Sawsan Cheblis offensive Anti-Israel-Propaganda

Sawsan Chebli polarisiert auf ihrem X-Account oft gegen Israel.© AYHAN SIMSEK ANADOLU AGENCY Anadolu via AFP

Ohne Auswirkung auf ihre Karriere in der deutschen Politik bedient Sawsan Chebli alte antisemitische Kindermord-Lügen und übernimmt wie selbstverständlich ungeprüfte Zahlen der Mörder-Bande Hamas, die vortäuschen, dass Israel jeden Tag eine zweistellige Zahl an Kindern töten würde. Die aus unerfindlichen Gründen in den Staatsdienst gelangte, immer noch in der SPD belassene, ehemalige Staatssekretärin unter dem damaligen Außenminister und Iran-Freund Frank-Walter Steinmeier heuchelt gern Mitgefühl mit den im Holocaust ermordeten Juden und ist immer dabei, wenn es darum geht, Stimmung gegen Migrations- und Islam-Kritiker zu machen. Seit dem 7. Oktober betreibt sie allerdings, ohne sich auch nur annähernd um das Schicksal der jüdischen Geiseln zu scheren, offensives Anti-Israel-Bashing. Kritik an ihrem unsäglichen Verhalten ahndet sie, wie sie sich selbst rühmt, mit einer Flut von rechtlichen Anzeigen. (JR)

Von Thilo Schneider

Unter all den verhaltensoriginellen Gestalten der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit ragt eine Koryphäe besonders hervor und damit ist nicht die grüne Allzweckwaffe und glühende Semitin Claudia Roth gemeint. Jeder kennt sie, jeder liebt sie und wer sie nicht kennt und liebt, dem wird nach dem Lesen dieses Artikels auch nicht mehr zu helfen sein. Ja, die Rede ist von dem vielverdienten und viel verdienenden SPD-Ohneglied, Buchautorin und Staatssekretärin a.D., Sawsan Chebli aus, wie könnte es anders sein, der Hauptstadt des kultivierten Wahnsinns, Berlin.

Dem Autoren persönlich fiel Sawsan Chebli das erste Mal auf, als sich Deutschlands schönste Migrationsvordergrundgeschichte bitterlich darüber beschwerte, dass sie bei einer Podiumsdiskussion der deutsch-indischen Gesellschaft im trauten Jahre 2017 von dem Moderator und Ex-Botschafter Hans-Joachim Kiderlen mit den Worten „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön“ begrüßt wurde. Da war die Frau mit dem markanten Muttermal 39 Jahre alt. Und sie war, laut eigener Aussage, über dieses etwas unbeholfene Kompliment, „geschockt“. Und konnte daher auch nicht charmant mit den Worten „Danke, ich wünschte, ich könnte das Gleiche über Sie sagen“ kontern.

Nun befanden wir uns, trotz der Silvesternacht 2015/2016 mitten in der #metoo-Debatte und Sawsan Chebli nutzte die Gunst der Stunde, um durch reichlich Fernseh-, Radio- und Podcastsendungen zu tingeln und zu beschreiben, wie sehr sie doch von dieser überaus sexistischen Bemerkung geschockt und traumatisiert war. Nun könnte man das unter dem üblichen medial-skandalisierenden Hintergrundrauschen abhaken, wenn die SPD-Staatssekretärin, die unter einem schrecklich leichtsinnigen damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier ohne jede diplomatische Erfahrung 2014 als Stellvertreterin des Pressesprechers Martin Schäfers ins Auswärtige Amt gehievt worden wurde, nicht durch permanente – nennen wir sie freundlich – „interessante Ergüsse“ auffallen würde.

