Werden Terroristen wegen Corona freigelassen?

Von Corona bleiben Israel und die darin befindlichen arabischen Autonomiegebiete dank des frühen Lockdowns weitgehend verschont. Anti-israelische NGOs nutzen trotzdem die Pandemie, um noch mehr Steuergelder und die Freilassung gefährlicher Terroristen zu fordern.

Einem Araber, der während der Corona-Krise aus einem israelischen Gefängnis entlassen wurde, wird die Temperatur gemessen, bevor er ins Westjordanland zurückkehren darf.© HAZEM BADER, AFP

Von Joachim Kuhs

Dieser Tage werden wir als Europa-Abgeordnete überhäuft mit Bittbriefen und „dringenden Appellen“, um eine „humanitäre Katastrophe“ in Gaza und den „besetzten Gebieten“ abzuwenden. Die „palästinensische“ Flüchtlingsbehörde UNRWA, über deren Korruption, Terrorunterstützung und Antisemitismus ich bereits in der JÜDISCHEN RUNDSCHAU geschrieben habe, hat zwar schon ihre 82 Millionen Euro von der EU für das Jahr 2020 erhalten, bittet aber nochmals um 14 Millionen Euro, um sich auf den möglichen Ausbruch der Corona-Pandemie vorzubereiten.

Das „European Council on Foreign Relations“ (ECFR), Vorreiter aller „Open Society“-nahen NGOs in Europa, zu deren Ratsmitglieder u.a. Norbert Röttgen, Alexander Graf Lambsdorff, Michelle Müntefering, Omid Nouripour, Cem Özdemir, Ruprecht Polenz, Joschka Fischer, Sigmar Gabriel und Staatssekretär im Außenministerium Niels Annen zählen, nennt Israel „die Besatzungsmacht in Gaza“, obwohl Israel den Gaza-Streifen 2005 geräumt hat und diesen Schritt seitdem jeden Tag bereuen musste.

Das ECFR warnt vor einem „katastrophalen Ausbruch“ der Corona-Pandemie und rät der EU zur Umgehung ihres offiziellen Hamas-Boykotts zur Unterstützung von „Hilfsorganisationen, die mit den Hamas-kontrollierten Behörden zusammenarbeiten.“ Der Gaza-Streifen hat laut WHO erst 13 Corona-Fälle und keine Toten bei 2,1 Millionen Einwohnern, Israel dagegen 11.868 Infizierte und 117 Tote bei 9,1 Millionen Einwohnern.

 

Gaza profitiert in Corona-Zeiten von der Isolation

Bewohner des Gazastreifens sind laut Weltbank die üppigsten Empfänger von Hilfsgeldern der Welt. Dank dem doppelten Lockdown von Israel gegenüber der Außenwelt und gegenüber Gaza wurde das ehemalige Strandbad und Surfer-Paradies, das seit 2005 zur todbringenden Islamisten-Hochburg wurde, von der Corona-Pandemie bisher weitgehend verschont. Trotzdem lassen die Gutmenschen von EU, ECFR und NGOs keine Gelegenheit aus, um Geld zu betteln und Israel als Kriegsverbrecher darzustellen.

Als besonders perfide sticht ein Brandbrief der NGO „Popular Conference for Palestinians Abroad“ hervor, unterschrieben vom Generalsekretär Mounir Shafiq, Fatah-Anführer und Mitbegründer des Islamischen Nationalkongresses, der die Freilassung aller 5.000 „palästinensischen“ Terroristen fordert, die in Israel inhaftiert sind, da ihnen aufgrund „Überfüllung“ und „fehlender medizinischer Betreuung“ der „sichere Tod“ bevorstehe. Der Brief beruft sich auf Informationen von NGOs wie Addameer und B’Tselem, die von deutschen Parteistiftungen der SPD, Linken und Grünen finanziert werden, um Anti-Israel-Propaganda zu fabrizieren.

Vor allem die „200 Kinder, 700 Patienten und 41 weiblichen Gefangenen“ würden in 23 israelischen Gefängnissen unter „unmenschlichen Bedingungen“ inhaftiert, so die E-Mail an EU-Abgeordnete, die sich für die „sofortige Freilassung“ aller „palästinensischen“ Gefangenen einsetzen sollten, da diesen sonst ein „kollektives Todesurteil“ drohe, nichts weniger als ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und „Völkermord“.

Der Brief führt mehrere Beispiele von „besonders gefährdeten“ Gefangenen an, die tiefen Einblick in die geistige Verfasstheit seiner Autoren geben: „Israa Jabis, eine 36-jährige Gefangene, die über 50 % ihres Körpers Verbrennungen ersten, zweiten und dritten Grades aufweist, sowie Entstellungen ihres Gesichts und Rückens. Außerdem hat sie 8 Finger verloren. Ihr Zustand ist extrem kritisch.“

Kein Wort darüber, wie Frau Jabris diese schrecklichen Verletzungen erlitten hat: Die Mutter zweier Kinder hat sie sich selber zugefügt, als sie im Oktober 2015 mit einer selbstgebauten Bombe auf einen Checkpoint in Ostjerusalem zufuhr. Die Bombe zündete zu früh, die israelischen Einsatzkräfte zogen die brennende Terroristin aus dem Auto und retteten ihr das Leben. Sie wurde zu 11 Jahren Haft verurteilt.

Eine zweite Frau wird als Beispiel für eine „unschuldige Gefangene“ zitiert: Shatha Majid Hassan, Anführerin der Hamas-Jugend an der Bir Zeit Universität in Ramallah, die nach pro-Hamas-Ausschreitungen Ende 2019 zweimal die Schließung ihrer Universität bewirkt hatte. Aufgrund Terrorvorbereitung wurde sie am 5. Dezember 2019 verhaftet. Ähnlich ist es bei den „200 Kindern“ die die „israelischen Besatzer“ inhaftiert hätten, in der Regel nach Messerattentaten und gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Militär und Polizei.

Die israelische Gefängnisverwaltung stellte auf meine Anfrage hin klar, dass es keine Corona-Infizierten in israelischen Gefängnissen gebe. Die Wärter und Gefangenen würden regelmäßig überprüft, die Einrichtungen sorgfältig gereinigt und desinfiziert, die Gefangenen umfassend in mehreren Sprachen aufgeklärt, mit Putz- und Hygieneartikel ausgestattet, und nähten sich selber Atemschutzmasken. Natürlich gebe es keine „Überfüllung“ oder „fehlende medizinische Betreuung“.

Perfide: Während Corona die Welt zusammenrücken lässt, versuchen Anti-Israel-Aktivisten mit Hilfe westlicher NGOs und deutscher Parteistiftungen die Situation auszunützen, um Mörder und Terroristen freizupressen.

 

MdEP Joachim Kuhs ist Mitglied des Haushaltsausschusses des Europäischen Parlamentes, Vorsitzender der „Christen in der AfD“ und Mitglied im AfD-Vorstand. 2019 besuchte er mit einer Delegation der „Juden in der AfD“ Judäa und Samaria in Israel.

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