„Tag der offenen Moschee“ am 3. Oktober: Provokation statt Integration

Es ist kein Zufall, dass der sogenannte „Tag der offenen Moschee“ ausgerechnet auf den höchsten deutschen Staatsfeiertag, den Tag der Deutschen Einheit, gelegt worden ist. Betrachtet man die insgesamt festzustellende Integrationsunwilligkeit eines nicht unerheblichen Teils der Bevölkerung mit islamischem Migrationshintergrund, so scheint es vielmehr Ausdruck einer kulturellen Aneignung durch den Islam zu sein. (JR)

Von Julian M. Plutz

Vor 17 Jahren veröffentlichte Henryk M. Broder das Buch „Hurra, wir kapitulieren - Die Lust am Einknicken”. Das Buch behandelt den unsäglichen Devotismus, den die Deutschen gegenüber dem Islam leben. Willfährig, ja fast schon mit Spaß sogar, unterwerfe sich eine Gesellschaft einer Ideologie, die zu Ende gedacht, die Abschaffung des Individuums und die Einführung des Kalifats vorsieht. So schreibt es Broder und man ist geneigt, ihm zuzustimmen.

Viele Jahre danach, nach Charlie Hebdo, Bataclan, nach dem Breitscheidplatz und vielen anderen Grausamkeiten, scheint sich die düstere Prognose des Kultautors zu bestätigen. Heute reden wir nicht mehr über Sonderregeln für Muslime. Sie sind längst da. Ob eingeklagte Gebetsräume, oder „kultursensiblen” Unterricht, in dem man Israel lieber nicht bespricht: Zwar gehört der Islam kulturell, emotional und intellektuell nicht zu Deutschland, de facto ist er längst ein Teil dieses Land geworden.

 

“Ich will diese Negativität in meinem Leben nicht”

Das kann man gut finden, oder schlecht, es bleibt ein Fakt. Dies ist jedoch keine unverrückbare Tatsache wie ein Naturereignis. Man muss sich die Frage stellen, weshalb Prag, Warschau oder Budapest nicht so aussehen wie Berlin. Hier gibt es keine Parallelgesellschaft mit Menschen ohne Kenntnisse der Landessprachen. Hier gelten die Werte des Landes als tatsächlicher Wert, während in Deutschland die Verachtung der eigenen Kultur längst zur Bürgerräson geworden ist.

Der Islam hat hier einfaches Spiel. Durch die Kraft des Kollektivismus seitens der Umma ist eine Unterwanderung in Form von Unterwerfung nur noch eine Frage der Zeit. Und die autochthone, im Regelfall christliche oder atheistische Gesellschaft? Sie kapituliert. Servil unterwirft sie sich der neuen Macht, die ganz allmählich dieses Land verändert.

 

Der politische Islam sieht kritische Bücher als Bedrohung

Die Opfer davon sind mannigfaltig. Das größte Opfer ist die Meinungsfreiheit, die mittlerweile meterweise beschnitten wird. Eines der jüngsten Opfer ist der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber. Der Journalist, der fließend arabisch spricht, war am 29. August bei einem Auftritt an der Universität Jena von linken Aktivisten eine Torte ins Gesicht gedrückt worden. Zuvor war er unter anderem von einem Taxifahrer vor seiner Haustür bedroht worden. „Da habe ich einfach gesagt, nee, das will ich nicht, ich will diese Negativität in meinem Leben nicht“, sagt Schreiber.

Der Grund für diese Attacken: Er hat ein Buch geschrieben. Genauer gesagt mehrere, die sich um den Islam drehen. Bereits 2017 geriet er bei Linken und Muslimen in die Kritik, er würde mit dem Buch „Inside Islam“ ein negatives Bild von der „Religion des Friedens“ zeichnen. Schreiber besuchte 13 Moscheen, allesamt „gemäßigte“, und berichtete von den Freitagsgebeten.

 

Atemberaubendes Tempo in Richtung Meinungsunfreiheit

Neben Frauenfeindlichkeit und Hass auf Israel berichtete er immer wieder von einer grundsätzlichen Ablehnung westlicher Werte. Ein Imam zum Beispiel warnte seine Gläubigen vor der „Weihnachtsgefahr“. Diese Predigt fand wenige Tage nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz statt, bei dem der Islamist Anis Amri 13 Menschen tötete. Mit keiner Silbe erwähnte der Imam den Anschlag in Berlin.

Wenn es zur Gefahr wird, eine Meinung zu äußern, dann beginnt das Ende für eine freie Gesellschaft. In dem Moment, in dem man Angst haben muss, Repressionen zu erleiden, wenn man seine Sicht der Dinge vorträgt, ist die Würde des Menschen nicht mehr unantastbar. Denn zur Würde des Menschen gehört es auch, sich frei zu äußern. Deutschland steuert in einem atemberaubenden Tempo in Richtung Meinungsunfreiheit, dass einem nur angst und bange werden kann.

