Silicon Wadi – Israels Hightech ist Boykott-resistent

Viele innovative Ideen stammen aus Israel.© JACK GUEZ/AFP

Die Produkte israelischer Hightech-Unternehmen sind weltweit höchst begehrt und trotz aller Anfeindungen gegenüber Israel, ganz weit davon entfernt, boykottiert zu werden, wie die antisemitische Boykottbewegung BDS es gerne sähe. Die israelischen Produkte sind weltweit, besonders im High-Tech-Bereich auch für die Feinde Israels, unverzichtbar. „Silicon Wadi“ ist ein Gebiet mit einer hohen Konzentration von Hochtechnologieunternehmen in der Küstenebene Israels rund um Tel Aviv und ein Quell vieler innovativer Ideen. Google eröffnete bereits 2006, nur fünf Jahre nach seiner Gründung, ein Büro in Israel. (JR)

Von Stefan Frank

Weit entfernt davon, boykottiert zu werden, wie die antisemitische Boykottbewegung BDS es gerne sähe, sind die Produkte israelischer Hightech-Unternehmen weltweit höchst begehrt. Nun kann es sich eines von ihnen sogar leisten, zu einem atemberaubend hohen Übernahmeangebot nein zu sagen: Der Wiz-Konzern mit Sitzen in Tel Aviv und verschiedenen Städten der USA, dessen besondere Expertise im Scannen von Cloud-Computing-Daten auf Sicherheitsrisiken liegt, hat eine Offerte von Google über 23 Milliarden Dollar ausgeschlagen, da ein Verkauf „nicht im Interesse der Investoren“ liege. Mit anderen Worten: Die Eigentümer glauben, dass die Firma mehr wert sei.

IT-Sicherheitsunternehmen haben seit dem Corona-Crash an den Börsen einen sagenhaften Run erlebt. Einer der Marktführer, Palo Alto Networks, hat eine Marktkapitalisierung von hundert Milliarden Dollar. CrowdStrike war, bevor es vor einigen Tagen durch seine Verantwortung für weltweite IT-Probleme Schlagzeilen machte, neunzig Milliarden wert (jetzt immerhin noch sechzig).

Der Wiz-Deal wäre die größte Übernahme in der Firmengeschichte von Google gewesen. Doch Mitte Juli ließ das Wiz-Management ihre Mitarbeiter per Mail wissen: „Wir fühlen uns durch die Angebote, die wir erhalten haben, geschmeichelt, haben uns aber entschieden, unseren Weg zum Aufbau von Wiz fortzusetzen.“ Die „plötzliche Kehrtwende“ sorgte bei vielen Branchenbeobachtern für Kopfschütteln und lasse „einige der Risikokapitalgeber von Wiz die Haare raufen“, schreibt die Londoner Financial Times in einer Analyse: „Das Angebot von Google schien mehr als großzügig zu sein, und die Geber von Risikokapital (VC) leiden in den letzten Jahren unter einem Mangel an lukrativen Geschäften. Einige der bekanntesten VC-Fonds der Welt, darunter Index Ventures, Sequoia Capital und Insight Partners, würden von dem Verkauf erheblich profitieren.“

Von Google gab es keinen Kommentar; auch auf der jüngsten Bilanzpressekonferenz des Mutterkonzerns Alphabet war die gescheiterte Übernahme kein Thema. Die Financial Times mutmaßt, dass auch wettbewerbsrechtliche Hürden einer Übernahme im Weg gestanden haben könnten. Wiz will nun, wie es weiter heißt, den jährlich wiederkehrenden Umsatz auf eine Milliarde Dollar im nächsten Jahr verdoppeln und schließlich an die Börse gehen.

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