Antijüdische Ressentiments – Was hilft ein „5-Punkte-Plan gegen Antisemitismus“?
Foto der Miniaturausgabe der Bornplatz-Synagoge im Museum für Hamburgische Geschichte. An dem Platz, an dem einst die Bornplatz-Synagoge stand, gilt jüdische Gegenwart heute als zu politisch.© BIRGIT GÄRTNER
Antijüdische Ressentiments machen auch vor Kunst, Kultur und Musik nicht halt. Der israelische Dirigent Lahav Shani wurde jüngst mit den Münchner Philharmonikern von einem belgischen Festival ausgeladen – einzig, weil er zugleich das „Israel Philharmonic Orchestra“ leitet. Parallel wächst der Druck, Israel aus dem „Eurovision Song Contest“ 2026 auszuschließen: Länder wie Irland, Spanien oder die Niederlande drohen mit Boykott. Künstler, die sonst jede Form von „Weltoffenheit“ beschwören, ziehen hier bereitwillig rote Linien, wenn es um Juden geht. Angesichts dieser Entwicklung haben jüdische Organisationen einen „5-Punkte-Plan gegen Antisemitismus“ vorgelegt, der Bildung, Schutz jüdischen Lebens und die unmissverständliche Verankerung Israels als jüdischer Staat im öffentlichen Bewusstsein fordern soll. Doch, wer mit Kippa durch muslimisch dominierte Straßen geht, weiß, dass Papier geduldig ist… (JR)
Ende Juli 2025 wandten sich mehr als 400 prominente Künstlerinnen und Künstler mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU):
„Kinder, abgemagert bis auf Haut und Knochen, die Augen leer, die Handgelenke dünn. Babys, vor Hunger zu schwach, um zu weinen. Alte, schwache und kranke Menschen, die keine ausreichende Versorgung erhalten.
Die in Gaza sterben. Tag für Tag.“
So theatralisch begann der Brief, der darin gipfelte, vom Kanzler zu fordern, Israel fürderhin jedwede militärische Unterstützung zu versagen. Schließlich geht es um „Kinder wie unsere. Kinder wie Ihre.“
Nur eben nicht um jüdische Kinder, denn das Schicksal der beiden Bibas-Brüder Kfir und Ariel, deutsche Staatsbürger, übrigens, blieb unerwähnt. Die beiden wurden am 7. Oktober 2023 von der Hamas und deren Gefolgschaft entführt und laut dem forensischen Untersuchungsergebnis zufolge im November 2023 brutal ermordet, mit bloßen Händen umgebracht. Aber die Bibas-Brüder waren wohl nicht „Kinder wie unsere“, Kinder wie die der Schauspieler Kai Schumann oder Peter Lohmeyer, ihrer Kollegin Annette Frier oder der Musikerin Joy Denalane, denn sie waren jüdisch und wohl deshalb keiner Erwähnung würdig.
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