Israel- und Juden-Hass in der Kulturszene – Zeit für die Wahrheit

Die Kunstszene fällt immer wieder mit antisemitischen Inhalten auf. Verhülltes Banner von Taring Padi© Wikipedia, CC BY-SAM4.0

Immer wieder fallen Künstler durch antisemitische Kunst oder anti-israelische Statements auf. Das Problem ist ganz offensichtlich strukturell, und system-immanent und keinesfalls neu. Es wurde und wird, wenn man genau ist, bis heute marginalisiert und bagatellisiert und auf diese Art und Weise gefördert und vorsätzlich am Leben erhalten. Die Skandale auf der Documenta Fifteen oder der Berlinale sind nur die beiden letzten Vorkommnisse einer langen Reihe. Die nunmehr halbherzig und gezwungenermaßen vom Kulturbetrieb diskutierte „Antidiskriminierungsklausel“, die nur die ganz besonders auffällig gewordenen Israel- und Judenhasser angeblich von Fördermitteln ausschließen soll, greift nicht weit genug. Sie stellt ein Alibi dar für die Verantwortlichen vom Schlage Claudia Roths, und relativiert die Taten der gewalttätigen Judenhasser und versucht den islamischen Juden-Hass in eine Opferrolle zu bringen, in der es absichtlich keinen Unterschied zwischen dem gewalttätigen islamischen Judenhass und dem tradierten Antisemitismus geben soll. JR-Autor Jonas Dierkopf fordert eine konsequente „attitude“, welche sich gegen postkoloniale Phrasendrescher innerhalb der Kunstszene richten müsste. (JR)

Von Jonas Dierkopf

Vermutlich haben viele in den letzten Monaten etwas Ähnliches erlebt: Ein Künstler, sei es Schauspieler, Musiker, eine Band oder wen man als solchen schimpfen kann, brachte plötzlich ein Statement heraus, aus dem hervorgeht, dass man keinen Genozid unterstütze oder keiner frei sei, solange nicht auch die „Palästinenser“ frei sind. Lange Rede, kurzer Sinn: „Free Palestine“. Künstler, deren Werk man liebte und die zuvor nicht unbedingt mit politischen Statements aufgefallen waren; deren Kunst auch kein „Agitprop“ war; mit deren Werken man intime Momente teilte, beispielsweise auf Reisen, als man gedankenverloren aus dem Zug- oder Flugzeugfenster in die Ferne schaute und die Musik die Anspannung, die man vor der Ankunft am Ziel verspürte, mit dem Vertrauten seiner Umgebung, von der man abfuhr, versöhnte.

Zugegeben, in Deutschland haben es Antizionisten und Antisemiten etwas schwerer als in anderen Ländern und nicht selten sind es ausländische Künstler oder Kulturschaffende, die meist in Berlin wohnen und in ihrer Allgemeinheit von dort aus die Rolle von so etwas wie dem „Goethe-Institut der Hamas“ einnehmen. Die Deutschen innerhalb der Kunst- und Kulturbranche haben das „Pech“, nicht so einfach in den Chor der postkolonialen Israelkritiker einstimmen zu können, weshalb man sich eher darauf beschränkt, Betroffenen „eine Stimme zu geben“, verklausuliert zum Frieden aufzurufen oder sich der Humanität mit Blick auf die Geschichte besonders verpflichtet zu fühlen. Damit zielt man aber immer nur auf eine Mäßigung Israels ab und bemüht sich, zu differenzieren und sich nicht auf eine Seite schlagen zu müssen, was meist in der Forderung nach einer Zweistaatenlösung mündet, die in ihrer Konsequenz nichts weiter als die Aufrüstung eines islamisch-„palästinensischen“ Staates meint.

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