Die grausame Geschichte der Straßburger Schädelsammlung

Vermeintliche Widerständler im Elsass waren in Wirklichkeit Mittäter bei NS-Verbrechen

Von Julien Reitzenstein

„Zuweilen schieben Historiker, indem sie sich auf ausgesuchte Quellen beschränken, zentrale Akteure aus der Geschichte.“ Dieser Satz trifft präzise das Wesen des von Hans-Joachim Lang am 20. Februar 2019 unter dem Titel „Eine Schädelstätte moderner Forschung“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) veröffentlichten Beitrags. Ohne seine Leser darauf hinzuweisen, schrieb der langjährige Wissenschaftsredakteur des „Schwäbischen Tagblatts“ hier keinen sachlich abwägenden Artikel, sondern eine Apologie in eigener Sache. Da er selbst aufgrund neu gefundener Dokumente im Verdacht der Quellenmanipulation steht, ist das durchaus bemerkenswert. Brisanz bekommt die Situation allerdings vor allem dadurch, dass Lang in seinem Artikel in der FAZ seine Leser erneut mittels falsch wiedergegebener Quellen zu täuschen versucht.

Hans-Joachim Lang veröffentlichte im Jahre 2004 sein Buch „Die Namen der Nummern“. Es gibt wenige Bücher, die so eindrücklich die unvorstellbare Zahl von sechs Millionen ermordeten Juden auf 86 individuelle Schicksale herunterbrechen: Sie alle waren Opfer eines NS-Verbrechens, das als „Straßburger Schädelsammlung“ bekannt geworden ist.

Im Juni 1943 wählte der Anthropologe Bruno Beger im KZ Auschwitz eigenständig 115 Häftlinge (kriegsgefangene Rotarmisten sowie jüdische Männer und Frauen aus ganz Europa) aus, untersuchte sie und wollte sie anschließend ermorden lassen. Nach Ausbruch einer Epidemie unterbrach Beger seine Untersuchungen und setzte sie an 86 der ausgewählten Menschen, nun alles Juden, im KZ Natzweiler-Struthof fort. Dort wurden sie nach seinen Untersuchungen in einer eigens dafür improvisierten Gaskammer ermordet, die Leichen kamen in die Anatomie Straßburg. Beger reiste währenddessen, wohl weil sein Projekt aus dem Ruder gelaufen war, fluchtartig ab und kehrte nie zurück; der Direktor der Anatomie August Hirt erholte sich derweil fernab auf Kur, ohne sich fortan mit dem Projekt zu befassen.

Bis zum Ende des Krieges in Straßburg lagen die Leichen in der Anatomie, ohne dass sich irgendjemand mit ihnen beschäftigt hätte. Der mit der Konservierung befasste Henri Henrypierre berichtete den französischen Behörden kurz nach der Befreiung Straßburgs Ungeheuerliches. Der ohnehin wegen Medizinverbrechen gesuchte Hirt habe nicht nur Häftlinge mit Kampfstoffen ermordet, sondern auch in der Universität Straßburg ein Museum mit toten Juden als Exponaten geplant.

Ist der Zeuge selbst ein Verbrecher?

Dies wiederholte Henrypierre als Zeuge im Nürnberger Ärzteprozess. Der dort angeklagte Wissenschaftsmanager der SS, Wolfram Sievers, bestätigte die Geschichte bereitwillig. Nicht die SS und er seien verantwortlich, sondern die staatliche Universität Straßburg und der nach seiner Kenntnis schon tote August Hirt. Schon in den Verhören vor dem Prozess hatte er auf Hirts Selbstmordabsicht hingewiesen und ihn in vielerlei Hinsicht belastet. Doch Henrypierre war nicht der neutrale, zuverlässige Zeuge, als den ihn Lang nach wie vor darstellt: Die 2018 vom Autor des vorliegenden Textes veröffentlichte Monographie „Das SS-Ahnenerbe und die ‚Straßburger Schädelsammlung‘ – Fritz Bauers letzter Fall“ ermöglicht aufgrund zahlreicher erstmals erschlossener Quellen eine Neubewertung. Henri Henrypierre war nicht, wie bisher angenommen, eine Art Résistance-Held und als Zwangsarbeiter in der Anatomie tätig, wodurch ihm die Enttarnung des grausamen Museumsprojekts zu verdanken sei. Vielmehr ist nun belegt, dass sich der Franzose Henrypierre nach dem Einmarsch der Wehrmacht unter „Bekenntnis zum Deutschtum“ um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühte, unter dem Namen Heinrich Heinzpeter von der SS bezahlt wurde, jahrelang für den Kriegsverbrecher Hirt arbeitete und die Museumsgeschichte erfunden hat.