Scham oder Zurückhaltung sind jedenfalls nichts, was sich Sawsan Chebli vorwerfen lassen müsste: Mal posiert das „Arbeiterkind aus der migrantischen Unterschicht“ mit einer 7.300,- Euro teuren Rolex-Uhr (und bügelt jede Kritik daran mit Hinweis auf ihre schlimme Kindheit ab), ein anderes Mal beschwert sich die ehemalige Spitzenbeamtin und „Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement“, dass sie beim Besteigen eines Flugzeugs „jedes verdammte Mal“ auf Englisch angesprochen wird, wo sie doch Deutsche ist. Dass andere Fluggäste mit hellerer Hautfarbe und ohne Muttermal auch auf Englisch angesprochen werden, ficht die tapfere Verteidigerin eines vom Steuerzahler üppig alimentierten Gehalts dabei nicht an. Die Bezeichnung „Quoten-Migrantin der SPD“ und „islamische Sprechpuppe“ sind zwar laut dem Amtsgericht Tiergarten erlaubt, aber man soll Spott auch nicht übertreiben. Zumindest nicht, wenn man nicht vor dem Kaffee die Vorladung eines eifrigen Staatsanwaltes erhalten möchte. Sawsan Chebli schreibt sehr viele Anzeigen, da sie leider sehr viel diskriminiert wird. Obwohl das in den wenigsten Fällen mit ihrer Herkunft und/oder ihrer Hautfarbe und/oder ihrem Geschlecht und/oder allem drei zu tun hat, sondern viel mehr mit ihrer überragenden und von vielen Bürgern missverstandenen Intellektualität, die sie so Sätze wie „Israel tötet seit fast sechs Monaten jeden Tag im Schnitt 75 palästinensische Kinder“ oder „Antisemitismus bedroht vor allem uns Muslime“ schreiben lässt, ohne dass sie jemand aus der doch wirklich staatsraisonierenden SPD werfen würde.

 

„Being Sawsan Chebli“

Schauen wir uns die Vita zu dem Mehrteiler „being Sawsan Chebli“ an. Ihr Vater – und auch ihre Mutter, denen Sawsan Chebli eine „gelungene Integration“ bescheinigt, obwohl sie seit etwa 50 Jahren in Deutschland sind und nur schlecht Deutsch sprechen, lebten ab 1948 als „palästinensische Flüchtlinge“ im Libanon und kamen – weiß der Himmel wie – 1970 als Asylbewerber nach Deutschland. Damals war die Welt eine Andere und ihre Asylanträge wurden abgelehnt. Sie blieben trotzdem und 1978 kam Sawsan Chebli als zwölftes von dreizehn Kindern zur Welt. Drei Mal wurde ihr Vater abgeschoben und kehrte trotzdem, wie ein Flummi, immer wieder nach Deutschland zurück. Zu schön war wohl die Einkommensquelle Kindergeld. 1993 gab die Bundesrepublik Deutschland schließlich auf und verpasste der fruchtbaren Familie aus dem Phantasie-Staat „Palästina“ die deutsche Staatsbürgerschaft. Sawsan Chebli aber beschloss, in die Politik zu gehen.

Irgendjemand ließ Sawsan Chebli 1999 das Abitur bestehen und sie studierte Politikwissenschaften, das Studium schloss sie 2004 mit Diplom ab. Ihren ältesten Muslimbruderschaft-nahen Bruder, den vor einiger Zeit verstorbenen Ayoub Chibli, der angeblich die schwedische Regierung als Imam in „Integrationsfragen“ beriet, nennt sie hierbei als Vorbild. Man sieht, Sawsan Chebli stammt aus einer sehr gläubigen, sehr politischen, sehr cleveren und sehr islamischen Familie.

Vor allem was die Cleverness betrifft, macht Sawsan Chebli so schnell niemand einen Magen-David für einen Halbmond vor! Sie war zwar bei Pressekonferenzen ihrer zahlreichen Ressorts stets, gelinde gesagt, nicht so ganz gut vorbereitet, kaschierte aber ihre Ahnungslosigkeit gerne mit, laut Mitarbeitern (und einigen Videos), „patzigen Antworten“. Laut dem „Spiegel“ sei der Personalrat des Ministeriums öfter mit Beschwerden über die junge Politikerin betraut gewesen. Für die Beschwerden augenscheinlich generell etwas mit Rassismus, Ausländerfeindlichkeit oder Frauenfeindlichkeit zu tun haben, nie jedoch mit ihrer Leistung zusammenhängen.

 

Cheblis Interpretation der Realität

Wie auch? Sawsan Chebli gründete 2010 den „Arbeitskreis JUMA“, die Abkürzung steht für „Jung, muslimisch, aktiv“ und, so will es der Zufall, für das arabische Wort für „Freitagsgebet“. Der Verein vergibt den „Farbe bekennen“ – Award, mit dem außerordentliche Leistungen von Schutzsuchenden oder Flüchtlingen oder Migranten oder wie immer man sie ungegendert nennen mag, gewürdigt werden. Chebli bezeichnet sich selbst „in ihrer Jugend als Antisemitin“, hat aber wahrscheinlich schnell begriffen, dass offen gelebter Antisemitismus ihrer politischen Karriere hinderlich sein könnte. Daher hat sie auch den „Berliner Arbeitskreis gegen Antisemitismus“ gegründet, zu dem sie allerdings nicht beispielsweise das „Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus“ beteiligt hat. Man bleibt da lieber unter sich, zumal für Sawsan Chebli auch die sogenannten „Palästinenser“ Semiten sind, die leider permanent unterdrückt werden. So bekommt das Wort „Antisemitismus“ auch einen hübschen neuen Spin und bringt Sawsan Chebli zu der öffentlich geäußerten Erkenntnis, dass eben „Antisemitismus vor allem uns Muslime bedroht“. Heben Sie sich Ihr Lachen noch einen Moment auf.

