Französischer Kardinal in Yad Vashem 49 Jahre nach seinem Tod als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt

Der französische Geistliche Eugene Tisserant (1884-1972) wird posthum von Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt, weil er jüdische Leben während des Zweiten Weltkrieges rettete. Diese von Yad Vashem vergebene Ehrung als „Gerechter unter den Völkern“ ist die höchste Auszeichnung des Landes für Nicht-Juden.

(Audiatur) Tisserant begann laut Mitteilung sein Engagement für das jüdische Volk am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Unter anderem verlieh er eine Ehrenmedaille der Kongregation der Ostkirchen an den 1939 aufgrund der in Italien erlassenen Rassengesetze entlassenen Leiter eines jüdischen Krankenhauses in Rom, Guido Mendes, und setzte sich später für Einwanderungsbescheinigungen für dessen Familie ein. Mehreren jüdischen Gelehrten half der Kardinal bei der Ausreise nach Brasilien und in die USA.

Ferner versteckte Tisserant mehrere Juden in seiner Privatwohnung sowie in einem Kloster im Vatikan. Dabei erhielt er demnach Hilfe von De Vial und Bouquin.

Tisserant korrespondierte auch mit Kardinal Maglione, dem Staatssekretär des Vatikans, um ein brasilianisches Visum für Rabbiner Dr. Nathan Cassuto zu erhalten. Darüber hinaus unterstützte er Giorgio Levi Della Vida bei der Übersiedlung in die USA, wo er Professor an der Universität von Pennsylvania wurde, und Prof. Aron Friedman bei der Suche nach einer Stelle in den USA im Jahr 1938. 1939 drückte Tisserant gegenüber Dr. Jacob Hess seine Solidarität gegen die „ungerechte Verfolgung“ der Juden aus.

Eine Zeremonie für die Geehrten wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Seit ihrer Gründung hat die Holocaustgedenkstätte nach eigenen Angaben rund 28.000 Personen aus rund 50 Ländern als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.

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