Damit schützte der NS-Kollaborateur nicht nur sich selbst, sondern auch den tatsächlichen Urheber des Verbrechens, Bruno Beger. Er täuschte vor allem die Angehörigen der Opfer über das Tatmotiv. Dieses war, wie die Monographie zeigt, noch viel grausamer und zynischer, als es ein „Museum mit toten Juden als Exponaten“ des Kriegsverbrechers August Hirt gewesen wäre. Dessen Verstrickung in andere, schwere Kriegsverbrechen wird ebenfalls detailliert belegt.

An Langs Beitrag in der FAZ sind vor allem zwei Punkte wesentlich. Erstens weist er in seinem Buch außer Henrypierres Aussage keine einzige eindeutig von Hirt stammende Quelle für ein Museumsprojekt des Anatomiedirektors in Straßburg vor, ebensowenig Unterlagen der Universität zu so einem Vorhaben. Allerdings gibt er oft Quellen sinnentstellt wieder, so dass sie das Narrativ des Kriegsverbrechers Sievers und des von ihm bezahlten Henrypierre scheinbar stützen. Fünf Beispiele aus Langs Artikel in der FAZ:

„Schon im September 1941 bestellte er [Hirt] eine Mazerationsanlage zum Entfetten von Leichen, weil die Anatomie eine ‚völlig neue Skelettdemonstration zusammenstellen‘ musste“, schreibt Lang: „In dieses Beschaffungsprogramm passt der am 9. Februar 1942 über Sievers bei Himmler eingereichte Vorschlag, Schädel von Juden zu beschaffen.“

Das zitierte Schreiben von Hirt an Sievers datiert vom 20. Oktober 1942. Der volle Wortlaut zeigt, dass es um etwas völlig anderes geht – nämlich, dass die Anatomie unter Hirt und die Pathologie unter Friedrich Klinge nur über eine Mazerationseinrichtung verfügten:

„Ich werde mich also mit Prof. Klinge in Verbindung setzen und hoffe auch, dass wir gelegentlich mal sein Gerät benutzen können, obwohl die Pathologie in derselben Lage ist wie wir, dass sie eine völlig neue Skelettdemonstration zusammenstellen muss. Das wird natürlich einige Schwierigkeiten ergeben.“

Es ging offenkundig darum, dass beide Einrichtungen zur medizinischen Ausbildung neue Demonstrationsobjekte herstellen mussten.

Worum es im Schreiben also geht, ist die Anschaffung einer zweiten Mazerationseinrichtung, vereinfacht dargestellt eines sehr großen Kochtopfs, um das „Fleisch“ von den bereits „grobentfleischten“ Knochen der Leichen zu lösen, bevor diese anschließend in einem anderen Gerät entfettet wurden. Weshalb die Ermordung der 86 Juden im KZ Natzweiler „ins Bild passte“, bleibt unklar. In dem zitierten Schreiben steht davon jedenfalls nichts.

