Irans Exportschlager: Terrorismus und Israel-Hass

Die Imam-Ali-Moschee in Hamburg beherbergt das Islamische Zentrum Hamburg (IZH).© AltSylt/WIKIPEDIA
Deutschland und der Iran blicken auf langjährige Handelsbeziehungen zurück. Gerade Hamburg kommt dabei eine besondere Rolle zu. Bereits 1857 schlossen Hamburg und das damalige Persien einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Die Hansestadt beherbergt nach London die zweitgrößte persische Community in Europa. Allerdings hat das heutige Iran gar nichts mehr mit dem Persien vor der Abdankung des westlich-orientierten und weltoffenen Schahs gemeinsam. Islam-Freunde sowie die politische Dummheit und Kurzsichtigkeit des Westens haben dafür gesorgt, dass der Iran heute nahezu ungeahndet ausschließlich islamische Unwerte vertreten darf, die nichts mit unseren freiheitlich-demokratischen Werten gemein haben. Islam-Freunde wie Obama, Steinmeier und Kerry haben mit ihrer Politik zudem für eine Stärkung des iranischen Unrecht-Regimes gesorgt. Heute ist Hamburg der Sitz des Vereins „Islamisches Zentrum Hamburg e.V." (IZH), das zurecht ins Visier des Verfassungsschutzes geraten ist. Im November 2023 musste die Polizei sogar, wegen der islamischen Umtriebe eine Großrazzia durchführen. Das IZH ist offensichtlich der verlängerte Arm Teherans, es verbreitet anti-israelische Propaganda und Juden-Hass. Das Erwachen des Westens findet viel zu spät statt und die Erkenntnis über die gefährlichen Umtriebe und die Hass-Politik des Mullah-Regimes entwickelt sich angesichts der Islam-Anbiederung unserer Politik viel zu zögerlich. (JR)
Schon Johann Wolfgang von Goethe ließ sich von einem Perser inspirieren: Dessen wohl umfangreichste Gedichtsammlung „West-östlicher Diwan“ wurde durch die Gedichtsammlung „Dīwān“ des persischen Dichters Hāfez angeregt. Dessen Name bedeutet übersetzt „jener, der den Koran auswendig kann“. Dieser lebte im 14. Jahrhundert in Shiraz und machte sich als Koranlehrer und Dichter einen Namen. Er wurde schließlich Hofdichter von Abu Ishaq, Oberhaupt der Inschuiden-Dynastie, die die Region beherrschte und eine sufische, also spirituelle Orientierung hatten. Zunächst verfasste Hāfez Liebesgedichte, später, als Shiraz von den Muzaffariden, einer muslimischen Dynastie, erobert und er als Hofdichter entlassen wurde, stieg er von Romantik um auf Protestlieder. Hāfez gilt als einer der berühmtesten Dichter des Iran. Schah Reza Pahlavi ließ an seinem Grab in den Musalla-Gärten von Schiraz einen vielbesuchten Pavillon, genannt Hafeziye, bauen.
Im Jahr 2000 wurde in Weimar, wo Goethe viele Jahre seines Lebens verbrachte, anlässlich des Internationalen Jahres des Dialogs der Kulturen das Hafis-Goethe-Denkmal errichtet. Die Skulptur, zwei steinerne Stühle, „die Kommunikation zwischen Kulturen, kulturelle Toleranz und Völkerverständigung symbolisieren soll“, wurde in Gegenwart des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und des damaligen Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Mohammad Chātami, enthüllt.
Goethes West-östlicher Diwan wiederum inspirierte den Dirigenten Daniel Barenboim, ein Ensemble aus jungen, zu gleichen Teilen israelischen und arabischen, Musikern West-Eastern Divan Orchestra zu taufen. Auch das gedacht als Symbol für kulturelle Toleranz und Völkerverständigung, ein Zeichen für eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt.
Das zeigt, die deutsch-persischen, bzw. iranischen Beziehungen sind seitens der Deutschen von großer Naivität geprägt. Was die arabisch-islamische Seite, zumindest die von Iran unterstützte HAMAS, unter kulturellem Austausch versteht, haben diese und der „palästinensische“ Islamische Jihad – mit der Zivilbevölkerung im Gefolge - am 7. Oktober 2023 eindrücklich unter Beweis gestellt.
