Judenfeindlicher Eklat: Radikale Tierschutz- Aktivistin Raab verharmlost Holocaust

Raffaela Raab in der Sendung „Talk im Hangar-7“ bei Servus TV.© Screenshot Talk im Hangar 7, Servus TV


In dem bekannten österreichischen Fernsehsender Servus TV setzt die militante Veganerin Raffaela Raab in der Sendung „Talk im Hangar-7” Massentierhaltung mit der Shoah gleich. Ihre Rhetorik hat System und geht auf den australischen Philosophen Peter Singer zurück. Was angesichts der dummdreisten Relativierung des schrecklichsten Genozids an dem jüdischen Volk bleibt, ist eine schamlose Verhöhnung der in der Shoah ermordeten jüdischen Frauen, Männer und Kinder und ein Schlag in die Magengrube der Angehörigen der Opfer. Ebenfalls bezeichnend für die Diskussionsrunde ist: Bis auf Roland Tichy leistete keiner der anwesenden Gäste Gegenrede. (JR)

Von Julian M. Plutz

Eine faire Diskussion mit Raffaela Raab ist unmöglich zu führen. Die selbsternannte radikale Veganerin fällt ständig ins Wort und versucht, mit kurzen Kommentaren die Diskutanten aus dem Konzept zu bringen. Nicht selten mit Erfolg. Mit einer vorlauten Ignoranz kämpft sie für eine Welt, in der Tiere die gleichen Rechte haben wie Menschen. Ihr Extremismus ist radikal, ihre Argumente sind seicht und durchschaubar, doch nur wenige Gesprächspartner leisten Widerworte.

Dabei ist ihre Wortwahl altbekannt und vom Philosophen Peter Singer entliehen. Der Australier gilt als der intellektuelle Büchsenspanner für die vegane Bewegung. Singer unterscheidet nicht zwischen Mensch und Tier, sondern zwischen drei verschiedenen Wesen und zwischen Personen und Nichtpersonen.

 

Fehlende Abgrenzung zwischen Mensch und Tier

Hauptkritikpunkt an seiner Theorie: Die Abgrenzung von Mensch zu Tier ist nicht gegeben, ja sogar gewollt schwammig definiert. So kann ein selbstbewusstes Wesen ein Mensch sein, aber auch ein Affe, der in der Lage ist, komplexe Probleme zu lösen. Ist der Mensch jedoch geistig behindert, so rutscht er in Singers Präferenzhierarchie ab: Er ist nur noch ein bewusstes Wesen. Fehlt das Schmerzempfinden in Gänze, so wird aus einem Menschen ein nicht bewusstes Wesen.

Diese Hierarchie ist für Singer insofern wichtig, als sie die Wertigkeit der Existenz in der Gesellschaft widerspiegelt. Bei bewussten und selbstbewussten Wesen müssen ihre Interessen berücksichtigt werden; bei nicht bewussten Wesen hingegen nicht. Das kann bedeuten, dass ein behinderter Mensch unter Umständen entrechtet wird und Tiere hingegen einen höheren juristischen Stellenwert in einer Gemeinschaft haben können.

Kurzgefasst: Eine Person ist laut dem Präferenzutilitarismus ein Lebewesen, das selbstbewusst, empfindungsfähig, autonom ist und Interessen, also Präferenzen hat. Kann sie seinen Wünschen für die Zukunft nicht nachgehen und fehlt auch ein Identitätsbewusstsein, so kann sie nach dem Philosophen auch keine Person sein. Es ist kein Wunder, dass vor allem Sonderpädagogen die Nackenhaare aufstellen, wenn der Name Peter Singer fällt.

Raffaela Raab argumentiert genauso. In der Sendung Talk im Hangar 7 von 13.07.2023, in der auch Roland Tichy zu Gast war, schoss die Österreicherin den sprichwörtlichen Vogel ab: “Wenn ich Diktator wäre, würde ich auf Basis von Gesundheit und Umwelt tierische Produkte verbieten.” Doch mehr noch. Auf die fiktive Frage “Es sind doch nur Tiere”, antwortet sie: “Das hat man auch bei der menschlichen Sklaverei oder dem Holocaust vergleichen. (…) Das sind doch nur Juden, hat man damals gesagt.”

Laut Raab gibt es in der Tierhaltung “Gaskammern”, die man mit Konzentrationslager vergleichen kann. Sie möchte nicht Teil dieses “faschistischen Systems sein.” Ein Twitternutzer gab der Aktivisten daraufhin den Titel: “Die Ursula Haverbeck der veganen Ultras”. Ein anderer Nutzer stellte Strafanzeige wegen Volksverhetzung, Verunglimpfung des Andenkens und der Verstorbenen sowie wegen Beleidigung.

 

Mit einem Lächeln die Opfer der Shoah verhöhnen

Das eigentlich Schlimme ist: Bis auf Roland Tichy leistete keiner der anwesenden Gäste Gegenrede. Der Slogan “Nie wieder!” beschränkt sich bei vielen offensichtlich ausschließlich auf die Zeit zwischen 1933 und 1945, was dem guten Gewissen, nicht aber der Realität gerecht wird.

Raffaela Raab stört das nicht. Ihre abstoßende Taktlosigkeit hat System und gehört zum Programm: Auffallen und provozieren um jeden Preis. Dass die 27-Jährige auch kein Problem damit hat, mit einem kaum einzuhaltenden Grinsen die Toten von Auschwitz, Buchenwald, Mauthausen oder Dachau zu verhöhnen, passt da gut ins Bild.

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