Die Fingerabdrücke des Iran beim Massaker vom 7. Oktober sind „gut dokumentiert“

Teheran übt noch immer Rache für die Tötung seines Generals Quassem Suleimani.© FATEMEH BAHRAMI ANADOLU AGENCY Anadolu via AFP

Teheran legitimiert das Massaker der Hamas vom 7. Oktober als Racheaktion für die Tötung seines Terror-Chefs Qassem Soleimani. Der USA ist es geglückt, im Januar 2020 in einer Anti-Terror-Operation den Drahtzieher vieler Terrorakte gegen westliche Einrichtungen zu töten. Das bestialische Vorgehen der Gazaner, der Modus Operandi der Hisbollah im Libanon oder der Houthi-Rebellen im Jemen sowie die Ausrüstung und Finanzierung dieser Terror-Gruppen sind eindeutige Beweise für den hasserfüllten Vernichtungskampf, den das Mullah-Regime vor allem gegen Israel führt. (JR)

Von Israel Kasnett/JNS.org

Als tausende von Terroristen unter der Führung der Hamas am 7. Oktober etwa 1200 israelische Männer, Frauen und Kinder ermordeten und Hunderte weitere entführten, wurde erneut deutlich, wie der Iran die Hamas unterstützt und finanziert und weiterhin regionale Unruhen schürt.

In einer Unterrichtung des US-Außenministeriums am 23. Oktober sagte ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums, es sei „gut dokumentiert“, dass Teheran die Hamas und „andere Partner und Stellvertreter in der gesamten Region“, einschließlich der Hisbollah im Libanon und der Houthis im Jemen, durch „Finanzierung, Ausrüstung, Anleitung und Führung“ unterstützt habe.

Der Beamte bemerkte: „Wenn man diesen Anstieg der Aktivitäten und Angriffe vieler dieser Gruppen sieht, sind überall iranische Fingerabdrücke zu erkennen.“ Gleichzeitig betont die „Palästinensische“ Autonomiebehörde, dass das Leid der „Palästinenser“ in Gaza nicht von außenstehenden Parteien ausgenutzt werden darf. Anfang Juni hatte der Chef der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, auf die Äußerungen des iranischen Obersten Führers, Ayatollah Ali Khamenei, reagiert, der den Angriff vom 7. Oktober gelobt hatte.

 

Racheakt für Suleimani?

Bei einer Zeremonie am 3. Juni zum 35. Todestag von Ayatollah Ruhollah Khomeini in Teheran lobte Khamenei den beispiellosen Angriff der Hamas „als einen schweren Schlag gegen Israel“ und sagte, er habe die Pläne Israels und der Vereinigten Staaten durchkreuzt, die regionale Dynamik zu verändern.

Das iranische Regime behauptete Berichten zufolge auch, dass der Angriff vom 7. Oktober unter anderem dazu gedacht war, die Tötung [des Kommandeurs der Quds-Truppe des Iranischen Revolutionskorps] Qassem Soleimani [im Januar 2020] durch die USA zu rächen. Die „Palästinensische“ Autonomiebehörde reagierte umgehend auf die Äußerungen Khameneis und erklärte, dass das „palästinensische“ Volk als erstes unter dem anhaltenden israelischen Krieg im Gazastreifen zu leiden habe.

In einer Erklärung der offiziellen Nachrichtenagentur WAFA sagte das Büro von Abbas, dass solche Kommentare „eindeutig“ darauf abzielen, „palästinensisches“ Blut zu opfern und „palästinensisches“ Land zu zerstören. Diese Kommentare „werden nicht zur Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt führen“, so das Büro. „Das palästinensische Volk kämpft seit hundert Jahren und braucht keine Kriege, die nicht seinen Zielen der Freiheit und Unabhängigkeit und der Erhaltung Jerusalems und seiner islamischen und christlichen Heiligtümer dienen”, betonte die P.A. „Wir wollen ein Ende der Besatzung, keine Politik, die nicht den nationalen Zielen dient”, heißt es in der Erklärung.

 

Einmischung in innere Angelegenheiten

Khaled Abu Toameh, ein preisgekrönter Journalist für arabische und „palästinensische“ Angelegenheiten, sagte gegenüber JNS, dass dies „nicht das erste Mal“ sei, dass die P.A. den Iran wegen seiner Einmischung in die inneren Angelegenheiten der „Palästinenser“ kritisiert, insbesondere wegen der Unterstützung der Hamas im Gazastreifen und einiger bewaffneter Gruppen im Westjordanland (Judäa und Samaria).

