„Die Schwester von…“ – Die heimliche Komponistin Fanny Hensel Mendelssohn

Fanny Hensel, Ölgemälde von Moritz Daniel Oppenheim aus dem Jahr 1842
© WIKIPEDIA

Fanny Hensel (geborene Mendelssohn) stammte aus der bedeutenden jüdischen Familie des berühmten Philosophen und Schöndenkers Moses Mendelssohn. Ihr Vater Abraham war ein Sohn Mendelssohn, ihre Mutter Lea Salomon gehörte einer einflussreichen Bankiersdynastie an, ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy ist einer der bedeutendsten deutschen Komponisten und Pianisten der Romantik. Fanny Hensel hinterlässt mehr als 460 Kompositionen, darunter auch einige Werke, die lange ihrem Bruder Felix zugeschrieben wurden. (JR)

Von Birgit Gärtner

Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, später Mendelssohn Bartholdy, war eine der beachtlichsten – wenn nicht die beachtlichste – Komponistin klassischer Musik. Heute wird ihre Musik Klassikradio zufolge „als bedeutender Beitrag zur romantischen Ära angesehen“. Doch bis dahin war es ein weiter Weg und dieser Ruhm wurde ihr größtenteils erst mehr als 150 Jahre nach ihrem Tod zuteil: Eigenen Angaben der Staatsbibliothek zufolge gelangten im Jahr 1964 „rund 20 Autographenbände mit dem Großteil des kompositorischen Nachlasses von Fanny Hensel in die Musikabteilung SBB, die in der Folge immer wieder durch weitere Autographen ergänzt werden konnten – zuletzt mit mehreren Manuskripten aus dem Besitz der Urenkelin Cécile Lowenthal-Hensel, die der Staatsbibliothek ihren Nachlass testamentarisch vermachte“. Das kompositorisches Œuvre Fanny Hensels wird erst seit den 1980er Jahren erforscht; ihr 150. Todestag 1997 sowie ihr 200. Geburtstag 2005 waren Anlass für zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen und Veranstaltungen sowie CD-Einspielungen. Bis heute steht sie als „ …die Schwester von …“ im Schatten ihres zwar nicht begabteren, aber berühmteren Bruders Felix Mendelssohn Bartholdy.

Fanny Hensel hinterlässt mehr als 460 Kompositionen, darunter auch einige Werke, die lange ihrem Bruder Felix zugeschrieben wurden. Oder, anders ausgedrückt: Für die er Ruhm und Ehre kassierte, wenn auch größtenteils mit ihrem Einverständnis. Sie förderte das Talent ihres Bruders, während er sie ausbremste. Eine öffentlich musizierende Frau, noch dazu höhere Tochter, passte nicht in sein Weltbild – und nicht in die des Vaters der beiden, Abraham Mendelssohn Bartholdy. Fannys Talent, ihre Lebenslust und ihre musikalische Genialität wurden buchstäblich in das enge Korsett der großbürgerlichen Gesellschaft gepresst.

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