Deutsche Universitäten: Besetzung und Randale durch Gaza-Aktivisten

Einige deutsche Universitäten sind zu Bastionen des Israel-Hasses mutiert.© STEFAN FRANKMiddle East ImagesMiddle East Images via AFP


Der nackte Israel-Hass eskaliert an deutschen Universitäten. Ausgerechnet da, wo offener Diskurs und Toleranz herrschen sollten, lassen linke Studenten und Gaza-Aktivisten keinen Dialog zu und üben den ideologischen Schulterschluss mit den Mördern, Vergewaltigern und Kinder-Enthauptern aus Gaza. Viele der Professoren schweigen oder solidarisieren sich gar mit den Israel-Hassern. Für jüdische Studenten sind die meisten Universitäten nicht nur in Deutschland inzwischen ein Ort der Angst geworden. (JR)

Von Vincent Steinkohl

Justizminister Marco Buschmann (FDP) weiß nicht so recht, was er sagen soll. „Ich persönlich würde mir wünschen, dass Dozenten ihre Studenten dazu ermutigen, Argumente vorzutragen. Gerade an Universitäten sollte das stärkere Argument zählen – und nicht das lautere Geschrei.“ Es dürfe „keine Bedrohung, keine Beleidigung, keine Billigung von Straftaten stattfinden", unterstrich er gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Immer, wenn Politiker vermeintliche Selbstverständlichkeiten öffentlich betonen und dabei einen diplomatischen Tonfall beibehalten, kommen die Delinquenten aus dem linken oder migrantischen Milieu. So auch dieses Mal. Einen Tag lang besetzten pro-„palästinensisch“ gesinnte Gruppen die Berliner Humboldt Universität (HU) – nicht, weil die Entscheidungen über den nächsten Militärschlag Israels neuerdings in Berlin Mitte gefällt werden, sondern weil es gerade en vogue war unter jungen Studenten im Westen.

 

Uni-Besetzer stellen Forderungen

Die Forderungen an die Verantwortlichen der Universität waren dabei so resolut wie realitätsfern: Die Lerneinrichtungen sollten sich für einen sofortigen und – mit Blick auf die immer noch in Gefangenschaft befindlichen Hamas-Geiseln besonders perfide – bedingungslosen Waffenstillstand einsetzen. Außerdem sollten die Unis auf ein Waffenembargo gegen den jüdischen Staat drängen. Auch finanzielle und diplomatische Beziehungen zu Israel sollten sofort beendet werden, forderten die teilweise mit schwarz-weißen „Palästinensertüchern“ vermummten Besetzer.

Die Bilanz der Aktion kann sich sehen lassen: Fast 200 Festnahmen, etwa 50 Ermittlungsverfahren und ein verwüstetes Institut inklusive gesprühten Hamas-Symbolen. Dieses Ausmaß an Zerstörungswut und gelebter von Fundamentalopposition von Rechts hätte wohl Gratis-Konzerte der Toten Hosen, eine öffentliche Ansprache vom Bundespräsidenten und politisch-medial inszenierte Demonstrationen im ganzen Land zur Folge gehabt. Weil die Täter jedoch linke und Migranten sind – der heilige Unterdrückungsgral für jeden Linken – fiel die Nachbetrachtung der Uni-Besetzung deutlich nüchterner aus.

 

Uni-Präsidentin auf Abwegen

Julia von Blumenthal, Präsidentin der HU Berlin entschuldigte sich im Nachgang schon fast beim Mob. Sie bedauere, dass es nicht gelungen sei, mit den letzten 50 Besetzern im Dialog zu bleiben und auf anderem Wege eine Verständigung zu erreichen. Sie selbst habe sich das gewünscht, so die Präsidentin. Sie sei von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner zur Räumung ihrer Uni gedrängt worden. „Es kam dann die Anweisung von ganz oben, die Besetzung zu beenden. Dieser Anweisung habe ich Folge geleistet“, versicherte von Blumenthal.

Dass sich eine Universitätspräsidentin fast schon dafür entschuldigen muss, geltendes Recht durchzusetzen und migrantische und linke Demonstranten nicht einfach nach eigenem Gusto das Gebäude demolieren zu lassen, zeigt einmal mehr die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse. An den Unis, aber auch in den Medien genießen diese Gruppen seit Jahren quasi Narrenfreiheit. Berlin ist dabei kein Einzelfall, auch in Hamburg und München kam es zu Protestaktionen von Studenten.

 

Probates Propagandawerkzeug

Und es wird wieder passieren. Die aktuellen Proteste sind die logische Konsequenz eines gesellschaftlichen Klimas, das jungen Leuten im Wesentlichen suggeriert: Du darfst tun und lassen, was du möchtest – vorausgesetzt du bist ein Linker. Dass es oft dieselben Leute sind, die hinter jedem flapsigen Spruch auf einer Uni-Party „toxische Männlichkeit“ wittern, die sich jetzt zum Propagandawerkzeug antisemitischer und teilweise sogar islamistischer Akteure machen, ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Vor allem ist es die Folge der Fetischisierung von Schwäche, die jeder linken Denkschule innewohnt. Einfach gesagt: Wer erfolgreich ist, muss irgendwie von Unterdrückung profitieren. Und weil Israel innerhalb weniger Jahrzehnte aus einem kargen Stückchen Land eine florierende Industrienation und Demokratie gemacht hat, kann das Land nicht auf die paternalistische Pseudo-Liebe hoffen, die westliche Linke der islamischen Welt seit Jahrzehnten entgegenbringen.

Israel wird die Proteste aus dem Ausland überleben, der Schaden für den Ruf Deutschlands als Kultur- und Bildungsnation wird bleiben.

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