Sawsan Chebli ist Meisterin des „Gaslightnings“, Ihr Spielfeld war und ist Twitter. Dort erklärt sie beispielsweise wortreich, das von islamistischen Terroristen bei jedem Schuss und bei jedem Raketenstart auf Israel gerne bemühte „Allahu akhbar“ jetzt kein Ausdruck von Islamismus sei, sondern bei Muslimen zum alltäglichen Sprachgebrauch gehört. Und wer kennt es von seinen muslimischen Nachbarn und Arbeitskollegen auch nicht? „Du hast die Bestellung rechtzeitig geliefert, Allahu akhbar“ oder „Hier ist Ihr Döner mit Allem, Allahu akhbar“.

Dann wiederum liefert Sawsan Chebli solch intellektuelle Perlen wie "Warum wird das (die Scharia) immer als Widerspruch konstruiert? Alle reden über die Scharia, aber kaum jemand weiß, was Scharia bedeutet. Scharia heißt auf Deutsch: Weg zur Quelle, also der Weg zu Gott. Sie regelt zum größten Teil das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen. Es geht um Dinge wie das Gebet, um Fasten, um Almosen. Das stellt mich als Demokratin doch vor kein Problem im Alltag, sondern ist absolut kompatibel, wie es für Christen, Juden und andere auch der Fall ist." Hätten Sie das als Leser dieser Zeitung gewusst? Sawsan Chebli scheint sich im und mit dem Islam besser als die Taliban auszukennen. Erstaunlich.

Noch einen? Nach dem Besuch des KZ Auschwitz twitterte die engagierte Antiantisemitin: „Bin in Auschwitz und hab mir geschworen, noch lauter gegen #Rassismus aufzustehen. Was Amthor sagt, IST rasstisch... #Amthor muss sich bei allen Musslimen entschuldigen.“ (Fehler aus dem Original übernommen). Wie man von Ausschwitz auf eine Entschuldigung von Philipp Amthor (für den nach dem Absingen der Nationalhymne geäußerten Spruch: „Hier ist keiner von uns Moslem, der das jetzt nicht singen kann“) „bei allen Mus(s)limen“ kommt, bleibt das Geheimnis der umtriebigen Ex-Staatssekretärin. Für Sasan Chebli kann die leiseste Kritik an ihr oder Muslimen sogar direkt auf die Gleise nach Polen führen.

 

Egozentrische Wahrnehmung

Das Hauptthema von Sawsan Chebli ist aber Sawsan Chebli. Die begnadete Selbstvermarkterin, von der Hendryk M. Broder schrieb, sie verbinde „den IQ einer Birkenstocksandale mit dem Charme einer handbetriebenen Kaffeemühle“ ist am Besten, wenn sie sich mit sich selbst beschäftigt. Da ist dann keine Geschichte zu absurd, zu tränendrüsig, zu selbstbeweihräuchernd – und zu gelogen, als dass sie Sawsan Chebli nicht fröhlich in die Welt hinaustwittern würde. Ihre Storys, in denen sich „Menschen mit Migrationshintergrund“ ihr unterwürfig nähern und ihr „unter Tränen“ für ihr Engagement danken, haben mittlerweile fast den gleichen Kultstatus wir ihre unterschwellige Unterstellung des ewigen islamischen Opferstatus. Dabei variiert sie ihre Rolle stets hübsch zwischen islamischer Schmerzensfrau, Mutter eines „neugeborenen Dreijährigen“, engagierter Kämpferin für gegen Antisemitismus für Muslime, Arbeiter- und Migrantenkind, Feministin für und gegen das Kopftuch, so flexibel wie ein Gummiband und so glaubwürdig wie die „Faktenchecker“ von Correctiv.

Gut, manchmal verrutscht ihr die Tonalität etwas, wenn sie beispielsweise nach der vorgeblichen „Chemnitzer Hetzjagd“ „Wir sind mehr (noch), aber zu still, zu bequem, zu gespalten, zu unorganisiert, zu zaghaft …Wir sind zu wenig radikal" twittert und nach Kritik daran weinend das Plenum des Berliner Abgeordnetenhauses verlässt. Andererseits lässt sich auch diese Episode wieder als „Opfer“ vermarkten.

