Viktor Frankl: Mensch sein heißt Sinn finden

Der jüdische Psychiater und Begründer der Existenzanalyse Viktor Emil Frankl hat vier Konzentrationslager der Nazis überlebt. Bis zu seinem Tode war er davon überzeugt, dass Leben unter allen Umständen gelingen kann. Im September gedenken wir seinem 25. Todestag. (JR)

Viktor Frankl war ein Pionier der Existenzanalyse 
© WIKIPEDIA

Von Lioba Lobmayr

Viktor Emil Frankl (26.03.1905 – 02.09.1997) war ein österreichisch-jüdischer Neurologe und Psychiater. Er begründete die Logotherapie und Existenzanalyse, die auch als die „Dritte Wiener Schule der Psychotherapie“ bezeichnet wird, in der Nachfolge von Sigmund Freud (Psychoanalyse) und Alfred Adler (Individualpsychologie).

Viktor Frankls Arbeit fand schon zu Lebzeiten weltweite Anerkennung in höchstem Ausmaß, während er in seinem Heimatland Österreich fast nur unter Akademikern bekannt war. Der ehemalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger bemerkte 1994, dass Frankl wohl der größte noch lebende Österreicher sei. Erst nach seinem Tod zollte man ihm auch in Österreich die breitere öffentliche Anerkennung.

Sein wohl bekanntestes Werk ist „… trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“. Das Buch wurde in 26 Sprachen übersetzt, die amerikanische Ausgabe „Man's Search for Meaning“ wurde zu einem Bestseller, in den USA erschienen 9 Millionen, weltweit 12 Millionen Exemplare.

Vor nun 75 Jahren formulierte Frankl die wesentlichen Thesen und Postulate der Logotherapie und Existenzanalyse, die gerade in der heutigen Zeit von Pandemie, Krieg und Wirtschaftskrise aber auch in persönlichen Krisen von großer Bedeutung sind.

Aus diesem Buch werden Schlüsselpassagen reflektiert und in der brillanten Sprache von Frankl zitiert.

 

… Trotzdem Ja zum Leben sagen!

Um endlich etwas über das Schicksal seiner Frau Tilly zu erfahren, schlug sich Viktor Frankl bald nach seiner Befreiung am 27.04.1945 vom KZ Türkheim nach Wien durch. Innerhalb weniger Tage erfuhr er vom Tod seiner Frau Tilly, sowie seiner Mutter und seines Bruders Walter. Sein Vater war 1943 im Ghetto Theresienstadt verstorben. In seiner Verzweiflung fand Frankl Halt bei seinen Freunden, allen voran Paul Polak. Frankl war entschlossen, wenigstens sein Manuskript „Ärztliche Seelsorge“ fertigzustellen und zu veröffentlichen. Sein Jugendfreund Bruno Pittermann, der inzwischen Mitglied der neuen Regierung geworden war, verschaffte ihm einen Arbeitsplatz an der Wiener Poliklinik sowie eine Wohnung – und eine Schreibmaschine.

Die „Ärztliche Seelsorge“ ist eines der ersten Bücher, das nach dem Krieg in Wien veröffentlicht wurde. Die erste Auflage war nach wenigen Tagen ausverkauft. Innerhalb von neun Tagen verfasste er seine Eindrücke und Erfahrungen in den Konzentrationslagern, die Frankl zunächst anonym veröffentlichen wollte, die unter dem Titel „Ein Psycholog erlebt das KZ“ 1946 erschienen waren. Gleichzeitig entstand innerhalb weniger Stunden die dramatische Skizze „Synchronisation in Birkenwald – Eine metaphysische Conférence“, die unter dem Pseudonym Gabriel Lion 1948 in „Der Brenner“ in Innsbruck publiziert wurde. Beide Werke wurden 1977, also vor 45 Jahren, in einem Band vereint unter dem Titel „… trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ mit einem berührenden Vorwort des österreichischen Schriftstellers Hans Weigel.

O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen

Und was auch unsere Zukunft sei:

Wir wollten trotzdem Ja zum Leben sagen,

Denn einmal kommt der Tag –

Dann sind wir frei!

