Coco Schumann: Jazz im Konzentrationslager

Coco Schuman, 2012
Zu seinem 5. Todestag erinnern wir an den großartigen Jazz-Musiker Coco Schumann, der dank seiner musikalischen Begabung Theresienstadt, Auschwitz, Dachau und den Todesmarsch überlebte. Dem Tod entkam er durch seine Musik: In der Jazzband „Ghetto Swingers“ musste er, furchtbarerweise und um zu überleben, für die Unterhaltung der Nazis musizieren und ihre Demütigungen ertragen. Während Mengele die neuen KZ-Häftlinge selektierte, spielte Schumann auf der Ankunftsrampe „La Paloma“. „Die Musik kann nichts dafür, dass sie missbraucht wurde“ sagte Coco später. So war die Musik zu allen Zeiten sein Leben und seine Rettung, ihr blieb er für immer treu. (JR)
„Als ich spielte, schien die Welt wieder harmonisch, das Leid um mich herum verschwand. Ich vergaß den gelben Stern, der auf meine Brust genäht war, die Mauern des Ghettos, den Hunger, die Gefahr, nach Auschwitz zu gelangen ... Natürlich wussten wir von allem, was uns erwartete, aber wir vergaßen es, sobald wir die ersten Akkorde spielten.“ Coco Schumann
Musik war schon immer sein Leben. Er liebte den Jazz, den die Nazis als "Negermusik" verboten. Als Jugendlicher spielte er Schlagzeug und Gitarre in Berliner Jazzbars. Während des Holocaust nahm er als Häftling des Ghettos Theresienstadt am SS-Propagandafilm teil. Auf dem Exerzierplatz von Auschwitz musste er als Teil eines Orchesters den populären Hit "La Paloma" spielen, um die SS zu unterhalten und das Stöhnen zu übertönen, das aus den Gaskammern kam. Der legendäre Jazzgitarrist Coco Schumann überlebte wie durch ein Wunder drei Konzentrationslager. Er konnte jahrzehntelang nicht darüber sprechen. Nach dem Krieg setzte er seine musikalische Karriere fort und galt zu Recht als Jazzvirtuose. In den letzten Jahren seines Lebens beschloss er, das Vergessen der Vergangenheit zu bekämpfen und darüber zu sprechen, wie Musik sein Leben rettete.
Der Weg zur Musik
Der Jazzmusiker, Gitarrist, Schlagzeuger und Komponist Heinz Jakob Schumann wurde am 14. Mai 1924 in der Familie von Alfred und Hedwig Schumann in Berlin geboren. Als Erwachsener wurde er „Coco“ genannt. Dieser Spitzname, der später zu seinem Künstlernamen wurde, wurde ihm von einem französischen Freund gegeben, der seinen Namen Heinz nicht aussprechen konnte.
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