9 Gründe, warum ich ein Zionist bin

Zionismus ist mehr als nur eine politische Überzeugung der Neuzeit. Zionismus, das ist jüdisches Lebensgefühl, jüdische Geschichte, jüdischer Glaube und jüdischer Überlebenskampf in einem (JR).

Ein Freund Israels in New York© TIMOTHY A. CLARY / AFP

Von Don Feder

Ich schätze, ich bin die meiste Zeit meines Lebens Zionist gewesen, zumindest seit ich in der Mittelschule Leon Uris’ „Exodus“ und „Das Tagebuch der Anne Frank“ gelesen habe.

Ich hatte das Privileg, Israel sieben Mal zu besuchen, normalerweise als Journalist. Ich habe Israel vom Negev bis nach Galiläa gesehen, von den Stränden von Tel Aviv bis zu den Kopfsteinpflasterstraßen der Altstadt von Jerusalem und von den Höhlen von Qumran bis zur Mauer. Ich habe Yad Vashem besucht und gesehen, was passiert, wenn die Dunkelheit uns überkommt.

Ich schreibe über Israel, solange ich schreibe. Jetzt bin ich gezwungen, über meinen Zionismus zu schreiben.

Die jüngste Messerstecherei gegen einen Rabbiner in Boston – nicht weit vom Wohnort meiner Familie – und die Angriffe auf Juden in Amerika zeigen, dass Juden immer noch unauslöschliche Zielscheiben auf ihren Rücken haben, und dies wahrscheinlich immer haben werden.

In der Vergangenheit schien es nicht notwendig zu erklären, warum ich Zionist bin, genauso wenig wie ich erklären musste, warum ich Amerikaner bin, was ebenso eine Frage der Entscheidung wie des Standorts ist. Jetzt aber ist es notwendig.

 

Ich bin Zionist, weil:

 

1. Ich ein Jude bin – Vor einer Generation wäre das undenkbar gewesen, aber heute sind viele Juden (fast alle links) keine Zionisten mehr. Der christliche Zionismus, der in der Vergangenheit wie ein Widerspruch in sich schien, ist heute weitgehend Realität. Als ich das letzte Mal in Israel war, traf ich immer wieder auf koreanische Kinder. Schließlich fasste ich den Mut, eine Gruppe zu fragen, warum sie dort waren. Sie antworteten ganz einfach: „Weil wir Christen sind“ – fast so als wollten sie sagen „wo sollten wir sonst sein?“.

Doch mein Zionismus wurzelt in meinem Judentum. Er ist eine Möglichkeit, jenen Generationen meines Volkes die Treue zu halten, die die Hoffnung auf die Wiedergeburt einer jüdischen Heimat am Leben erhalten haben. Ohne den Gott Israels und das Land Israel wird das Judentum auf Nostalgie reduziert.

 

2. Ich ein Amerikaner bin – Es ist mehr als die Tatsache, dass Israel unser einziger wirklicher Verbündeter im Nahen Osten ist oder dass die Ideale, auf denen diese Nation gegründet wurde, vom Sinai stammen. Gott versprach, die Nation, die die Nachkommen Jakobs segnet, selbst zu segnen und die Menschen zu verfluchen, die die Juden verfluchten. An diesem gefährlichen Punkt in unserer Geschichte möchte ich den Segen für mein Land.

 

3. Das 2.000-jährige Gemetzel ein Ende haben muss – Ich lese Michael Walshs „Last Stand: Why Men Fight When All is Lost“. Neben Thermopylen, Alamo und der Belagerung von Khartum gehören dazu Masada (73-74 v. Chr.) und der Aufstand im Warschauer Ghetto (1943). Da stehen sie wie Buchstützen auf zwei Jahrtausenden blutgetränkter Geschichte. Dazwischen die Massaker, Pogrome, Vertreibungen und Ghettos bis hin zu den Gaskammern. Es muss eine Zuflucht für ein Volk geben, dem seit Babylon aufs Kinn gegeben wurde. Juden haben sich in so vielen Ländern des Exils – Polen, Deutschland, Frankreich – wohlgefühlt, nur um letzten Endes in den Abgrund gestürzt zu werden. Theodor Herzl (der Vater des modernen Zionismus) glaubte an die Assimilation, bis er als Journalist zum Dreyfus-Prozess den Pariser Mob „Tod den Juden“ schreien hörte – im Land der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. In den Vereinigten Staaten werden laut FBI über 60 % aller religiös begründeten Hassverbrechen an Juden (die nur 2 % der Bevölkerung ausmachen) verübt. Israel ist ein Rettungsboot in einem Meer, dessen Stürme nie nachlassen.