(Refrain des Buchenwaldlieds)

Das Buch ist eine Schilderung was ein Häftling aus psychologischer Sicht im Konzentrationslager erlebte, welche Phasen der Entmenschlichung die KZ-Häftlinge erlitten und wie es doch einigen von ihnen gelungen war, innerlich zu vollbringen, was das „Buchenwaldlied“ in den Worten des KZ-Häftlings Fritz Löhner-Beda, vertont von Hermann Leopoldi, ein erschütterndes Dokument, dessen populär eingängige Verse zur Haltung aufriefen und den Glauben an die Befreiung predigten, mit der eindringlichsten Zeile: „Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen“.

 

Schock: Lähmung, Wahn, Neugier und Überraschung

Nach ihrer Ankunft im Vernichtungslager Auschwitz wurden die Häftlinge ihres Namens, ihrer Kleidung und Habseligkeiten beraubt, es blieb nur mehr die nackte Existenz und ihre Nummer. Frankl musste bei der Entkleidung sein Manuskript „Ärztliche Seelsorge“ wegwerfen. Zahlreiche Selektionen fanden statt. Frankl wurde für Erd- und Gleisbauarbeiten selektiert, wozu er nach wenigen Wochen in ein Außenlager des KZ Dachau verlegt wurde. Es herrschte unter den Häftlingen Schock und große Lähmung, da man einfach nicht glauben konnte, was man erlebte und erfuhr. Jeder einzelne reagierte darauf anders: mal mit Begnadigungswahn oder Galgenhumor, mal mit Neugier, die von Überraschung abgelöst wurde, was ein Mensch alles aushalten konnte. Trotz allem nahm „der Schlaf das Bewusstsein hinweg“ und tilgte „so auch die Schmerzhaftigkeit der Lage“. Die Ausweglosigkeit der Situation und die ständige Todesgefahr verkrafteten viele nicht und „gingen in den Draht“ (Selbsttötung).

 

Wie der Körper auf extreme Belastung reagiert und die Seele sich schützt

Durch die schrecklichen Erlebnisse und dem extremen Nahrungs- und Schlafmangel in den Arbeitslagern kam es bei den Häftlingen allmählich zu einem inneren Absterben von Gefühlen: einerseits die brennende Sehnsucht nach dem Leben daheim, andererseits ist es der Ekel vor all der Hässlichkeit, der Anblick sadistisch gequälter Menschen… „Die Apathie, die Abstumpfung des Gemüts, die innere Wurstigkeit und das Gleichgültigwerden […] machen ihn bald auch unempfindlich gegen das tägliche und stündliche Geschlagenwerden. Diese Unempfindlichkeit ist die höchst notwendige Panzerschicht, mit der sich die Seele des Häftlings beizeiten umgibt.“

Schlimmer als der körperliche war jedoch der seelische Schmerz: die Empörung über die Ungerechtigkeit oder Grundlosigkeit der Schläge, und es war der Hohn, der die Schläge begleitete. Es gab aber auch Vorarbeiter, die mit den Häftlingen Mitleid hatten, und „ihr Möglichstes taten“, um das Leid zu lindern.

Die Apathie wurde durch Gereiztheit unterbrochen, ein Ausdruck der physischen und psychischen Dünnhäutigkeit. Das ganze Seelenleben war auf eine gewisse primitive Stufe „regrediert“, der Nahrungstrieb war im Mittelpunkt mit den damit verbundenen Illusionen. Die Apathie ist ein notwendiger Selbstschutzmechanismus der Psyche, um die Wirklichkeit und die damit verbundenen Gefühle – hervorgerufen durch die extreme körperliche und seelische Belastung – zu unterdrücken, und dieser dient der puren Lebenserhaltung.

