Nemi El-Hassan und der anti-israelische Morast in führenden deutschen Medienhäusern

Überhaupt erst nach einer Enthüllung der „Bild“-Zeitung verwehrt der WDR – nur widerwillig – einer judenfeindlichen Journalistin einen gutdotierten Job. Es ist erschreckend, wie viele Mitarbeiter der deutschen Gesinnungsmedien der islamischen Hetzerin zur Seite springen (JR).

© WIKIPEDIA

Von Gorki Netstinov

Enttäuscht, aber kaum überrascht las ich kürzlich in der „Berliner Zeitung“ den Kommentar von Hanno Hauenstein zur Causa Nemi El-Hassan. Kaum überrascht, weil ich inhaltlich nichts las, was in linken Kreisen nicht hinlänglich diskutiert würde. Der Axel-Springer-Konzern habe aus einer Mücke einen Elefanten gemacht, um rassistische Stereotype gegenüber Frau El-Hassan im Speziellen und Muslimen im Allgemeinen zu reproduzieren. Dabei hilft es natürlich, dass der laut Autor „AfD-nahe YouTuber Irfan Peci“ die „Bild“-Zeitung durch seine Recherchen erst auf den Fall aufmerksam gemacht hatte.

Herr Hauenstein diskreditiert den Überbringer der Botschaft, die nicht ins eigene Weltbild passt, verharmlost die gegen Frau El-Hassan erhobenen Vorwürfe und versucht damit letzten Endes sie zum Opfer zu machen. Dass Nemi El-Hassan nicht nur an Al-Kuds-Demonstrationen teilgenommen hat, sondern in einem „taz“-Interview von 2015 selbst erklärt hat, den Glauben bei einer Gemeindefahrt zur Blauen Moschee in Hamburg gefunden zu haben, hielt Herr Hauenstein wie viele seiner Kollegen nicht für erwähnenswert. Besagte Moschee wird nicht nur vom Verfassungsschutz beobachtet, der Verfassungsschutz ist sich mittlerweile sogar sicher, dass sie ein direkter Außenposten des iranischen Mullah-Regimes ist. Die Blaue Moschee veranstaltete im Januar 2020 auf ihrem Gelände eine Trauerfeier zu Ehren des durch das US-Militär getöteten Qasem Soleimani. In solch einem Milieu also hat Nemi El-Hassan laut eigener Aussage in der 11. Klasse begonnen, sich intensiver mit ihrem Glauben zu beschäftigen.

 

Meinungsfreiheit verletzt die Gefühle von Minderheiten

In einem YouTube-Video des moslemischen Künstlerkollektivs i,slam vom Januar 2015, in dem Nemi El-Hassan mitwirkte und das acht Tage nach den Terroranschlägen auf „Charlie Hebdo“ veröffentlicht wurde, sprachen ihre Kollegen darüber, dass Meinungsfreiheit in Form von Karikaturen die Gefühle von Minderheiten verletzen würde: Wahrhaft interessante Prioritäten und ein ebenso interessanter Zeitpunkt für einen Denkanstoß dieser Art!

Doch derlei nicht genug: Frau El-Hassan hatte sich ebenfalls im 2014 von der Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli gegründeten Verein JUMA (Jung Muslimisch Aktiv) engagiert. Bereits 2017 hatte der „Tagesspiegel“ enthüllt, dass JUMA nicht so unbedenklich ist, wie man wohlwollend annehmen mochte. JUMA arbeitet eng zusammen mit dem AKMS (Arbeitskreis Muslime in der SPD), dessen Gründungsmitglied der Unternehmer Dawood Nazirizadeh ist, den der selbst für Herrn Hauenstein unverdächtige „Tagesspiegel“ als „wichtigsten Kontaktmann“ für das iranische Regime bezeichnete. Nazirizadeh wiederrum sitzt im Vorstand des Verbands „Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (IGS), der eng verflochten ist mit dem umstrittenen Islamischen Zentrum Hamburg (IZH).

All das sind erstaunlich viele Zufälle, die Nemi El-Hassans einmalige Teilnahme an der Al-Kuds-Demonstration im Jahr 2014 als ein zu vernachlässigendes Detail erscheinen lassen im Vergleich zu ihren anderen Aktivitäten. All das war zum Zeitpunkt von Hauensteins Verteidigung El-Hassans längst bekannt.

Dass all das nicht verhindert, dass die Allianz von fundamentalistischen Muslimen und blauäugigen deutschen Bessermenschen sich hinter Nemi El-Hassan stellt, überrascht mich nicht. Auch dass Tom Buhrow öffentlich erklärt hat, ihr einen Job hinter der Kamera anzubieten – finanziert von der Allgemeinheit versteht sich – überrascht mich genauso wenig. Dass man auf der über 400 Namen umfassenden öffentlichen Unterstützerliste die üblichen Knalltüten wie Margarete Stokowski und Jakob Augstein findet – na klar, wo sonst?

