Gewalttätige pro-Gaza Demonstration in Frankfurt: 10.000 Stimmen gegen Juden

Etwa 10.000 Terror-Versteher demonstrierten am 30. August in Frankfurt am Main.


Frankfurt wurde Ende August zur Bühne eines entfesselten antisemitischen Mobs: 10.000 Anhänger der Terror-Bande Hamas marschierten unter dem Banner „United 4 Gaza“ und schrien ihre Hetze gegen den jüdischen Staat hinaus. „From the river to the sea“ – also die Auslöschung Israels – war nur eine von vielen Parolen, mit denen die antiisraelischen Demonstranten ihren Hass zelebrierten. Holocaust-Relativierung vom Lautsprecherwagen, Gewalt gegen eine pro-israelische Frau und Jubel über antisemitische Hetze – keine fünf Kilometer vom Geburtsort Anne Franks entfernt. Wer da noch von „Friedensdemonstration“ spricht, ist blind oder Komplize. Frankfurt zeigt: Der alte Juden-Hass marschiert wieder – unter grünen Fahnen, mit deutscher Polizei als Begleitschutz. (JR)

Von Julian M. Plutz

Keine fünf Kilometer Luftlinie vom Frankfurter Stadtteil Dornbusch entfernt – dort, wo Anne Frank geboren und aufgewachsen ist – bekundeten am 30. August 10.000 Menschen ihre Ablehnung gegenüber dem Staat der Juden. Mit Rufen wie „From the river to the sea“, „Apartheidsstaat Israel“ oder „Kindermörder Israel“ zogen die Terrorversteher unter dem Motto „United 4 Gaza“ durch die Straßen der Mainmetropole. Je länger die Veranstaltung andauerte, desto schamloser gaben sich die Demonstranten – von judenfeindlichen Parolen bis hin zu handfester Gewalt.

Schon zu Beginn kam es zu Verstößen gegen das Vermummungsverbot, zudem wurden Fahnen mit strafbaren Inhalten beschlagnahmt. Gegen die Träger leitete die Polizei Strafverfahren ein. Besonders erschreckend: Auf einem Lautsprecherwagen verharmloste ein Redner den Holocaust und den barbarischen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 aufs Übelste. Er wurde festgenommen, gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren. Bemerkenswert ist weniger seine Festnahme, sondern die Reaktion der Menge: Der Demozug musste zeitweise gestoppt werden, weil die Demonstranten nicht etwa Solidarität mit den Opfern von Terror oder Judenhass bekundeten – sondern mit dem Mann, der den Holocaust relativierte.

Doch damit nicht genug. Die Demonstration zeigte auch, wie wenig Platz in diesem Umfeld für andere Stimmen ist. Eine Frau, die ein pro-israelisches Schild mit der Aufschrift „We believe Israeli women“ trug, wurde von Teilnehmern der Gaza-Demo beleidigt und tätlich angegangen. Nur das Eingreifen der Polizei verhinderte Schlimmeres. Noch zuvor hatte ein Sprecher des Demonstrationszuges angekündigt, man werde „gleich an Zionisten vorbeikommen“ – und jeder wusste, wer gemeint war. Die Frau musste schließlich von der Polizei zur Seite genommen werden und trat ihre Heimfahrt mit der U-Bahn an. Ein bedrückendes Bild: Ein einzelnes pro-israelisches Zeichen ist inmitten von 10.000 Menschen nicht nur unerwünscht, sondern auch lebensgefährlich.

 

Nichts aus der Geschichte gelernt

Damit zeigt sich einmal mehr: Dieser Protest lebt nicht von friedlicher Solidarität, sondern von der systematischen Verhinderung anderer Meinungen. Wer nicht in das Weltbild der selbsternannten „Gaza-Freunde“ passt, wird niedergebrüllt, bedroht oder körperlich attackiert. Das hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern mit der gewaltsamen Ausschaltung jeder Gegenstimme.

Frankfurt, die Stadt, in der Anne Frank ihre Kindheit verbrachte, steht heute also wieder im Zeichen von Parolen, die sich offen gegen Juden richten. Dass hier, keine 15 Autominuten vom Dornbusch entfernt, in aller Öffentlichkeit der Holocaust verharmlost, Frauen verhöhnt, die auf der Seite des jüdischen Staates stehen, und pro-israelische Stimmen eingeschüchtert werden, ist ein bitteres Zeichen. Anne Frank wurde Opfer eines mörderischen Judenhasses, der auf den Straßen begann und schließlich in den Lagern endete. Wer in Frankfurt heute genau hinsieht, erkennt: Der Hass von gestern ist längst wieder salonfähig geworden.

So endete der Zug am Goetheplatz, doch die eigentliche Pointe liegt im Dornbusch: Dort erinnert die Gedenkstätte an Anne Frank an eine junge Jüdin, die einst voller Hoffnung lebte – bis sie Opfer einer Gesellschaft wurde, die wegsah, als der Hass marschierte.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Diese Demonstrationen sind kein Beitrag zu „Frieden“ oder „Menschenrechten“. Sie sind vielmehr ein Podium für die Verachtung Israels, für die Relativierung von Terror und für die Einschüchterung Andersdenkender. Es waren 10.000 Stimmen gegen Juden. Frankfurt sollte aus seiner Geschichte besser wissen, dass man solchen Tendenzen nicht verharmlosend begegnen darf. Doch die Mainmetropole scheint nur eine traurige Gewissheit aus der Geschichte gelernt zu haben: Nämlich, dass sie rein gar nichts gelernt hat.

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