Die seelisch aufreibenden inneren Konflikte und Willenskämpfe, führten zu Erschöpfung, Sehnsuchtsträumen und Wahnvorstellungen. Das langjährige Lagerleben führte zu einer gefühlsmäßigen Ausdruckserscheinung der Entwertung all dessen, was nicht dem primitivsten Interesse der Lebenserhaltung nützen konnte, zu einer Unsentimentalität. Es herrschte im Lager „kultureller Winterschlaf“. Es gab nur mehr zweierlei Interessen: erstens politische Interessen – begreiflicherweise – und zweitens – bemerkenswerterweise – das religiöse Interesse. Das religiöse Interesse der Häftlinge, sobald und sofern es aufkeimte, war das denkbar innigste. Am eindrucksvollsten waren wohl die improvisierten Gebete oder Gottesdienste im Winkel einer Lagerbaracke oder in einem finsteren Viehwaggon.

Empfindsamen Menschen, die gewöhnlich geistig rege waren, „steht der Rückzug aus der schrecklichen Umwelt und die Einkehr in ein Reich geistiger Freiheit und inneren Reichtums offen. So und nur so ist die Paradoxie zu verstehen, dass manchmal die zarter Konstituierten das Lagerleben besser überstehen konnten als die robusteren Naturen.“

 

… trotz allem: der Weg aus der Finsternis ans Licht

„Nun, man pflegt zu sagen: wo ein Wille ist, dort ist auch ein Weg. Ich aber möchte diesen Satz variieren und behaupte: wo ein Ziel – dort ist auch ein Wille. Mit anderen Worten: wer ein Ziel klar ins Auge gefasst hat und wem es auch ehrlich darum gelegen ist, an dieses Ziel zu gelangen, der wird sich niemals darüber zu beklagen haben, dass es ihm an Willenskraft mangelt.“

Trotz widriger äußerer Umstände sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, über sich hinauszuwachsen, diese besondere Fähigkeit, diese enorme Willenskraft, bezeichnet Viktor Frankl später als „Trotzmacht des Geistes“. Diese kommt zur Entfaltung, sobald ein Mensch eine Sinnmöglichkeit außerhalb seiner selbst wahrnimmt, für die es sich lohnt, sich einzusetzen.

Die Welt und das Leben sind entrückt. So sind es die kleinen, alltäglichen Ereignisse, scheinbar lächerliche Details, „die der Häftling in seinem Rückerinnern gleichsam streichelt. Ja, diese wehmütige Erinnerung an sie vermag ihn zu Tränen rühren!“

„Diese Tendenz zur Verinnerlichung […] führt dort, wo sich die Gelegenheit hierzu bietet, zu intensivstem Erleben von Kunst oder Natur. Und die Intensität solchen Erlebens kann die Umwelt und die ganze furchtbare Situation vollends vergessen lassen.“

Es ist der innere Monolog in der Trostlosigkeit, es ist die Zwiesprache mit dem geliebten Wesen, oder das Klagen und Fragen zum Himmel. „Zum tausendsten Mal ringst du um eine Antwort, […] fühlst du, wie dein Geist […] auf deine letzten Fragen um einen letzten Sinn von irgendwoher dir ein sieghaftes „Ja!“ entgegenjubelt. Und in diesem Augenblick – leuchtet ein Licht auf […] – , „et lux in tenebris lucet“, und das Licht leuchtet in der Finsternis …“

 

„Auch anders können“

Das Lagerleben zeigte auch, dass der Mensch sehr wohl „auch anders kann“. Wer von den Lagerhäftlingen „wüsste nicht von jenen Menschengestalten zu erzählen, die […] hier ein gutes Wort, dort den letzten Bissen Brot“ spendeten? Denn „sie haben die Beweiskraft dafür, dass man dem Menschen […] alles nehmen kann, nur nicht: die menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen. Und es gab ein „So oder so“!“

Besonders jene Menschen, „deren Verhalten im Lager, deren Leiden und Sterben von der in Frage stehenden letzten und unverlierbaren inneren Freiheit des Menschen Zeugnis ablegten, […] haben dafür den Beweis erbracht, dass im rechten Leiden eine Leistung liegt, dass es eine innere Leistung darstellt. Die geistige Freiheit des Menschen, die man ihm bis zum letzten Atemzug nicht nehmen kann, lässt ihn auch noch bis zum letzten Atemzug Gelegenheit finden, sein Leben sinnvoll zu gestalten.“