IZH – Moschee oder „zentrale Propagandazentrum“ der Mullahs?
Neben Naivität gibt es einen weiteren Grund für die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Persien, bzw. dem Iran: Eine mehr als 150-jährige Handelspartnerschaft. Diese führte dazu, dass persisch-stämmige Kaufleute, später auch Studenten, in Deutschland ansässig wurden. Doch diese brachten nicht nur Teppiche und Gewürze mit, die das Warenangebot in der Speicherstadt bereicherten, sondern auch ihre Kultur und ihre Religion. Das wiederum führte zum Bau der Imam-Ali-Moschee, der berühmten Blauen Moschee an der Außenalster, aus dem später das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) wurde, das sich als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ etablieren konnte. So zumindest schätzen es die zuständigen Behörden ein.
Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Hamburg schreibt im Verfassungsschutzbericht 2022:
„Das IZH strebt den ´Export der islamischen Revolution` an, unter anderem mittels einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit. Die Inhalte sind dabei moderat formuliert und bieten nur selten Angriffsflächen. Nach außen stellt sich das IZH als rein religiöse Einrichtung dar, die keine politischen Aktivitäten gestattet. Üblicherweise wird eine öffentliche Verbindung oder Identifizierung mit der iranischen Staatsführung vermieden. Dennoch ist das Staats- und Gesellschaftsverständnis des IZH vom Primat der Religion gegenüber Demokratie und Rechtsstaat geprägt.“
Oder um es mit den Worten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zu sagen:
„Das ´Islamische Zentrum Hamburg e.V.` (IZH), Trägerverein der ´Imam-Ali-Moschee` in Hamburg, ist neben der iranischen Botschaft die wichtigste Vertretung Irans in Deutschland und ein bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa. Mithilfe des IZH versucht Iran Schiiten verschiedener Nationalitäten an sich zu binden und die gesellschaftlichen, politischen und religiösen Grundwerte des iranischen Staates in Europa zu verbreiten.“
Die Position des IZH-Leiters wird laut LfV Hamburg „traditionell mit einem linientreuen Anhänger der iranischen Staatsdoktrin und der islamischen Revolutionsziele besetzt. Er gilt als Vertreter des Revolutionsführers Khamenei in Europa und in der schiitischen Gemeinde als religiöser Repräsentant des Iran.“
Laut LfV konnten „Verstrickungen des IZH zu örtlichen Strukturen der seit April 2020 verbotenen Terrororganisation Hizb Allah aufgeklärt werden“. In Deutschland seien „derzeit rund 30 Kultur- und Moscheevereine bekannt, in denen sich regelmäßig eine Klientel trifft, die der Hizb Allah und ihrer Ideologie nahesteht.“ In Hamburg gab es demnach 2022 rund 60 Hizb Allah-Anhänger, bundesweit wurde deren Zahl auf 1.250 Personen geschätzt.
„Wichtigstes Ziel der Hizb Allah“ sei „der Kampf – auch mit terroristischen Mitteln – gegen Israel als vorgeblich ´unrechtmäßigen Besatzer palästinensischen Bodens`, den die Hizb Allah als ´legitimen Widerstand` bezeichnet.“
HAMAS – die unterschätzte Gefahr
Die HAMAS hingegen schien bislang in Deutschland keine bedeutende Rolle zu spielen. Laut BfV gab es 2022 bundesweit ca. 450 Anhänger, der Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg zufolge sind in der Hansestadt „nur einzelne Personen aktiv, die als Unterstützer der HAMAS einzustufen sind“. Umso alarmierter waren die Behörden Ende vergangenen Jahres, als sie Hinweise auf möglicherweise geplante Anschläge auf jüdische Einrichtungen durch HAMAS-Anhänger erhielten. Laut Tagesschau wurden Mitte Dezember 2023 vier Männer festgenommen, drei davon in Berlin, der Vierte in den Niederlanden. Bei Abdelhamid Al A., Mohammed B., Ibrahim El-R. und Nazih R. handelt es sich um zwei staatenlose „Palästinenser“, die im Libanon geboren wurden, einen ägyptischen und einen niederländischen Staatsbürger. Letzterer wurde auf Gesuch der Bundesanwaltschaft verhaftet und nach Karlsruhe überstellt. Sie alle befinden sich in Untersuchungshaft.
