Clanstrukturen um Robert Habeck: Der Fall „Abu Graichen“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist wegen der Personalie Patrick Graichen in der Kritik.© Odd ANDERSEN / AFP

Auch die JR hat immer erwähnt, dass sich der grüne Öko-Sozialismus auf Kosten der Bürger und ihres Wohlstands nährt. Nun ist, entgegen dem propagierten und mit Heiligenschein ständig verkauften moralischen Anspruch, gerade der grüne Bundeswirtschaftsminister und Kinderbuchautor Robert Habeck in einen Skandal um das Clan-mäßige Zuschanzen von Ämtern und Vetternwirtschaft verwickelt. Sein Staatssekretär und ideologischer Vertrauter Patrick Graichen hat es beim Auswahlverfahren für den Spitzenposten bei der Deutschen Energie-Agentur arabischen Clanfamilien gleichgetan und den Chef-Posten bei der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur mit seinem Trauzeugen besetzt. Die Energiepolitik und die Verteilung der damit verbundenen Zuwendungen ist bei den Grünen offensichtlich ein Familienprojekt, denn Graichens Schwager Michael Kellner ist, wie es wahrscheinlich nicht nur der Zufall will, auch Staatssekretär. Graichens Schwester und Bruder arbeiten beide bei dem Öko-Institut, das im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Studien erstellt und dafür entlohnt wird. Verena Graichen ist zudem auch Vizechefin bei dem Umweltverband BUND. Zusammen treibt man die grüne Transformationsagenda voran, was sicherlich ein Sonderfall der „nachhaltigen Kreislaufwirtschaft“ sein dürfte. Die verfilzten Clanstrukturen sind symptomatisch und offenbaren die Erosion von Moral und Anstand in der eher als Sekte fungierenden grünen Öko- und Verbotspartei. Personelle Konsequenzen sind bislang nicht zu erkennen, obwohl in anderen Ländern und an anderer Stelle Minister und Staatssekretäre bereits für erheblich geringere Verstöße gegen ihre öffentliche Treuepflicht den Hut nehmen mussten. (JR)

Von Dirk Maxeiner

Um den grünen Staatssekretär Patrick Graichen hat sich eine Großfamilie auf der grünen Allmende des Wirtschaftsministeriums breitgemacht. Wenn man lange genug filzt und walkt, dann kommt dabei ein Qualitäts-Clan made in Germany heraus, der mindestens 20 Jahre hält. Und die deutschen Schafe schauen in die Röhre.

Wer genauer wissen will, mit wem er so verwandt oder verschwägert ist, der kann eine der einschlägigen Ahnenforschungsseiten im Netz aufrufen und anschließend nach Herzenslust Stammbäume und Verwandte sortieren. Mein Onkel hat so etwas mit Begeisterung gemacht, ist in alten Schul- und Kirchenbüchern auf allerhand interessante Beziehungen gestoßen und hat sie sogar in einem Buch für die handverlesene Verwandtschaft verewigt. Einer meiner Vorfahren wurde in einem Schulzeugnis beispielsweise als „kühn und unartig“ bezeichnet, ein anderer laut einem Sterbebuch während einer Auseinandersetzung mit einer Grubenlaterne erschlagen. Auch Alkoholmissbrauch zieht sich immer wieder durch die Maxeiner-Files. Ehrlich gesagt: Ich will es gar nicht so genau wissen, mit wem ich so verwandt oder verschwägert bin. Mir reicht völlig, dass ich mit mir selbst verwandt bin, wer weiß, was da noch so alles rauskommt.

Insofern verfolgte ich mit gehobener Empathie die Berichterstattung über Robert Habeck, in dessen Ministerium und der angrenzenden grünen Almende sich eine ehrenwerte Gesellschaft aus Bekannten, Freunden, Geschwistern und Ehepaaren ausgebreitet hat. Um die beiden Habeck-Staatssekretäre Michael Kellner und Patrick Graichen ist im Ministerium und darum herum eine richtige Großfamilie von sizilianischen Ausmaßen versammelt. Organigramme, die das Geflecht visualisieren, sind so verzweigt wie das Vietcong-Tunnelsystem von Củ Chi oder der Kabelbaum einer Mercedes S-Klasse. Wollte man Nutznießer, Profiteure und Abzocker zu einer Grill-Party nach Corleone einladen, so bräuchte man dafür einen Großraumjet der Lufthansa.

Ich blicke durch den Irrgarten der feinen Reisegesellschaft nur rudimentär durch, möchte mich daher hier auf einen exemplarischen Beziehungsstrang beschränken: Staatssekretär Michael Kellner, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der Grünen, ist mit Verena Graichen, der Schwester von Staatssekretär Patrick Graichen, verheiratet. Die wiederum arbeitet beim vielfach von Staatsknete profitierenden Öko-Institut und wurde von der Bundesregierung in den Nationalen Wasserstoffrat berufen, der wiederum in einem Staatssekretär-Ausschuss mit Patrick Graichen und ihrem Bruder besetzt wird. So, und jetzt multiplizieren Sie diese nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit zehn und verschachteln sie untereinander. Recht ausführliche Schilderungen für genealogische Trüffel-Liebhaber finden sich hier und hier und hier. Aus meiner Zeit in Paris weiß ich, was ein Franzose zu den Verhältnissen sagen würde: „Le plus grand bordel de Berlin“.

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