EU erreicht Asylantrags-Höchststand

In der EU wurden zuletzt im Jahr 2016 so viele Asylanträge gestellt wie jetzt. Einige Länder melden sogar noch dramatischere Rekordmarken: Österreich verzeichnet einen Höchststand seit 66 Jahren. Bei den Zahlen sind die ukrainischen Kriegsflüchtlinge nicht einmal eingerechnet, da sie aufgrund ihres Sonderstatus‘ keine Asylanträge stellen müssen. Fakt ist: Viele Städte und Kommunen haben die Obergrenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht. Die Massenmigration vornehmlich islamischer Einwanderer tut angesichts der ohnehin desolaten Sicherheitslage in Europa noch ihr Übriges. (JR)

Peter Grimm/Achgut.com

In der EU wurden zuletzt im Jahr 2016 so viele Asylanträge gestellt wie jetzt, doch kaum einen regt das auf. Einige Länder melden aber dramatischere Rekordmarken: Österreich verzeichnet einen Höchststand seit 66 Jahren. Höhere Flüchtlingszahlen gab es dort zuletzt nach dem niedergeschlagenen Aufstand in Ungarn im Jahr 1956.

Die Zahl der Menschen, die in der EU sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz einen Asylantrag stellen, ist hoch, wie lange nicht. Und die Tendenz sei stark steigend, erklärt Andrew McKinlay, Pressesprecher der Europäischen Asylagentur gegenüber dem ARD-Studio Brüssel: „Die Zahl der Asylanträge, die in der EU und den assoziierten Schengenstaaten gestellt wurden, ist in diesem Jahr von Monat zu Monat gestiegen, auf im September 98.000. Das sind 15 Prozent mehr als im August und der höchste Stand seit sechs Jahren.“, zitiert ihn tagesschau.de. „Das ist ein klarer Trend, doch liegen die Zahlen weit unter den 173.000 Anträgen, die im Herbst 2015 monatlich verzeichnet wurden“, habe McKinlay weiter erklärt. Nicht eingerechnet seien dabei allerdings ukrainische Kriegsflüchtlinge, die aufgrund ihres Sonderstatus‘ keine Asylanträge stellen müssen.

Die Mitteilung, dass die Zahlen aus der Zeit der sogenannten Flüchtlingskrise noch nicht erreicht sind, soll vielleicht beruhigend klingen, doch manche Länder verzeichnen durchaus Beunruhigenderes. Asyl-Nachrichten aus Österreich klingen schon deutlich unentspannter. „Rekord: Schon über 100.000 Asyl-Anträge“, titelt beispielsweise oe24.at und vermerkt: „Die letzten Höchstwerte der Flüchtlingskrise 2015 sind schon längst übertroffen, zuletzt waren es 1956 mit 170.679 noch mehr.“ Damals hatten sowjetische Truppen gerade den Aufstand der Ungarn gegen die kommunistische Herrschaft niedergeschlagen, was eine Flüchtlingswelle nach Österreich auslöste, über die einzige Grenze, die in den Westen führte. Bei der Pro-Kopf-Belastung sei Österreich derzeit EU-weite Spitze, was Asylanträge angeht.

 

Schweigen an der Obergrenze

In Deutschland wird über das Problem recht wenig debattiert, wenn man bedenkt, wie viele Kommunen, Städte und Länder inzwischen erklärt haben, keine Asylbewerber mehr aufnehmen zu können. Doch man merkt allenthalben das Bemühen, ja nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, dass wegen Überlastung vielleicht mit der allzu offenen Willkommenskultur für jeden enorme Probleme kulminieren. Erfahrungsgemäß bekam bislang nahezu jeder, der die deutsche Grenze erreichte, in den Genuss deutscher Fürsorge, egal ob er im Heimatland Verfolgter, Verfolger beziehungsweise Mitläufer war oder ob er aus einem Land kam, in dem er gar nicht verfolgt wurde. Darüber zu sprechen, konnte und kann einem schnell das Stigma der Fremdenfeindlichkeit eintragen. Also wurde an den Orten, die erklärten, dass sie die Obergrenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht haben, möglichst nur darüber gesprochen, wer jetzt wie einspringen muss, damit doch noch weitere Asylbewerber Platz finden.

Ebenso wird weiterhin traditionell dazu geschwiegen, dass ein großer Teil der Asylbewerber in der EU letztlich irgendwann als Asylbewerber in Deutschland ankommt. Auch der zwischenzeitlich von Politikern gern genutzte Beruhigungssatz „2015 darf sich nicht wiederholen“ ist inzwischen wieder eingemottet worden. Über eine neue „Flüchtlingskrise“ spricht auch niemand, was nicht auffällt, denn die Menschen haben schon mit anderen Krisen und Krisenfolgen genug zu kämpfen. Dazu müssen die Zahlen noch etwas steigen, damit auch dieses Problem wieder stärker ins allgemeine Bewusstsein drängt.

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