Demonstration des Gewissens: 55 Jahre Prager Frühling

„Für eure und unsere Freiheit!“


Im Frühling 1968 schlug die damalige Tschechoslowakei (CSSR) unter Alexander Dubcek, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei, eine politische Wende ein und wollte mit Reformen einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz" schaffen. Auf die Liberalisierungs- und Demokratisierungsmaßnahmen reagierte Moskau mit rigoroser Gewalt: In der Nacht zum 21 August 1968 begann die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ durch sowjetische, ungarische, polnische und bulgarische Truppen. Auch Verbindungsoffiziere der DDR waren am Truppeneinmarsch des Warschauer Pakts beteiligt. Die militärische Intervention forderte über 100 Todesopfer und rund 500 Verletzte. Sogar in Moskau, wagten es acht mutige Menschen, ihre Solidarität mit der CSSR auf dem Roten Platz zu demonstrieren. Fünf der acht Demonstranten gegen die Besetzung der Tschechoslowakei hatten jüdische Wurzeln, was heute häufig kaum Erwähnung findet. (JR)

Von Alexander Kumbarg

„Es sind alle Juden!"

Im Januar-August 1968 kam der Frühling in die Tschechoslowakei: Der „Prager Frühling". Die Kommunistische Partei des Landes unter der Führung des Ersten Sekretärs Alexander Dubček setzte auf Meinungsfreiheit, Lockerung der staatlichen Kontrolle über die Medien, Dezentralisierung der Macht, privates Unternehmertum und andere Reformen, um einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zu schaffen. In der UdSSR und anderen „sozialistischen Ländern" wurde dies natürlich als Bedrohung für das herrschende Parteiverwaltungssystem angesehen.

Auch der mögliche Austritt der CSSR aus dem prosowjetischen Militärblock, der Organisation des Warschauer Paktes, zeichnete sich ab. Die antisowjetische Stimmung im Land wuchs. Zur Niederschlagung des „Prager Frühlings" in der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 in der Tschechoslowakei wurde auf Geheiß Breschnews Truppen der UdSSR, Ungarns, Polens, Bulgariens und Verbindungsoffiziere aus der DDR eingesetzt. In der Sowjetunion fanden Versammlungen von Arbeiterkollektiven statt, die „in einem einheitlichen Impuls" ihre Hände für „brüderliche Hilfe" erhoben. Das sowjetische Fernsehen und der Rundfunk wurden mit Sendungen über die glühende und einmütige Unterstützung für die „Politik der Partei und der Regierung" überschwemmt. Und nur wenige erlaubten sich, ihre Ablehnung zu äußern.

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