Applaus für den Irrsinn – Der neue Tugendterror

Zirkus Deutschland – wie ihn die KI sieht
Im deutschen Kulturbetrieb, in Politik, Medien und Gesellschaft hat sich eine surreale Groteske breitgemacht, die an einen entfesselten Zirkus erinnert: Immer lauter, immer schriller, immer grotesker. Was früher als bizarr, geschmacklos oder gar krankhaft galt, wird heute bejubelt, gefeiert, gefördert – und zur neuen Norm erklärt. Begriffe wie „Anstand“, „Scham“, „Moral“ oder auch nur schlichter „Menschenverstand“ sind zur Makulatur verkommen, ersetzt durch eine krude Mischung aus ideologischem Wahn, sexueller Entgrenzung und narzisstischer Selbstbespiegelung. Wer nicht mitklatscht, wer Fragen stellt, wer einfach nur leise Zweifel hegt, wird sofort gebrandmarkt: als „Ewiggestriger“, „Reaktionär“ oder gleich als „Nazi. (JR)
Manege frei und Vorhang auf!
Willkommen in einer kunterbunten Welt, in der alles erlaubt ist – außer Widerworten.
Ja, man könnte tatsächlich fast meinen, wir lebten in der tolerantesten aller nur denkbaren Realitäten. Hier darf jeder alles sein, fühlen, lieben, glauben und praktizieren.
Prinzipien? Überholt. Wahrheit? Eine Frage der Perspektive. Richtig oder falsch? Ansichtssache. Man gibt sich dem tabulosen Hedonismus hin und Moral scheint dabei flexibler zu sein als ein/e nonbinärer*e YogalehrerIn auf dem Höhepunkt des Pride-Month.
Was da am Werke ist, nennen Philosophen moralischen Relativismus: die Idee, dass es keine festen Maßstäbe mehr gibt. Und doch wird nirgendwo so gnadenlos geurteilt, wie in dieser angeblich offenen Gesellschaft. Wer nämlich meint, dabei selbst entscheiden zu dürfen, was mit seinem Wertesystem korrespondiert, lernt schnell die Grenzen dieser neuen Offenheit kennen.
Es ist tatsächlich ein Schauspiel: Je grotesker die Verrenkungen in der Disziplin Beliebigkeits-Akrobatik werden, desto unerbittlicher ihre Vertreter. Je unverbindlicher alles scheint, desto schärfer werden die Sanktionen gegen jene, die sich nicht an den neuen, genauer gesagt wieder aufgewärmten und bis auf die perverse Spitze getriebenen „Möge jeder nach seiner Façon selig werden“- Tugendkanon halten. Während Begriffe wie Normen, Tradition, sexuelle Privatsphäre oder gar Scham aus dem öffentlichen Diskurs nahezu verbannt und als mindestens reaktionär verschrien sind, wächst gleichzeitig ein pseudo-ethischer Überbau heran, der jede Abweichung von der Woke-Orthodoxie zur Todsünde erklärt.
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