Kurz nach Susannas Beisetzung wurde in der jüdischen Gemeinde in Mainz eine Gedenkfeier veranstaltet, für alle, die nicht zur Beerdigung kommen konnten. Da wurde Diana Feldmann eine Karte überreicht, um ihr mitzuteilen, dass für Susanna in Jerusalem ein Baum gepflanzt wurde. Diana Feldmann sagt, sie „war leider noch nicht dort.“ Eines Tages hofft sie, nach Jerusalem fahren zu können, um den Baum zu sehen.

 

Collin McMahon ist ein deutsch-amerikanischer Autor und Übersetzer. Als Kinderbuchautor hat er u.a. den Bestseller “Gregs Tagebuch” übersetzt. Als Autor schreibt er u.a. für Arutz Sheva, Audiatur, Freie Welt und Jüdische Rundschau.

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