„Verschwörerische Ratten“: ARD nutzt NS-Sprache, um politische Gegner zu diffamieren

ARD-Korrespondent verwendet NS-Propaganda-Sprache

Wie nahezu alle öffentlich-rechtlichen Medien hadert vor allem auch die ARD mit der erfreulicherweise angekündigten Liberalisierung des Twitter-Netzwerks. So veröffentlichte die Tagesschau einen Verunglimpfungs-Kommentar zu Twitter-Inhaber Elon Musk, in dem sie ihn schlichtweg bezichtigt, rechte Hetze zu erleichtern. Dabei geniert sie sich jedoch nicht, selbst zu übelstem NS-Jargon zu greifen. Sie nennt infamer Weise einen Teil der Twitter-Nutzer „Ratten“, die in ihre Löcher geprügelt werden müssten. Eine Wortwahl, die auch von Nazi-Propaganda-Chef Joseph Goebbels in seiner geifernden anti-jüdischen Hetze verwendet wurde. (JR)

Von Mario Thurnes/Tichys Einblick

„Sieben Tage der Zerstörung“, so ist ein Kommentar überschrieben, den die Tagesschau an diesem Samstag im Netz verbreitet. Es geht um Elon Musk, an dem sich grün-woke Medien in Deutschland abarbeiten, seit er den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen hat. Für das ZDF besteht die Gefahr, dass er „die Grenzen des Sagbaren“ verschieben wolle. Was als Warnung ein wenig überzeugender klingt als: Vorsicht, der Mann will die Meinungsfreiheit ausweiten.

In dem Kommentar „Sieben Tage der Zerstörung“ schließt sich die Tagesschau dieser Sicht der Dinge an. Die Wortwahl von Nils Dampz erreicht aber genau das, wovor der ARD-Korrespondent warnen will: Sie verbreitet rechte Propaganda. Eine Wortwahl, für die sich vorher die Propaganda von NS-Minister Joseph Goebbels entschieden hat:

„Aber auf seinem (Musk) ,Marktplatz‘ sollen offenbar auch rassistische oder verschwörerische Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.“

1940 erschien in Nazi-Deutschland der Film „Der ewige Jude“. Nach dem populären Spielfilm „Jud Süß“ sollte dieser im Doku-Stil gedrehte Streifen ein quasi wissenschaftlich untermauertes Bild davon verbreiten, wie gefährlich Juden für das „arische“ Deutschland seien. Dazu sind in einer berüchtigten Szene Ratten zu sehen, wie sie zur Kanalisation laufen. Oder um im Marktplatz-Bild von Nils Dampz zu bleiben: wie sie „in ihren Löchern“ verschwinden. Dazu sagt eine Stimme aus dem Off: „Wo Ratten auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land, zerstören sie menschliche Güte und Nahrungsmittel. Sie sind hinterlistig, feige und grausam und treten meist in großen Scharen auf. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen unterirdischen Zerstörung dar.“

Das Bild der Ratten in der Propaganda trägt zur Entmenschlichung der Juden bei. Diese perfide Wortwahl war eine Voraussetzung für das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Für Soldaten und KZ-Aufseher waren die jüdischen Gefangenen eben keine Menschen mehr, sondern Tiere, die zu beseitigen nur angemessen sei. Das dokumentiert unter anderem der Mainzer Historiker Sönke Neitzel in Briefen gefangener Wehrmachts-Soldaten oder der Autor Peter Weiss in seinem Stück „Die Ermittlung“, das den Frankfurter Auschwitz-Prozess anhand von Originalaussagen nachstellt. Ohne die Entmenschlichung des Gegners wären die Erschießungen in der Schlucht von Babyn Jar oder die Ausbeute menschlichen Lebens in den Todeslagern nicht denkbar gewesen.

Nun verbreitet die ARD diese Entmenschlichung von politischen Gegnern. Ausgerechnet in einem Kommentar, in dem das Tagesschau-Team die Sorge vor rechter Propaganda ausdrückt. Nils Dampz bezeichnet politische Gegner als Ratten, die in Löcher geprügelt werden müssten. Er scheint sich seines Tabubruchs bewusst zu sein. Deswegen schiebt er dazwischen, er bleibe ja nur im Marktplatzbild. Als ob Marktplatzbilder Ratten zwingend erforderten.

Der SWR und die ARD gönnen sich einen Korrespondenten eigens für Los Angeles. Vermutlich gibt es dort die besten Spätzle-Rezepte, über die sich berichten lässt, oder die nächsten Stargäste, die für „Immer wieder sonntags“ gewonnen werden müssen. Wenn das unvermeidbar sein sollte, wäre es sinnvoll, den Korrespondenten angemessener unterzubringen als an Marktplätzen, die voll mit Ratten sind.

Anmerkung der Redaktion: Nach einem Update hat die Tagesschau den Text geändert. Der Twitter-Account teilte mit: „In einer früheren Version wurde der Begriff ‚rassistische oder verschwörerische Ratten‘ verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“

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