Wie die Tagesschau einen Tag nach der Verhaftung berichtete, wird den Männern vorgeworfen, „in Kontakt mit Hamas-Kadern im Libanon gestanden zu haben. Von dort sollen sie den Auftrag bekommen haben, Waffen aus einem Erddepot nach Berlin zu bringen.“ Diese Waffen seien laut Bundesanwaltschaft für Anschläge auf jüdische Einrichtungen bestimmt gewesen. Dieses Waffendepot wurde zunächst in Polen vermutet, wie das ARD-Magazin „Kontraste“ am 23. April 2024 berichtete, wurde es unterdessen von dortigen Sicherheitskräften in Bulgarien gefunden. Oder zumindest ein Waffendepot – offenbar gehen die Behörden von weiteren aus.
Die vier verhafteten Männer sollen bereits im Frühjahr 2023 den Befehl erhalten haben, Waffendepots zu suchen – und zwar „aus den höchsten Kreisen der HAMAS im Libanon“. Sie sollen in ganz Europa gesucht haben. Der ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt sprach in dem Report-Beitrag von „einer Zeitenwende in der Bewertung der HAMAS“ angesichts der Waffenfunde. Das Bundesinnenministerium bestätigte den ARD-Reportern, dass „ein Strategiewechsel der HAMAS vermutet werden kann.“
Evakuierungen aus Gaza: Wer kommt da eigentlich?
Allerdings bereiten den zuständigen Sicherheitsbehörden nicht nur diese Waffendepots Sorgen, sondern auch die Vermutung, dass bereits vor dem 7. Oktober 2023 „Hunderte HAMAS-Sympathisanten nach Europa eingereist sind“. Deren Aufenthaltsorte sind unbekannt. Bekannt allerdings ist, dass nach dem 7. Oktober 2023 deutsche Staatsbürger und deren Angehörige aus Gaza evakuiert wurden. Unter ihnen Ahmed Abunada, Chefarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza. Jenem Krankenhaus, in das laut IDF nach am 7. Oktober Geiseln gebracht wurden – mutmaßlich nicht, um sie dort behandeln zu lassen, sondern um sie dort gefangen zu halten. Laut IDF beweisen die Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus, die nach dessen Eroberung im November 2023 ausgewertet wurden, dass „die Terrororganisation HAMAS den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte“.
Jenem Krankenhaus, unter dem laut ZDF israelische Streitkräfte eigenen Angaben zufolge einen 55m langen Tunnel gefunden haben. Nach der Erstürmung der Klinik im März 2024 warf die IDF laut SPIEGEL der HAMAS vor, auf dem Gelände eine Kommandozentrale errichtet zu haben. Laut Süddeutsche Zeitung hat Ahmed Abunada die Klinik verlassen und ist nach Deutschland ausgereist, weil er die Situation nicht mehr ausgehalten habe. Wie ntv berichtete, habe er nach „Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas […] immer wieder vor schwierigen Entscheidungen gestanden, sagt der Chefarzt von Al-Schifas Abteilung für Gefäßchirurgie: Lasse er ´diesen Mann` oder ´diese Frau` sterben; keine Zeit, ein schwerverletztes Kind wieder zusammenzuflicken, also amputieren – ´das sind Entscheidungen für einen Arzt, die sehr schwer sind`.“
Im November 2023 kam er in Deutschland an und wurde gemeinsam mit anderen aus Gaza evakuierten „Palästinensern“ mit deutschem Pass von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen. Medien boten ihm die große Bühne, seine dramatischen Geschichten zu verbreiten – deren Wahrheitsgehalt an dieser Stelle gar nicht bestritten werden sollen. Aber seine Opferperspektive wird nicht in Frage gestellt, bzw. er blendet die Ursache, das Massaker der HAMAS vom 7. Oktober 2023, völlig aus. Und ntv zufolge sagte er zu den Vorwürfen der israelischen Armee, wonach die Hamas in seinem Krankenhaus eine Kommandozentrale unterhielt, nur kurz: "Ich habe dort als Arzt gearbeitet, ich habe nichts mitbekommen."