Lang schreibt weiterhin:

„In derselben Novemberwoche 1942 nahm Hirt in Tübingen an einer Anatomentagung teil, von der er an Sievers meldete, das Treffen habe ‚weitere Arbeitsbelastung gebracht‘. Nämlich: ‚Es ist von dort auch der Vorschlag aufgetaucht, dass die Anatomen Material sammeln und verarbeiten sollen, wie wir es im Auftrag Beger schon festgelegt haben. Allmählich dämmert es auch anderen Leuten, dass hier etwas geschehen kann.‘“

Abermals zitiert Lang um die entscheidende Stelle herum. Im Original heißt es in Wahrheit:

„Dazu hat das Anatomenlager in Tübingen wieder weitere Arbeitsbelastung gebracht. Es ist von dort plötzlich der Vorschlag aufgetaucht, dass die Anatomen Material sammeln und verarbeiten sollen, wie wir es im Auftrag Beger schon festgelegt haben. […] Gieseler, den Sie ja auch kennen, meinte, es sei von Seiten der Anthropologen schon angefangen worden, aber es fehle an Nachwuchs.“

Es kommt Lang aber vielleicht auch gar nicht in den Sinn, dass es sich bei diesem „Material“ gar nicht um Juden handeln könnte. Denn das volle Zitat zeigt, dass es „Material“ von jener Sorte sein muss, das die Aufmerksamkeit von Wilhelm Gieseler hatte. Lang ist Gründungsmitglied des Tübinger Arbeitskreises „Universität im Nationalsozialismus“. Da hätte man sich gewünscht, dass er dem Leser Wilhelm Gieseler und seine Arbeit vorstellt, statt ihn auszulassen. Der Anthropologe Gieseler war Professor für Rassebiologie an der Universität Tübingen. In der „Geschichte der Tübinger Anatomie“ heißt es:

„Auch in der Zeit zwischen 1933 und 1945 nahm er [Gieseler] gegen die propagierte Rassetheorie, besonders was die Judenfrage betraf, in wohl formulierten, wenn auch vorsichtigen Sätzen, Stellung. Der 2. Teil der ‚Rassenkunde‘ wurde nie veröffentlicht, weil der Inhalt mit der damals herrschenden Rassenlehre nicht übereinstimmte.“ In der „Geschichte der biologischen Anthropologie“ kann man lesen: „Gieseler war nie zu Untersuchungen in einem KZ oder einem Lager mit Juden, nie in Polen oder Russland gewesen.“

Und dieser Wilhelm Gieseler hatte im Anatomenlager von der Sammlung des gleichen Materials berichtet, wie es der Auftrag Beger vorsah. Nach Langs Lesart verbarg sich hinter dem „Auftrag Beger“ die Beschaffung von toten Juden. Laut der handschriftlichen Notiz von Sievers‘ Persönlichem Referenten Wolf-Dietrich Wolff auf dem von Lang zitierten Dokument handelte es sich bei dem „Material“ um etwas anderes: „lt. R[ücksprache]/ Hirt am 24./I. in Strassburg betrifft das Russenleichen in Lagern verstorbener R[ussen].“

Ein drittes Beispiel – Lang schreibt:

„Am 28. April 1943 sprach Sievers im „Judenreferat“ des Reichssicherheitshauptamtes bei Eichmanns Stellvertreter Rolf Günther vor. Er erhielt die Auskunft, in Auschwitz sei jetzt ‚besonders geeignetes Material vorhanden‘. Reitzenstein nimmt an, ‚dass es sich um Inner- und Vorderasiaten handelte, die Adolf Eichmann für Beger unter den sowjetischen Kriegsgefangenen ermittelt hatte‘. Denn Juden hätten dieses ‚besonders geeignete Material‘ nicht sein können, hätten sie in Auschwitz doch immer in großer Zahl zur Verfügung gestanden.“

Sowjetische Leichen?

Lang lässt seine Leser glauben, dass es sich bei dem „besonders geeigneten Material“ nicht um Kriegsgefangene handle. Auch das will er mit einem vermeintlich sauberen Zitat aus einer Quelle belegen. In eben diesem Schreiben Sievers‘ an Himmlers persönlichen Referenten Rudolf Brandt vom 22. Mai 1943 steht jedoch gleich zu Anfang, worum es geht:

„Betr.: Auswertung der anthropologischen Untersuchung von russischen Kriegsgefangenen. […] Nachdem jetzt der Zutritt im Lager Auschwitz wieder möglich ist, könnten diese Anthropologen die Untersuchungen dort für die Ihnen bekannte Sammlung an 150 Personen durchführen. Da jetzt in Auschwitz, wie mir SS-Obersturmbannführer Eichmann mitteilte, zur Zeit besonders geeignetes Material vorhanden ist, wäre der Zeitpunkt für diese Untersuchungen besonders günstig.“