Im Dezember erklärte der Sprecher des IRGC, Ramazan Sharif, dass der Angriff der Hamas vom 7. Oktober eine Racheaktion für die Tötung Soleimanis gewesen sei. Dieser Kommentar führte zu wütenden Reaktionen der „Palästinenser“.

In ähnlichen Kommentaren beschuldigte Mahmoud al-Habbash, Berater von Abbas für religiöse Angelegenheiten und islamische Beziehungen, den Iran, in den „palästinensischen“ Gebieten Fuß fassen zu wollen, und sagte: „Teheran opfert das Blut des palästinensischen Volkes für seine eigenen Interessen.“ In einem Kommentar für den saudi-arabischen Fernsehsender Al Arabiya TV reagierte al-Habbash Anfang Juni auf die Äußerungen von Khamenei und sagte: „Der Iran hat kein Recht, zu beurteilen, was am 7. Oktober passiert ist.“

Michael Milstein, Leiter des Palestinian Studies Forum am Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies an der Universität Tel Aviv, sagte gegenüber JNS: „Dies ist das zweite oder dritte Mal, dass die „Palästinenser“ auf die Ankündigungen des Iran zum Gaza-Krieg mit Härte reagieren.“ Laut Milstein „spiegeln diese Ereignisse die tiefe Feindschaft sunnitischer Araber, einschließlich der Palästinenser, gegenüber der schiitischen Achse und den Iranern wider. Die Hamas genießt militärische Unterstützung, aber selbst die Organisation kann die tiefen ideologischen und religiösen Gräben nicht ignorieren.“

Auch Eyal Hulata, ehemaliger nationaler Sicherheitsberater Israels, hat auf „die iranischen Fingerabdrücke sowohl in der Planung als auch in der Motivation der Hamas im Hinblick auf die Versuche, die Beziehungen Israels zu Saudi-Arabien zu normalisieren“ hingewiesen.

Im Januar sagte die israelische Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Technologie, Gila Gamliel, in einem Interview mit JNS: „Die Handschrift des Iran ist in jedem Konflikt im Nahen Osten zu erkennen, von Gaza über den Libanon bis zum Roten Meer.“ Abbas hat sich unterdessen konsequent geweigert, die Angriffe vom 7. Oktober vollständig anzuerkennen oder zu verurteilen.

 

„Israel einen Vorwand liefern“

Abu Toameh sagte, dass die „Palästinensische“ Autonomiebehörde und Abbas selbst sich bisher geweigert haben, die Gräueltaten vom 7. Oktober öffentlich zu verurteilen, während Abbas kürzlich die Hamas dafür kritisierte, dass sie Israel angeblich einen Vorwand für einen Angriff auf den Gazastreifen geliefert habe.

„Die Palästinensische Autonomiebehörde hat auch darauf verzichtet, die Hamas aufzufordern, die israelischen Geiseln freizulassen oder die Kontrolle über den Gazastreifen abzugeben”, fuhr Abu Toameh fort. „In privaten Gesprächen haben Abbas und einige Beamte der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Fatah die Hamas dafür kritisiert, dass sie den Krieg mit Israel ausgelöst und den Palästinensern im Gazastreifen eine neue Nakba gebracht hat.”

Seit dem 7. Oktober hat die „Palästinensische“ Autonomiebehörde die Aktionen der Hamas direkt unterstützt.

Im Mai veröffentlichte al-Habbash auf seiner Facebook-Seite eine Drohung, in der er warnte, dass sich das Massaker vom 7. Oktober „hundertfach und vielleicht sogar noch schlimmer“ wiederholen könnte, so das Forschungsinstitut Palestinian Media Watch. Im November sprach sich Jibril Rajoub, ein hochrangiger Vertreter der regierenden Fatah-Fraktion der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde, für das Massaker vom 7. Oktober aus und warnte vor einem ähnlichen Angriff in Judäa und Samarien.

Laut Abu Toameh „gibt es einige Beamte in Ramallah, die weiterhin über die Möglichkeit einer Einheitsregierung mit der Hamas sprechen.“ Sie glauben, dass die Hamas „nirgendwo hingehen wird und auch nach dem Krieg weiterhin im Gazastreifen präsent sein wird”, sagte er gegenüber JNS.

„Deshalb ist die Palästinensische Autonomiebehörde in ihren öffentlichen Stellungnahmen gegenüber der Hamas vorsichtig. Die Autonomiebehörde ist sich auch bewusst, dass viele Palästinenser die Hamas weiterhin unterstützen“, sagte er.

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