Wie glaubhaft ist es, das ein leitender Arzt einer Klinik, die offenbar zur Infrastruktur der HAMAS gehörte und die dort eine Kommandozentrale unterhalten haben soll, nichts davon mitbekommen haben will? Wurde vor seiner Einreise recherchiert, ob – und gegebenenfalls inwieweit – er selbst darin verstrickt war? Wurde überhaupt überprüft, wer auf dem Ticket Deutsch-„Palästinenser“ einreiste? Wurde überprüft, wer als „Angehöriger“ einreisen konnte?

Das Goethe-Hafez-Denkmal auf dem Beethovenplatz in Weimar.© Heiko Fischer/WIKIPEDIA
Am 7. Oktober hat die Zivilbevölkerung in Gaza eindrucksvoll bewiesen, dass sie hinter der HAMAS und den Gräueltaten steht. Das gilt sicher nicht für alle, aber für einen großen Teil der Zivilbevölkerung – einen zu großen Teil.
Wie alles begann
Allein in Hamburg sollen Schätzungen zufolge rund 30.000 Menschen mit iranischen Wurzeln leben, berichtete unlängst die Hamburger Morgenpost (MoPo). Demnach hat „Hamburg nach London die zweitgrößte persische Community in Europa“. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts lebten Perser in Hamburg, in der um 1860 errichteten Speicherstadt waren persische Kaufleute von Anfang an präsent, 1857 schlossen Hamburg und Persien einen Freundschafts- und Handelsvertrag und 1916 wurde der erste deutsch-persische Handelsverband gegründet. 1936 wurde die Deutsch-Iranische Handelskammer als Ländervereinigung gegründet – allerdings in Berlin.
1953 gründeten persische Kaufleute einen Förderverein mit dem Ziel, in Hamburg eine Moschee zu errichten. Unterstützt wurden sie dabei u.a. von dem deutschen Konvertiten Abdul-Karim Grimm, Urenkel von Jacob Grimm, einem der Gebrüder Grimm. Dieser konvertierte 1953 zum Islam. Anfangs ging es lediglich um einen Gebetsort, vor allem für das Freitagsgebet, das Männer in einer Moschee verrichten sollen.
Zunächst errichtete die Ahmadiyya-Bewegung 1957 die Fazle-Omar-Moschee, die erste Moschee in Hamburg, die dem Internetportal eslam.de zufolge u.a. von der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Vereinsbank mit je 500 DM unterstützt wurde. Diese Moschee stand allen Muslimen Hamburgs zur Verfügung. Da jedoch die Ahmadiyya wegen ihrer abweichenden Lehrmeinung sowohl von den sunnitischen als auch den schiitischen Schulen als „unislamisch“ abgelehnt wurden, kam das nicht dauerhaft in Betracht.
Abdul-Karim Grimm richtete Anfang der 1960er Jahre einen kleinen Gebetsraum im – ursprünglich jüdischen – Grindelviertel ein, der von allen Muslimen, ob sunnitisch oder schiitisch, genutzt werden konnte. Grimm stand dort als Imam zur Verfügung.
Am 13. Februar 1960 wurde im Beisein von Vertretern der Stadt Hamburg von Hudschat-ul-Islam Mohammad Mohagheghi der Grundstein für die Imam-Ali-Moschee gelegt, die berühmte „Blaue Moschee“ an der Alster. Hudschat-ul-Islam Mohammad Mohagheghi war ein an der islamischen Hochschule im persischen Qom ausgebildeter schiitischer Geistlicher, der von dieser wichtigsten theologischen Institution des Schiitentums nach Hamburg entsandt wurde, um das Projekt zu überwachen. Später wurde ihm die Leitung der Moscheegemeinde und des daraus entstandenen „Islamischen Zentrums Hamburg“ übertragen. 1963 wurde jedoch das Projekt, in dessen Rohbau bereits 1 Mio. DM investiert wurde, vorerst gestoppt. 1966/67 konnten die Büroräume im Obergeschoss sowie die Außenfassade fertiggestellt werden. Laut eslam.de konnte der Bau „mit Hilfe großzügiger privater Spenden“ fortgesetzt werden – obwohl die persische Botschaft in Bonn unter Schah Reza Pahlavi die Konten der Moschee hatte sperren lassen.