 

4. Israel an vorderster Front im Krieg des Terrorismus gegen die westliche Zivilisation steht – Hamas, Hisbollah, ISIS, Al-Qaida, die Taliban, Iran … Israels Feinde sind die Feinde der Menschheit – wie die Kommunisten und Nazis. Das ist kein Zufall. Israel ist der unmittelbare Fokus, aber nicht das langfristige Ziel. Ohne den jüdischen Staat würde ihre volle Wut auf den Rest des Westens fallen.

 

5. Die Unterstützung oder Ablehnung Israels schon immer ein Lackmustest war – Nennen Sie einen Feind Israels in den Vereinigten Staaten – Louis Farrakhan, Ilhan Omar, Bernie Sanders, Rashida Tlaib, AOC – und zwei Dinge an ihnen sind offensichtlich: Sie hassen Amerika und sie sind im Allgemeinen abscheuliche Menschen. Neben der Arbeit an der Abschaffung Israels will die Abgeordnete Tlaib, die sogenannte „palästinensisch“-amerikanische Kongressabgeordnete, CBP, ICE und Homeland Security schwächen.

 

6. Antizionismus auch Antisemitismus ist, nur getarnt – Martin Luther King Jr. hatte Recht, als er einem Studenten schrieb: „... Sie erklären, mein Freund, dass Sie nicht die Juden hassen, Sie sind nur ‚Antizionist‘. Und ich sage, lass die Wahrheit von den hohen Berggipfeln erschallen, lass sie durch die Täler von Gottes grüner Erde hallen: Wenn Menschen den Zionismus kritisieren, meinen sie Juden – das ist Gottes eigene Wahrheit.“

 

7. Israel ist das dem jüdischen Volk, meinem Volk, ewig versprochene Land. Gott ändert seine Meinung nicht – Wenn die Bibel etwas bedeutet, dann ist es, dass das Land Israel den Juden für alle Zeiten gegeben wurde. Es ist ein Versprechen, das in den Schriften immer wieder wiederholt wird. Das Wort Gottes zu hassen heißt, Gott zu hassen. Gottes Verheißungen abzulehnen bedeutet, Gott abzulehnen.

 

8. Lügen müssen aufgedeckt werden – Der Vorwurf, Israel sei ein kolonialer Ausbeuter, ist die jüngste in einer langen Reihe von Verleumdungen. Wie kolonisiert man sein eigenes Land? Arabische Muslime waren die Eindringlinge und Eroberer, die im 7. Jahrhundert von der Arabischen Halbinsel kamen und indigene Völker töteten oder versklavten. Wenn Israel ein Ausbeuter ist, warum ist dann der Lebensstandard der Araber in Jerusalem oder Ramallah so viel höher als in Kairo oder Beirut?

 

9. Der Messias muss einen Ort haben, an den er gehen kann, wenn er kommt – Wenn nicht Israel, wohin dann? Newark, London, Addis Abeba, Ulan Bator? So viel wir gemeinsam haben (insbesondere einen Moralkodex), es gibt eine Kluft, die Juden und Christen trennt. Dennoch sind wir uns einig, dass Moshiach aus dem Haus Davids kommen und nach Jerusalem – der Stadt Davids – gehen wird. Das kann nur passieren, wenn Jerusalem und Israel jüdisch sind.

 

Ich sitze hier in meinem gemütlichen Zuhause in einem Mittelklasse-Vorort und schreibe am Computer über den Zionismus.

Und doch fühle ich mich mit denen verbunden, die im Laufe der Jahrhunderte um Zions Willen gekämpft haben – Männer in schmuddeligen Kellern, die im Licht von Petroleumlampen schreiben, Männer, die in der Wüste mit antiquierten Gewehren Wache halten, Männer auf einem Berggipfel, die auf römische Legionen herabstarren.

Mit allen von ihnen und den noch kommenden Generationen muss ich dem Glauben treu bleiben.

 

Zuerst erschienen bei „Frontpage Mag“.

 

Aus dem Englischen von Daniel Heiniger.

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