Eine Zeitreise mit Sigmund Freud auf Netflix
Erstmals haben der ORF und Netflix zusammen eine Serie produziert, die die Zuschauer ins Wien der Kaiserzeit entführt – mit einem jüdischen Helden.

Der österreichisch-jüdische Sigmund Freud ist der bekannteste Psychologe der Welt.© WIKIPEDIA
Wien 1886: Der junge Sigmund Freud, geplagt von finanziellen Problemen, versucht sich als Wissenschaftler und Mediziner durch die Behandlung der Hysterie mit Hypnose in der Wiener Ärzteschaft zu etablieren. Als „jüdischer Scharlatan“ verspottet, stoßen seine Ansätze auf große Empörung. Mit seinem Freund Arthur Schnitzler verbringt der kokainkonsumierende Freud die Abende in den exklusivsten Kreisen Wiens, wie auch im Palais Szápáry bei Séancen mit dem Medium Fleur Salomé. Dadurch gerät Freud zufällig in die Aufklärung einer Reihe von seltsamen Kriminalfällen in Wien. Unterstützt wird er dabei von dem sympathischen Inspektor Kiss und seinem gutmütigen Kollegen Poschacher. Es beginnt eine rasante Achterbahn durch die Wiener Crème de la Crème, bei der deutlich wird, dass jeder der Protagonisten seine eigenen Dämonen in die aktuellen Geschehnisse miteinbringt. Und welche Rolle spielt das merkwürdige Grafenpaar Szápáry in diesen Vorfällen?
Die immer schneller und konfuser werdende Handlung webt ein dichtes Netz aus Intrigen, Mord, Sex, Okkultismus, Orgien, Mystik und Verschwörungen bis ins Kaiserhaus und zeigt, welche Spuren der Krieg und die österreichisch-ungarischen Beziehungen durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch hinterließen.
Die 8-teilige Serie des österreichischen Regisseurs Marvin Kren ist die erste gemeinsame Produktion von ORF und Netflix. Es ist eine fiktive Mystery-Geschichte, die in die Biographie des echten Sigmund Freud eingebettet wurde. Mehrere Handlungsstränge teils mit fiktivem, teils mit realem historischem Bezug sind meisterhaft miteinander verflochten, Rückblenden und Trance-Erlebnisse durchziehen die gesamte Serie und lassen den Zuschauer an mancher Stelle etwas ratlos und irritiert zurück. Aber keine Sorge; am Ende löst sich die gesamte Spannung, die im Verlauf die Serie immer mehr aufgebaut wird, in einem fulminanten Showdown. Die Atmosphäre Wiens vor der Jahrhundertwende sorgt für ein entsprechendes Flair der Serie. Der Kontrast zwischen den hedonistischen Feiern der Oberschicht und dem ärmlichen Leben der einfachen Leute lädt die Spannung noch zusätzlich auf.
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