 

Tag der offenen Moschee am 3. Oktober

Schreiber ist verstummt. Man kann es ihm kaum übelnehmen. Er hat Familie und möchte beim Öffentlichen Rundfunk auf der Karriereleiter weiterkommen. Das funktioniert nicht mit Islamkritik, wobei er lediglich berichtete, was ist. Zu viel für so manches muslimisches Gemüt, für welches nahezu jede unliebsame Tatsache eine Beleidigung des Propheten darstellt.

Ein Beispiel der fortschreitenden Machtnahme des politischen Islams ist der 3. Oktober. Der Tag der Deutschen Einheit, der wohl wichtigste, jüngste deutsche Feiertag, ist auch der Tag der offenen Moschee. An diesem Tag ist jeder eingeladen, die muslimischen Gotteshäuser von innen zu begutachten. Damit wird die Wiedervereinigung, der deutsche Glücksfall, marginalisiert. Das hätte sich wohl auch Henryk M. Broder nicht erträumen lassen.

 

Seyran Ates kritisierte das Vorhaben

Die emotionale Landnahme von Muslimen hat zwei Seiten. Einerseits haben wir es mit einer höchst aggressiven, gleichzeitig auch perfiden und effizienten Form der kulturellen Umdeutung seitens des Islams zu tun. Aggressiv, weil die Methoden keinerlei Barrieren kennen und die Grenzen des Machbaren egalisieren. So ist der 3. Oktober das Symbolbild für das wiedervereinte Deutschland.

Anders gesagt: Dadurch, dass der Tag der Offenen Moschee sicher nicht zufällig auf den Tag der Deutschen Einheit fällt, suggeriert es den Versuch der kulturellen Übernahme seitens des Islams. Widerstand vom Staat ist nicht zu erwarten. Diese Chuzpe kritisiert auch die Imamin und Autorin Seyran Ates: „Ich empfinde den Tag der offenen Moschee am Tag der deutschen Einheit als respektlos und arrogant, vor allem weil damit ein Fokus auf das Thema Islam, auf das Thema Moscheen stattfindet in einer islamischen Parallelwelt und -gesellschaft, die sich fernab der deutschen Einheit bewegt,” sagte Ates gegenüber dem Deutschlandfunk. Die Imamin steht seit Jahren wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber dem politischen Islam unter Polizeischutz.

Trotz aller Repressionen bleibt Ates bei ihrem Standpunkt. Mit dieser Meinung steht sie jedoch in der muslimischen Community quasi alleine. Die allermeisten Moscheegemeinden und andere Vereine haben sich der Initiative angeschlossen, zum Beispiel Diyanet Isleri Türk Islam Birligi (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (Islamrat), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ).

 

Der „Dammbruch“ in Hamburg

Wie weit die islamische Landnahme in Deutschland schon fortgeschritten ist, kann man an manchen Kirchen sehen, die entweiht wurden und nun als Moscheen weiterlaufen. Bekanntestes Beispiel ist die Al-Nour-Moschee in Hamburg, Stadtteil Horn. Das Gebäude war ursprünglich gar kein islamisches Gotteshaus, sondern eine Kirche. Genauer gesagt die evangelisch-lutherische Kapernaumkirche.

Nach einer Gemeindefusion stand das Gebäude seit 2004 leer, ehe es im Jahr 2013 vom Islamischen Zentrum Al-Nour e. V. gekauft wurde. Zwar kritisierte der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland das Vorhaben, der Pastor Helge Adolphsen sprach sogar von einem „Dammbruch“, es half aber nichts. Seit Herbst 2918 ist die ehemalige evangelische Kirche eine Moschee.

 

„Hurra, wir Kapitulieren“

Hamburg-Horn ist kein Einzelfall. Auch die Neuapostolische Kirche in Berlin-Tempelhof ist seit 2007 eine Moschee. Der damalige Finanzchef der Gemeinde sah darin auch kein Problem. „Warum sollten wir nicht an Muslime verkaufen, schließlich gibt es den Gleichbehandlungsgrundsatz,” gab Werner Kiefer damals zu Protokoll. Seit mehr als 15 Jahren gehen statt Katholiken nun Muslime in die neue „Al Torath-Moschee". Ähnliches geschah mit der methodistischen Kirche in Mönchengladbach oder mit dem Evangelischen Johanneum in Dortmund.

So ist der 3. Oktober ein Symbolbild für die schleichende Islamisierung in Deutschland. Kirchen werden entweiht, Feiertage entwertet. Und Deutschland schaut zu und knickt vor dem politischen Islam ein. „Hurra, wir Kapitulieren“, eben, wie Henryk Broder es voraussagte.

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