Eindeutiger kann man seine Leser kaum täuschen. Es ist zudem bedauerlich, dass Lang nicht auf die Forschungstätigkeit des im Schreiben ebenfalls erwähnten Anthropologen Wolfgang Abel eingeht. Der kanadische Historiker und Ahnenerbe-Experte Michael Kater hatte bereits vor einem halben Jahrhundert dargelegt, wie intensiv Sievers versuchte, dessen Untersuchungen an sowjetischen Kriegsgefangenen für das Ahnenerbe nutzbar zu machen. Dabei ist besonders das Interesse Begers für dieses Forschungsfeld Abels unübersehbar.

Wie ungenau Lang mit Fakten umgeht, zeigt ein weiteres Beispiel. Er versichert den Lesern seines Artikels: „Nach der Befreiung Straßburgs am 23. November 1944 fand ein französischer Offizier im Keller des Anatomie-Instituts die 86 Leichen.“ In seinem 2004 erschienenen Buch hingegen beschreibt Lang zutreffend, dass zahlreiche der Leichen vor der Befreiung zerteilt und kremiert wurden.

Und noch ein letztes Beispiel – den Auftakt im Beitrag vom 20. Februar 2019: Darin tadelt Lang Michael Kater, der bezweifelt hatte, dass sich Sievers und Hirt seit einer Begegnung in Quedlinburg am Grab König Heinrichs I. und seiner Gemahlin Anfang Juli 1936 kannten. Doch Lang übernimmt wie in seinem Buch abermals eine Behauptung des angeklagten Kriegsverbrechers Sievers für bare Münze.

Nun will Lang neue Quellen zur Öffnung des Königsgrabs aufgefunden haben, die Katers Annahme widerlegen sollen „Wörtlich heißt es: ‚Der bei der Öffnung zuzuziehende Anthropologe wird feststellen können, ob eine Scheidung der Gebeine des [in einem gemeinsamen Sarkopharg vermuteten] Königspaares möglich ist.‘ Etwas weiter hinten im Protokoll wird auch genannt, wen Himmler beauftragen wollte: August Hirt, ‚Anatom und Anthropolog‘.“

Da Hirt kein Anthropologe war, ist offenkundig, dass der Verfasser der von Lang zitierten Notiz Hirt nicht näher kannte. Es mag ja sein, dass Himmler das SS-Mitglied Hirt mit der Frage, ob man die Skelette von König und Königin auseinander scheiden könne, beauftragen wollte. Da Lang in der FAZ selbst schreibt, dass in dem geöffneten Sarkophag nur ein vollständiges Skelett lag, konnte Hirt auch nicht von Himmler mit der Trennung von zwei Skeletten beauftragt werden. Langs Quelle zeigt einzig, dass Himmler Hirt möglicherweise mit etwas beauftragen wollte, was aufgrund des Vorhandenseins nur eines Skeletts sinnlos war. Die bisher unbekannte Quelle, auf die Lang sich bezieht, könnte tatsächlich neue Erkenntnisse zeigen: Hirt und einige seiner Kollegen sollen schon Ende 1936, allerdings in Greifswald, Skelette aus Quedlinburg untersucht haben. Wie soll diese Quelle nun aber Katers Feststellung widerlegen, es gebe keinen Beleg, der Hirts Anwesenheit ein halbes Jahr zuvor in Quedlinburg beweist? Langs Zitat belegt eben nicht, dass sich Hirt und Sievers von dieser angeblichen Begegnung in Quedlinburg kannten.