Natürlich erntet Sawsan Chebli mit ihrer „Ich-Ich-Ich“-Attitüde dann nicht nur gelegentlich Hohn und Spott. Aber Selbstreflektion scheint nicht die Sache der rüstigen Mittvierzigerin zu sein. Für Sawsan Chebli ist das nämlich „Hass und Hetze“, die sie nur erntet, weil sie wahlweise Migrantin, Muslima, erfolgreiche Geschäftsfrau oder Antifaschistin ist. Und selbst daraus hat sie ein Geschäftsmodell gemacht und ein Buch über ihr Leiden an und in Deutschland mit seinen vielen Nazirassistenfaschisten geschrieben. Das, glaubt man den Kritiken auf Amazon und den Verkaufszahlen, durchaus eine Daseinsberechtigung als Unterlage für wackelnde Tische hat. Obwohl sich sämtliche Kritiker mit SPD- oder Grünenparteiausweis vor Begeisterung fast überschlagen haben. „Laut“ lautet das Manifest der Eigenbezogenheit und ist in jedem unsortierten Buchhandel versehentlich zu haben. Schauen Sie mal rein – sofern Sie einen wackelnden Tisch Ihr Eigen nennen.

Wenn Sawsan Chebli nicht gerade spannende Geschichten migrantinischer Dankbarkeit erlebt oder an einem Buch wurstelt, stellt sie Strafanzeigen im Internet. Ob ober- oder unterhalb der Strafbarkeitsgrenze, spielt für die Lichtgestalt der deutschen Spezialdemokratie wohl keine Rolle, laut NZZ „dutzende Strafanzeigen pro Woche“. Sollen sich die Gerichte und Staatsanwälte drum kümmern. Gut, wenn man die Zeit zu diesem hübschen Hobby hat.

Politisch hat Sawsan Chebli in tiefer Dankbarkeit versucht, einem ihrer Ziehväter, den ehemaligen OB von Berlin, Michael Müller, das Direktmandat in Berlin-Charlottenburg-Willmersdorf zu nehmen, scheiterte aber auch hier an den mutmaßlichen Rassisten, die ihn statt ihr mit 804 zu 553 zum Direktkandidaten für den Bundestag kürten. Er hat sein Direktmandat übrigens mit 27,9% gewonnen, aber das nur am Rande und der Vollständigkeit halber.

 

Wer polarisiert, muss Widerworte aushalten

Audiatur et altera pars: Es steht außer Frage, dass Sawsan Chebli von intellektuell eher Minderbegabten auch tatsächlich diskriminierende, hasserfüllte, gemeine und regelrecht menschenverachtende Zuschriften, Beleidigungen und Drohungen erhält. Das passiert jedem, der sich extrovertiert und engagiert und mit dem Kopf aus der Deckung kommt. Und es ist tatsächlich gut, wenn Sawsan Chebli dagegen vorgeht. Das muss sich niemand bieten lassen und tatsächlich brandet ihr auch Hass entgegen. Und auch so etwas kann mit der Zeit auf die Psyche gehen. Abgründe, in die man blickt, tendieren dazu, zurückzublicken.

Sawsan Chebli geht es da nicht anders als anderen Politikern und Politikerinnen wie Ricarda Lang oder Agnes Strack-Zimmermann. Wer selbst polarisiert, bekommt zwar auch Polarisierung zurück, aber manchen Zeitgenossen fehlt da mangels Gehirnmasse Maß und Ziel, auch das sei gesagt. In Zeiten, in denen auch die Optik von Politikern oder ihrer Lebenspartner gerne zur Zielscheibe des Spotts wird, ist es tatsächlich wichtig, sich mit juristischen Mitteln zur Wehr zu setzen. Sawsan Chebli gibt hier sowohl die perfekte Zielscheibe als auch die Projektionsfläche für Dumme und Rassisten ab. Keine Frage. Allerdings ging es Helmut Kohl ähnlich – und der reagierte da weitaus gelassener.

