Zwischen Fortschritt und Versuchung: Der jüdische Blick auf die Künstliche Intelligenz

Bild mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt. © Bild von KI generiert
Der Mensch als Ebenbild G’ttes oder bloß als Datenpunkt im System? Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz stellt das jüdisch-abendländische Wertefundament auf eine nie dagewesene Probe. Während die Welt in technologischem Fortschrittsrausch taumelt, droht der Einzelne – jener unersetzbare Mittelpunkt jüdischer Ethik – zur austauschbaren Funktion zu verkommen. Die KI verführt mit Bequemlichkeit und Effizienz, doch ihr Preis könnte die Entmenschlichung sein. Wenn der Mensch zum austauschbaren Rädchen im System wird, geht es mehr denn je darum, das menschliche Fundament jüdischer Ethik zu bewahren, um damit die unveräußerliche Würde des Einzelnen zu gewährleisten. (JR)
Der technologische Fortschritt verläuft exponentiell – das zeigten insbesondere die letzten Jahrzehnte eindrucksvoll. Noch vor 25 Jahren gab es nicht einmal Smartphones und das Internet steckte in den Kinderschuhen – heute ist es bereits Normalität, dass eine künstliche Intelligenz für uns komplexe Aufgaben lösen kann. Wer denkt, dass die KI heute zu viele Fehler macht, zu ungenau ist, als dass sie die Gesellschaft nachhaltig verändern könnte, wird sich schon in wenigen Jahren vermutlich stark wundern – denn die Entwicklung dieser Technologie ist deutlich schneller als viele angenommen haben. Probleme, die für Algorithmen noch vor wenigen Monaten eine unüberwindbare Herausforderung waren, sind heute mit Leichtigkeit lösbar.
Zeitalter der KI-Revolution
Die politischen Diskussionen, die über das Thema geführt werden, sind relativ eindimensional – partei- und ideologieübergreifend hat man erkannt, dass die KI unser Leben leichter und angenehmer macht, unseren Wohlstand mehrt und Sicherheit gewährleistet. Man ist sich weitgehend auch im Klaren darüber, dass KI missbraucht werden kann, etwa für kriminelle Zwecke, oder im Bildungssystem. Der Grundtenor bei diesen Diskussionen ist aber trotzdem, dass diese Technologie vielleicht einige Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens – je nach Meinung – zum Guten oder zum Schlechten beeinflusst, aber die Gesellschaft im Prinzip so weitermachen kann wie bisher. Das ist jedoch eine Täuschung.
Man müsste eigentlich von der KI-Revolution sprechen, denn diese Technologie ist gerade dabei, die westliche Gesellschaft noch viel tiefgreifender zu verändern als etwa die Industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts. Denn Künstliche Intelligenz rüttelt an den Grundfesten des Wertekonsenses, der die westlich geprägte Welt seit Jahrtausenden ausmacht. Gerade das Jüdische Volk muss sich überlegen, wie es mit dieser Neuerung geschickt umgeht, ohne einerseits seinen Charakter, aber andererseits auch den Anschluss an die Welt zu verlieren – ein schwieriger Balanceakt.
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