Robert Habeck entfesselt den Militaristen in sich
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte die deutschen Verteidigungsausgaben erhöhen.© JOHN MACDOUGALL AFP
Tempora mutantur – wie sich die Zeiten doch ändern. Die Öko-Partei, die einst für Umweltschutz und Pazifismus stand, ist seit langem zur Klima-Sekte mutiert und schreit heute nach Waffenlieferungen und Aufrüstung. Aus den geradezu infantilen Ostermarschierern und Wehrdienstverweigerern der frühen Jahre sind die Grünen, wie Frau Baerbock und Herr Hofreiter, zu geradezu fanatischen Bellizisten mutiert. Heute hätte er den Wehrdienst nicht verweigert, sinniert Robert Habeck pathetisch. Der grüne Wirtschaftsminister, der in die deutsche Geschichte als Wertevernichtungs- und Deindustrialisierungsminister eingehen wird, fordert den Ausbau der Waffenproduktion und eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Hört man Habeck zu, mag man kaum glauben, einen grünen Politiker vor sich zu haben; wohl eher einen Kriegs-Lobbyisten. (JR)
„Die Partei der Grünen erlangt die Kontrolle über das Parlament der Bundesrepublik Deutschland. Sie fordert den Abzug nuklearer Waffen von europäischem Boden.“
So liest man es im Vorspann des amerikanischen Action- und Propagandafilms „Die rote Flut“, in dem es um den Widerstand einer Teenager-Gruppe gegen eine sowjetisch-kubanische Invasion in den USA geht. Der Film entstand 1984, ich ging damals noch zur Schule, wir wurden von unseren linken Lehrern eindringlich vor dem Kinobesuch gewarnt. Den Grünen die Schuld an einem russischen Überfall auf die USA zu geben, schien tatsächlich auch uns Schülern als absurd, zumal wir vielfach mit dem Pazifismus der Öko-Partei sympathisierten. Pazifisten befanden sich nach damaliger Ansicht automatisch auf der Seite des Guten, ohne Wenn und Aber. Es stand der NATO-Doppelbeschluss im Raum, der die Stationierung amerikanischer Cruise-Missiles auch auf deutschem Boden vorsah, und auch in dieser Hinsicht waren die Rollen klar verteilt: Amerikanische Waffen galten grundsätzlich als „böse“, während die russischen SS-20 Intercontinental-Raketen in der Vorstellung der Linken und Grünen „nur“ der Selbstverteidigung dienten. Damals gehörte es zum guten Ton, mindestens einen Aufkleber mit einer Friedenstaube zu besitzen, denn am Ende dieser Rüstungsspirale konnte nur eins stehen: Der weltweite thermonukleare Krieg. Filme wie „The Day After“ oder auch die russischen „Briefe eines Toten“ führten uns vor Augen, dass die Lebenden die Toten beneiden würden.
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