 

Mit Zuversicht an die Zukunft glauben

Mit dem Eintritt in das Lagerleben wandelte sich der innere Zustand: „mit dem Ende der Ungewissheit kam auch schon – die Ungewissheit des Endes.“ Es war nicht abzusehen, wann bzw. ob überhaupt diese Daseinsform ein Ende finden würde. Diese „provisorische Existenz“ führt zu Verfallserscheinungen und ein deformiertes Zeit- und Raumempfinden, wie dies in vielen belastenden Lebenssituationen auftreten kann. „Die innere Lebensform […] wird so für den Menschen, der sich menschlich fallen lässt, weil er keinen Halt mehr an einem Zielpunkt in der Zukunft findet, zu einer retrospektiven Daseinsweise.“ Dieser provisorische Zustand der Zukunftslosigkeit und der damit verbundene körperliche und seelische Verfall äußert sich in einer akuten Krise aufgrund von enttäuschten Zukunftserwartungen und letztlich lebensbedrohlichen Selbstaufgabe. Frankls Kamerad war letztlich verstorben, da seine schwere Enttäuschung über das Nichteintreten der pünktlich erwarteten Befreiung seine Abwehrkräfte plötzlich absinken ließ. Der Zusammenhang zwischen der Gemütslage eines Menschen und so auch seinen Affekten sowie der Immunitätslage des Organismus wird hier evident.

Während Frankl fast weinend vor Schmerzen bei grimmigstem Frost in langer Kolonne vom Lager zum Arbeitsplatz humpelte und sich „sein Geist mit den tausendfältigen kleinen Problemen des Lagerlebens“ beschäftigte … „Plötzlich sehe ich mich selber in einem hell erleuchteten, schönen und warmen, großen Vortragssaal am Rednerpult stehen, vor mir ein interessiert lauschendes Publikum in gemütlichen Polstersitzen – und ich spreche; spreche und halte einen Vortrag über die Psychologie des Konzentrationslagers!“ […] „Und mit diesem Trick gelingt es mir, mich irgendwie über die Situation, über die Gegenwart und über ihr Leid zu stellen, und sie so zu schauen, als ob sie schon Vergangenheit darstellte und ich selbst, mitsamt all meinem Leiden, Objekt einer interessanten psychologisch-wissenschaftlichen Untersuchung wäre, die ich selber vornehme.“ Und in diesem Saal – in der Wiener Hofburg – stand Frankl anlässlich der Verleihung des Donaulandpreises für sein Lebenswerk, 1976. Nicht nur seine therapeutische prophetische Fantasie, auch seine Lehre war triumphal bestätigt.

Um die Menschen innerlich wieder aufzurichten, setzte es voraus, sie auf ein Ziel in der Zukunft auszurichten, damit sie mit Zuversicht an die Zukunft glauben. In den Worten von Nietzsche: „Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“.“

 

Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn

Es tut Not, in der Fragestellung „nach dem Sinn des Lebens“ eine Wendung vorzunehmen: Als Menschen müssen wir lernen und die verzweifelten Menschen lehren, „dass es […] nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom Leben noch zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet!“ Dies ist wohl einer der meist-zitierten Sätze Frankls. Noch eindrücklicher formuliert:

„Leben heißt letztlich eben nichts anderes als: Verantwortung tragen für die rechte Beantwortung der Lebensfragen, für die Erfüllung der Aufgaben, die jedem einzelnen das Leben stellt, für die Erfüllung der Forderung der Stunde. Diese Forderung, und mit ihr der Sinn des Daseins, wechselt von Mensch zu Mensch und von Augenblick zu Augenblick.“ Daher kann der Sinn des menschlichen Lebens nie allgemein formuliert werden. Sondern nur konkret.