Ungewöhnliche Allianz
Am 6. März 1960 wurde in München die „Moscheebau-Kommission e.V.“ von ehemaligen muslimischen Wehrmachtssoldaten gegründet. Diese waren während der Armeezeit von Imamen betreut worden, einer davon war Ibrahim Gaçaoǧlu, der sich nach dem Krieg in München niederließ und 1953 die „Islamische Gesellschaft in Westeuropa“, oder auch kurz „Islam“, gründete. Damals lebten etwa 3.000 Muslime in den Deplaced-Persons-Camps in Deutschland. In den Deplaced Persons Camps, in denen Jüdinnen und Juden lebten, die den Holocaust überlebt, aber heimatlos geworden waren, weil ihre Verwandten von den Nazis – in deren Diensten die muslimischen Soldaten gestanden hatten – ermordet und deren Besitztümer enteignet wurden.
1960 konvertierte eine Deutsche namens Helga Lili Wolff bei Ibrahim Gaçaoglu zum Islam. Sie war die Tochter des hochrangigen SS-Funktionärs Karl Wolff, der wegen Beihilfe zur Deportation von 300.000 Jüdinnen und Juden nach Treblinka zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt wurde. Sie stand ihrem Vater sehr nahe, überzeugte ihn kurz vor dessen Tod im Juli 1984, zum Islam zu konvertieren und sprach bei seinem Begräbnis selbst das Totengebet.
1960 heiratete sie einen Tschechen, wanderte mit ihm nach Pakistan aus und kehrte 1965 nach München zurück. Laut Protokoll der Generalversammlung vom 11. April 1971 wurde Helga Lili Wolff alias Fatima Heeren-Salem als „Sekretär“ in den neu gewählten „geschäftsführenden Ausschuss“ der Münchner Moscheebau-Kommission gewählt. Sie ließ sich 1983 scheiden und lernte bei einer Umra (Pilgerreise nach Mekka), die Töchter des verwitweten Abdul Karim Grimm kennen, die ihre neue Bekannte mit ihrem Vater verkuppelten. 1984 heiratete das Paar und legte damit den Grundstein der heute seltsam anmutenden Allianz zwischen Sunniten und Schiiten.
Die Münchner Moscheebau-Kommission geriet schon bald nach ihrer Gründung unter den Einfluss von Said Ramadan, dem Schwiegersohn des Gründers der Muslimbruderschaft (MB), Hassan al-Banna. Aus der Kommission wurde zunächst die „Islamische Gemeinschaft Süddeutschland“, dann die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.“ (IGD), die sich 2018 in „Deutsche Muslimische Gemeinschaft e.V.“ (DMG) umbenannte. 1973 wurde das „Islamische Zentrum München“ (IZM) eröffnet.
Dem Bericht des Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) Bayern 2022 zufolge haben sowohl IZM als auch DMG „Verbindungen … zu MB nahen Organisationen und Personen“. IGD, jetzt DMG, und IZH, durch das Ehepaar Grimm freundschaftlich miteinander verbandelt, waren beide 1994 Gründungsmitglieder des „Zentralrats der Muslime in Deutschland e.V.“ (ZMD). Am 23. Januar 2022 wurde die DMG laut Pressemitteilung aus dem ZMD ausgeschlossen.
Im vergangenen November gab es eine Großrazzia in sieben Bundesländern, bei der 54 Objekte durchsucht wurden. Laut NDR stand „im Fokus […] die Blaue Moschee an der Außenalster“. Bundesinnenministerin Nancy Faeser zufolge steht der „Verein Islamisches Zentrum Hamburg e.V. […] im Verdacht, sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung zu richten.“ Dem Bericht zufolge waren „allein in Hamburg […] 300 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Zahlreiche Polizeikräfte durchsuchten die Blaue Moschee an der Alster, den Sitz des IZH. Schwer bewaffnete Polizistinnen und Polizisten sicherten die Zugänge.“ Beschlagnahmt wurden „größere Bargeldmengen, Mobiltelefone und Laptops sowie Schriftstücke und Flugblätter“.
Ob das IZH tatsächlich geschlossen wird, bleibt abzuwarten. Im Zweifelsfalle müsste der ZMD sich von einem zweiten schwergewichtigen Gründungsmitglied trennen. Bliebe noch der mitgliederstärkste Mitgliedsverband, der „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.“ (ATIB), dem BfV zufolge eine Abspaltung der faschistischen türkischen Grauen Wölfe.
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