Hans-Joachim Lang schreibt, es spiele für die Opfer keine Rolle, ob sie auf Initiative von Beger oder Hirt ermordet wurden. Das ist zwar richtig, aber banal. Geschichtswissenschaftlich macht es eben doch einen Unterschied, ob die 86 jüdischen Männer und Frauen in Natzweiler, aber auch ihre 29 Leidensgenossen in Auschwitz für ein angebliches Straßburger Museumsprojekt ermordet wurden oder für pseudoanthropologische Forschungen von Bruno Beger. Die nun ans Licht gekommenen neuen Fakten über Begers zynische Motive zeigen eindringlich, zu welcher Menschenverachtung Wissenschaftler in Diktaturen in der Lage waren. Dies entlastet keineswegs, wie Lang unterstellt, August Hirt. Dessen Kriegsverbrechen sind hinreichend dokumentiert, ebenso seine Unterstützung von Begers Verbrechen; man muss ihnen nicht ein weiteres Verbrechen hinzufügen, dessen Urheber und Nutznießer Hirt ausweislich der Quellen nicht war.

Der Germanist Lang verfügt über klare sprachliche Zuschreibungen für vermeintliche Fehler anderer. Mit dem Wort „Blamage“ geißelt er, dass in der Monographie zur Schädelsammlung vermeintlich ein Aufsatz des Straßburger Hausarztes Raphael Toledano übersehen wurde. Im diesem sehr gut recherchierten Aufsatz wird unter anderem beschrieben, wie Hirt Leichen für die medizinische Ausbildung bezog, unter anderem aus Kriegsgefangenenlazaretten. Dies betrifft aber einerseits gar nicht die in der Monographie geschilderte Verstrickung Hirts in das Verbrechen der Schädelsammlung. Andererseits erschien dieser vermeintlich übersehene Aufsatz erst nach Fertigstellung der Monographie. Allerdings beschreibt auch die Monographie auf Grundlage der auch von Toledano zitierten Quellen den Sachverhalt des Leichenbezugs von Kriegsgefangenen. Inwiefern das Herbeireden einer „Blamage“ durch Lang dem wissenschaftlichen Diskurs dient, mag dahingestellt bleiben.

Sievers wurde hingerichtet

Es geht bei dieser Kontroverse um die historische Wahrheit. Damit geht es aber auch um den Anspruch der Familien der Opfer und der Öffentlichkeit, nicht weiter mit einer erfundenen Geschichte des hingerichteten Kriegsverbrechers Wolfram Sievers und des SS-Kollaborateurs Henrypierre alias Heinzpeter getäuscht zu werden. Das gilt insbesondere für den zentralen Akteur des Verbrechens, dessen Urheber und prospektiven Nutznießer, Bruno Beger. Praktisch alle wichtigen Belege zu dessen Verbrechensmotiv ignoriert Lang – bis hin zu Begers Aufzeichnungen, in denen er in Auschwitz Kriegsgefangene aus asiatischen Sowjetrepubliken erwartete und seine Arbeiten dort als Teil seiner „Mongolenforschung“ ausführlich beschrieb.

Wer Quellen manipuliert und sinnentstellend zitiert, um eine These aufrechtzuerhalten, handelt unwissenschaftlich. Wenn derlei Manipulationen anhand neu erschlossener Dokumente aufgedeckt werden, sind polemische Angriffe die falsche Reaktion. Denn dann wird der eingangs erwähnte Satz, mit dem übrigens Langs Buch beginnt, zum Urteil: „Zuweilen schieben Historiker, indem sie sich auf ausgesuchte Quellen beschränken, zentrale Akteure aus der Geschichte.“

Der Autor ist Historiker an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er hat ein halbes Jahrhundert nach Michael Katers Studie zum SS-Ahnenerbe von 1964 die beiden anderen wissenschaftlichen Monographien zu dieser Einrichtung verfasst, die u.a. die organisatorische Verantwortung für das Verbrechen der Schädelsammlung trug. Das 2018 erschienene Werk „Das SS-Ahnenerbe und die Straßburger Schädelsammlung“, befasst sich schwerpunktmäßig mit diesem Verbrechen. Auf www.skull-collection.com finden sich zahlreiche Quellen, Hintergrundinformationen und Rezensionen. („Das SS-Ahnenerbe und die,Straßburger Schädelsammlung‘ - Fritz Bauers letzter Fall. Duncker & Humblot, Berlin 2018. 495 S., 48 Abb., geb., 69,90 €)

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