„Darin aber, wie er selbst, der von diesem Schicksal Betroffene, dieses Leid trägt, darin liegt auch die einmalige Möglichkeit zu einer einzigartigen Leistung.“ Diese Gedanken halfen auch dann nicht zu verzweifeln, als die Häftlinge kaum eine Chance mehr sahen, mit dem Leben davon zu kommen. Denn es ging hier nicht mehr um die Frage nach dem Sinn des Lebens im Sinne einer Verwirklichung eines Zieles. „Uns ging es um den Sinn des Lebens als jener Totalität, die auch noch den Tod mit einbegreift und so nicht nur den Sinn von „Leben“ gewährleistet, sondern auch den Sinn von Leiden und Sterben: um diesen Sinn haben wir gerungen!“

In den keimhaften Ansätzen der Psychotherapie bzw. Psychohygiene im Konzentrationslager zeigte sich, dass auch bei Suizid-gefährdeten Menschen mit der kennzeichnenden Aussage, sie „hätten vom Leben nichts mehr zu erwarten“, dass entweder ein geliebter Mensch auf sie wartete oder ein Werk, das vollendet werden sollte.

„Jene Einmaligkeit und Einzigartigkeit, die jeden einzelnen Menschen auszeichnet und jedem einzelnen Dasein erst Sinn verleiht, kommt also sowohl in Bezug auf ein Werk oder eine schöpferische Leistung zur Geltung als auch in Bezug auf einen anderen Menschen und dessen Liebe. Diese Unvertretbarkeit und Unersetzlichkeit jeder einzelnen Person ist jedoch das, was – zu Bewusstsein gebracht – die Verantwortung, die der Mensch für sein Leben und Weiterleben trägt, so recht in ihrer ganzen Größe aufleuchten lässt.“

 

… denn einmal kommt der Tag – Dann sind wir frei!

Nach Tagen höchster Spannung wehte die weiße Fahne am Lagertor, die Häftlinge waren frei. Doch dieser Hochspannung folge nun eine totale innere Entspannung – das Hauptsymptom in der dritten Phase: Die Befreiung. Die Emotionen der befreiten Häftlinge waren verhalten, es blieb bei Freudenfunken, denn die Häftlinge sahen sich noch nicht als Teil der freien Welt. Man hat verlernt sich zu freuen. Die Häftlinge befanden sich im Zustand der Depersonalisation, alles erschien unwirklich, unwahrscheinlich, wie ein bloßer Traum, man konnte es nicht glauben.

Der Körper hat weniger Hemmungen als die Seele. So begannen die Befreiten zu essen, stundenlang, die Zunge löste sich, um dann stundenlang zu erzählen. Bis sich im Inneren etwas löst, vergehen viele Tage, es muss diese seelische Barriere überwunden werden.

Der Weg von diesem Nervenkrieg zum Seelenfrieden war einer mit Hindernissen und Gefahren. An dieses neue Leben musste sich der Befreite erst gewöhnen. Nur langsam kann man diesen Menschen zurückfinden lassen zu der sonst so trivialen Wahrheit, dass niemand das Recht hat, Unrecht zu tun, auch der nicht, der Unrecht erlitten hat. Die erlittenen Traumata müssen heilen können.

Eine zu rasche Entlastung vom seelischen Druck kann zu einer Deformierung oder gar Schädigung der Seele führen: zur Verbitterung(sstörung) oder chronische Mutlosigkeit und Trauer aufgrund von nicht überwundenen Enttäuschungen.

„Gekrönt wird aber all dieses Erleben des heimfindenden Menschen von dem köstlichen Gefühl, nach all dem Erlittenen nichts mehr auf der Welt fürchten zu müssen – außer seinen Gott.“

 

Das Leben kann unter allen Umständen gelingen!

Neben der bedingungslosen Würde und Einzigartigkeit des Menschen nehmen die Freiheit und Verantwortung der jeweiligen Person in der Logotherapie und Existenzanalyse einen zentralen Stellenwert ein. Sie befähigen ihn, mit Willenskraft zu den Bedingungen und Geschehnissen im Leben Stellung zu nehmen, Entscheidungen zu treffen und neue Ziele zu finden.

Sinnvolle Lebensinhalte helfen dem Menschen bei der Bewältigung von Herausforderungen und Krisen. Sie geben ihm die Chance über sich selbst hinauszuwachsen und zu reifen und bilden daher auch die Grundlage für seelische Heilung.

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