Ist Sawsan Chebli tatsächlich eine Freundin Israels, wie sie selbst gerne kolportiert und sich geriert, wenn sie „Besuche in Auschwitz zur Pflicht für jeden Bürger“ machen will? Dem Tagesspiegel berichtete sie einst: „Als Jugendliche habe ich Juden für das Leid der Palästinenser und für das Schicksal meiner Eltern verantwortlich gemacht. Ich war oft wütend und habe auch Hass gespürt.“ Dann aber kam ein Umdenken: „Auf jeden Fall spielten Begegnungen mit Juden und Israelis in Israel eine zentrale Rolle. Ich habe Israelis kennengelernt, die sich aus großer Überzeugung für die Freiheit der Palästinenser und einen palästinensischen Staat einsetzen. Ich habe Holocaustüberlebende getroffen und tief ins Herz geschlossen.“ Klingt das nur für mich nach „ich habe nichts gegen Juden, meine besten Freunde sind Juden, aber (nur, wenn sie sich für Palästinenser einsetzen)…?“

Heute will Sawsan Chebli „Brücken bauen und junge Menschen auf beiden Seiten zusammenzubringen, um Hass zu überwinden“. Wie der Inquisitor, der der brennenden Frau auf dem Scheiterhaufen zuruft, dass ja wohl auf beiden Seiten Fehler gemacht wurden…

 

Viele einseitige Tweets gegen Israel

Nach dem Überfall mutmaßlich arabischstämmiger Männer auf einen israelischen Touristen sagte sie dem Tagesspiegel im August 2023 im Interview: „Aus meiner Sicht ist beim Kampf gegen Antisemitismus die gesamte arabische und muslimische Community gefragt. Genauso wie Araber und Muslime als Minderheiten erwarten, dass die Mehrheitsgesellschaft sich für sie starkmacht, wenn sie diskriminiert und angefeindet werden, dürfen sie nicht schweigen, wenn Juden in Deutschland bedroht und angegriffen werden. Ein solches Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen und gehört bestraft.“ Gut so!

Andererseits lässt Chebli dann wieder Tweets vom Stapel, die so aussehen: „Israel tötet seit fast sechs Monaten jeden Tag im Schnitt 75 palästinensische Kinder.“ Oder so, auf Instagram: „Dieser Krieg muss endlich aufhören. Und erspart mir den Satz: der Krieg wäre längst vorbei, wenn die Geiseln frei wären. Oder: rede mit Hamas. Der Krieg wäre nicht vorbei und ich rede nicht mit Hamas. Es geht längst nicht mehr um Hamas. Längst nicht mehr um die Geiseln. Netanyahu braucht den Krieg zum überleben. Es geht um Vernichtung.“ Sehen wir hier eine fallende Maske, hinter der sich eine Antisemitin verbirgt oder eine engagierte Völker- und Menschenrechtlerin?

Ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass Sawsan Chebli eine „falsche Freundin“ ist, die ihr Fähnchen nach dem Wind dreht. Unter dem Fähnchen steht eine knallharte Aktivistin, die weiß, welche Schalter sie drücken muss, um mit medialer Präsenz Aufmerksamkeit zu generieren.

Mein persönlicher und eigentlicher Hauptgrund aber, warum ich mir mit der Person Sawsan Chebli so schwertue (obwohl ich sie nicht persönlich kenne und sie nichts gegen oder für mich getan hat), ist ihre Larmoyanz und ihre Faktenverdreherei, deren sie sich selbst mutmaßlich gar nicht bewusst ist. Ich würde von Ihr erwarten, dass sie ein Mal – nur ein einziges Mal – den Antisemitismus ihrer Glaubensbrüder und -Schwestern eindeutig verurteilt. Und diese und sich nicht ebenfalls als Opfer in einer Reihe mit den Juden in Deutschland stellt. Nein, Frau Chebli, Moscheen müssen nicht in gleicher Weise wie Synagogen geschützt werden, nein, Frau Chebli, mit einer Kippa oder einem Magen-David durch Kreuzberg zu laufen, ist nicht das Gleiche, wie mit einem Kopftuch oder einer Burka oder Kufiya oder Tikka spazieren zu gehen und wenn Sie glauben, dass dies wegen der vielen Nazis im genannten Stadtteil gefährlich ist, dann lügen Sie sich und der Öffentlichkeit in die Tasche.

Unter dem Strich haben wir mit Sawsan Chebli eine clevere, vielleicht nicht ganz koschere Geschäftsfrau mit Muttermal und Migrationsvordergrund – und mit jeder Menge Chuzpe, deren Geschäftsmodell so lange funktionieren wird, wie sie in den öffentlich-rechtlichen, aber auch den sozialen Medien herumgereicht wird. Und es ärgert mich ein ganz klein wenig, dass auch dieser Artikel zu ihrer Dauerpräsenz und Prominenz beiträgt.

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