An all das habe ich mich im „besten Deutschland aller Zeiten“ längst gewöhnt, in einem Land, in dem Tom Buhrow über 400.000 Euro Jahresgehalt bezieht, während die Bevölkerung gezwungen wird, ihm dieses fürstliche Gehalt zu bezahlen.

Tatsächlich überrascht hat mich hingegen beim Lesen des Artikels von Hanno Hauenstein, wie dreist ein Mensch mit einem Masterabschluss in Philosophie, der noch dazu mehrere Sprachen spricht, sich dumm stellt, um zu einem Fazit zu kommen, dass er von Anfang an erzielen wollte. Dass Lisa Eckhart beispielsweise von den öffentlich-rechtlichen Medien in Schutz genommen wurde, als ihr Antisemitismus vorgeworfen wurde, ist beim besten Willen kein vernünftiges Argument. Lisa Eckhart ist Kabarettistin und hat im Rahmen ihrer künstlerischen Arbeit mit antisemitischen Klischees gespielt. Nemi El-Hassan dagegen ist Journalistin und Politaktivistin. Der Unterschied sollte für jeden halbwegs klardenkenden Menschen auf der Hand liegen.

Es wird noch grotesker: Der Autor wünscht sich eine Verschiebung des Sagbaren in Bezug auf den Nahost-Konflikt dahingehend, dass es möglich sein sollte, den Staat Israel der Apartheid zu bezichtigen. Eine wirklich interessante „Apartheid“, in der Muslime Staatsbürger werden können, eigene Parteien gründen dürfen und es ihnen erlaubt ist ihre Religion vollumfänglich und frei zu praktizieren. Wenn Israel gegenüber Muslimen eine Apartheidspolitik fährt, wie würde Herr Hauenstein wohl Ägypten und seinen Umgang mit dessen koptischen Christen klassifizieren? Hat Herr Hauenstein irgendwelche Vorschläge wie sich ein Staat verhalten sollte, der am Tag seiner Staatsgründung Kriegserklärungen von allen direkten Nachbarländern bekommen hat?

Am dreistesten wird die vom Autor praktizierte Täter/Opfer-Umkehr, wenn er sich über Kommentare im Internet aufregt. Natürlich gibt es im Internet eine Menge Armleuchter, die rassistische Stammtischparolen in den Äther blasen, aber Hand aufs Herz: Sollte der Fokus darauf liegen?

Eine Journalistin, die seit Jahren per Zwangsgebühren vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanziert wurde und deren Brot es ist, der Mehrheitsbevölkerung ein schlechtes Gewissen einzureden, hat erwiesenermaßen Kontakte ins islamistische Milieu, und wir sollen uns über anonyme Kommentare irgendwelcher gesichtsloser Niemande aufregen?

 

Nur „Israelkritik“ steht im Duden

Des Weiteren fährt der Autor den üblichen Taschenspielertrick von Antisemiten auf, „Israelkritik“ und „Antizionismus“ strikt von Antisemitismus abkoppeln zu wollen. Man stelle sich vor, Alice Weidel würde verlautbaren, dass die Türkei kein legitimer Staat sei und kein Existenzrecht habe und dabei die Chuzpe besitzen zu erklären, sie habe nichts gegen Türken per se.

Dass im Gegensatz zu „Israelkritik“ „Irankritik“ oder „Saudi-Arabien-Kritik“ keine gängigen Begriffe in der deutschen Sprache darstellen, spricht Bände über die stillschweigende Akzeptanz für antisemitische Parolen. Bei Israel wird jeder Stein umgedreht auf der Suche nach Verfehlungen, während man zu Menschenrechtsverletzungen in anderen Weltregionen lieber schweigt.

Hans-Georg Maßen muss sich von Luisa Neubauer bei Maischberger für die Verwendung des Terminus „Globalisten“ als Antisemiten diffamieren lassen, während Hanno Hauenstein sich im Namen des Multikulturalismus eine differenziertere Betrachtung des BDS wünscht.

Die Liste linker Antisemiten, beziehungsweise „Israelkritiker“ reicht von Karl Marx über die RAF bis hin zu Judith Butler und der „Black Lives Matter“-Bewegung in den Vereinigten Staaten.

Das Mindeste, was man vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Zeiten steigender antisemitischer Übergriffe erwarten könnte, wäre daher eine strikte Distanzierung von Antisemitismus in jeglicher Form, egal von welcher Seite er kommt.

Nemi El-Hassan hat sich während ihres gesamten Berufslebens mit Antisemiten umgeben und sich erst nach den Veröffentlichungen der „Bild“-Zeitung davon distanziert, was an der Aufrichtigkeit ihrer Motive zweifeln lässt. Die Trennung von ihr ist das einzig richtige, sollte den Verantwortlichen beim WDR tatsächlich etwas am Wohlergehen der jüdischen Bevölkerung in Deutschland liegen.

Antisemitismus sollte keinen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben, egal ob vor oder hinter der Kamera.

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