Auch Goethe? – Des größten deutschen Dichters Haltung zu Juden
Der deutsche Dichter, Politiker und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe. Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1828 © WIKIPEDIA
Johann Wolfgang von Goethe ist einer der wichtigsten identitätsstiftenden Figuren der deutschen Kultur. Als Nationaldichter setzte er den literarischen Maßstab für alle, die ihm nachfolgten. Indes war Goethe mehr als ein genialer Schriftsteller, er war ein polyhistorischer Geist: Wissenschaft, Politik, Kunstkritik, Naturforschung und vieles mehr flossen in ihm zusammen. Eine unbekannte Seite in Goethes Leben und Wirken ist seine Haltung zum Judentum bzw. zu den Juden, die dem damaligen Zeitgeist entsprechend stets als eher ambivalent oder sogar zwiespältig bezeichnet wurde. Mit dieser Frage beschäftigt sich der renommierte US-amerikanische Berkeley-Professor für Germanistik, W. Daniel Wilson, in seiner Monografie „Goethe und die Juden“. (JR)
Er war, ist und bleibt Deutschlands größter Dichter, der 1749 in Frankfurt am Main geborene und 1832 in Weimar gestorbene Johann Wolfgang von Goethe. Er bleibt auch eine der wichtigsten identitätsstiftenden Figuren der deutschen Kultur. Als Nationaldichter setzte er den literarischen Maßstab für alle, die ihm nachfolgten. Indes war Goethe mehr als ein genialer Schriftsteller, er war ein polyhistorischer Geist: Wissenschaft, Politik, Kunstkritik, Naturforschung und vieles mehr flossen in ihm zusammen. 1771 zum „Lizentiaten der Rechte“ promoviert, danach als Advokat am Reichskammergericht in Wetzlar tätig, wurde er von Herzog Karl August in Sachsen-Weimar-Eisenach an seinen Hof nach Weimar eingeladen, wo er als Schriftsteller seine „Sturm- und Drangperiode“ abschloss. Da lagen seine Werke „Götz von Berlichingen“; „Die Leiden des jungen Werthers“, und der größte Teil des meistzitiertesten deutschsprachigen Werke der Literatur „Faust I“ bereits hinter ihm.
Im thüringischen Weimar trat er in den Staatsdienst zunächst als Legations- und Geheimrat, Kammerpräsident ein und wurde erblich geadelt. Als Freund und Minister des Herzogs bekleidete er politische und administrative Ämter und leitete ein Vierteljahrhundert das Weimarer Hoftheater. Zusammen mit Schiller, Herder und Wieland verkörperte er die Weimarer Klassik. Goethes Lyrik, der „Faust“, der Briefroman „Werthers Leiden“ und weitere seiner Werke gehören zur Weltliteratur.
Vom deutschen Nationalismus vereinnahmt
Im Deutschen Kaiserreich sowie im Nationalsozialismus wurde Goethe zum deutschen Nationaldichter und Künder des „deutschen Wesens“ verklärt und als solcher für den deutschen Nationalismus vereinnahmt. Es setzte damit eine Verehrung nicht nur des Werkes, sondern auch der Persönlichkeit des Dichters ein.
Eine unbekannte Seite in Goethes Leben und Wirken ist seine Haltung zum Judentum bzw. zu den Juden, die allgemein stets als ambivalent oder zwiespältig bezeichnet wurde, eine Zuschreibung, die in der Forschung allerdings oft als Entlastung für den apostrophierten Goethe gemeint ist. Mit dieser Frage beschäftigt sich der renommierte US-amerikanische Berkeley-Professor für Germanistik, W. Daniel Wilson, in seiner großartigen Monografie „Goethe und die Juden“.
Sie können diesen Artikel vollständig in der gedruckten oder elektronischen Ausgabe der Zeitung «Jüdische Rundschau» lesen.
Vollversion des Artikels
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Hier können Sie
die Zeitung abonnieren,
die aktuelle Ausgabe oder frühere Ausgaben kaufen
oder eine Probeausgabe der Zeitung bestellen,
in gedruckter oder elektronischer Form.
Sehr geehrte Leser!
Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:
alte Website der Zeitung.
Und hier können Sie:
unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen
in der Druck- oder Onlineform
Werbung
Menschen und Wissen