Zum 105. Geburtstag von John F. Kennedy: Vom NS-Sympathisanten zum Verbündeten Israels

John F. Kennedy und David Ben-Gurion während eines kurzen Treffens in Israel, 1951.
© ABBAS MOMANI / AFP

Trotz Präsident Biden und seiner Democrats sind die USA bis heute Israels wichtigster Verbündeter. Doch noch in den 1950er Jahren waren die Beziehungen zwischen den beiden Ländern kühl. Erst in den 1960er Jahren, als John F. Kennedy ins Weiße Haus einzog, kam es zum Tauwetter. Dies war umso bemerkenswerter, als er aus einer antisemitisch geprägten Familie stammte. (JR)

Von Alexander Kumbarg

Heute gilt die enge Beziehung zwischen den USA und Israel als eine Selbstverständlichkeit. Doch noch in den 1950er Jahren hätte man diese Beziehung als recht kühl beschreiben können. Eine spürbare Abkühlung begann erst in den 60er Jahren, als John F. Kennedy in das Weiße Haus einzog. Bemerkenswert eigentlich, bedenkt man die Tatsache, dass Kennedy aus einer Familie mit stark antisemitischen Ansichten stammte.

 

Wie der Vater, so der Sohn?

John F. Kennedys Vater, Joseph Patrick Kennedy, der Begründer des Familienclans, war ein irischstämmiger Multimillionär aus Boston, ein Businessman, machte Immobiliengeschäfte, handelte mit Alkohol, war Börsenspekulant und in der Filmindustrie tätig. Der Historiker David Nasaw hielt in seinem Buch „The Patriarch“ fest, dass sich Joseph in der 1930er Jahren aktiv politisch engagierte, Franklin Roosevelt unterstützte und eine beträchtliche Summe in die Demokratische Partei investierte. Präsident Roosevelt ernannte ihn zum Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission. Und dann plötzlich (offenbar aus Dankbarkeit für seine finanzielle Unterstützung) wurde er auch noch Botschafter in Großbritannien. Dieses Amt bekleidete Kennedy Senior von 1938 bis 1940 und legte in dieser Zeit auch seine antijüdischen Vorurteile offen. Er sympathisierte mit dem Hitler-Regime und befürwortete friedliche Beziehungen mit dem NS-Staat gegen eine Beteiligung der USA am Krieg in Europa, da er der Ansicht war, dass weder die Briten noch die Amerikaner in der Lage seien, Nazi-Deutschland in die Knie zu zwingen. In Großbritannien stand er in engem Kontakt mit den Rechtsextremen. Er gab den Juden die Schuld dafür, was ihnen in Deutschland widerfuhr. Der Zweite Weltkrieg war bereits im Gange, als Roosevelt seinen nazifreundlichen Botschafter endlich des Amtes enthob.

Dies war das Ende seiner politischen Karriere. Obwohl Joseph von einer Zukunft als Präsident geträumt hatte. An der Entlassung seien die Juden hinter Roosevelt schuld, sagte er.

Natürlich färbte die Schwärmerei des Vaters Hitler gegenüber auch auf die Familie ab. Von 1937 bis 1945 besuchte der Sohn John Deutschland dreimal und jedes dieser Male zeigte er sich von dem Nazi-Regime begeistert. Gleichzeitig berichtete sein Freund und Mitreisender Lem Billings aber, dass beide eine merkwürdige Abneigung dabei empfanden, wenn die Deutschen wahnhaft „Heil Hitler“ riefen. Und der amerikanische Historiker Alan Brinkley vermerkt in seinem Buch „John F. Kennedy“, dass John auch von dem deutschen Hochmut angewidert war und den wachsenden staatlichen Antisemitismus verurteilte.

Anfangs setzte sich Kennedy für eine Einigung mit dem Aggressor ein, für eine Akzeptanz der neuen Grenzen Nazi-Deutschlands durch die westlichen Länder, aber unter Beibehaltung der Unabhängigkeit Großbritanniens und Frankreichs. Doch dann kam der Harvard-Absolvent mit einer veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass es für die Vereinigten Staaten notwendig sei, Länder zu unterstützen, die sich im Krieg mit Deutschland befinden. Seiner Meinung nach können Großbritannien und die USA die Welt vor Totalitarismus schützen. John nahm auch selbst an den Kämpfen des Zweiten Weltkriegs teil und befehligte ein amerikanisches Torpedoboot.

 

Ein Freund Israels

John F. Kennedy war der erste US-Präsident, der zunächst Palästina und anschließend Israel besuchte, noch bevor er offiziell in seinem Amt als Staatsoberhaupt der USA bestätigt worden war. Er tat dies erstmals als 22-jähriger Student im Jahr 1939. Seine politisch motivierten Eindrücke von Palästina, das damals noch unter britischem Mandat stand, waren durchaus kritisch. So schrieb er z.B. an seinen Vater: „Solche Menschen wie die Juden und Araber habe ich noch nie gesehen. Sie sind vollkommen unwillig, ein Abkommen auszuhandeln. Die Meinungsverschiedenheiten sind enorm.“

Aus seiner Sicht lag die einzige Lösung in einer gewaltsamen Teilung des Landes in zwei autonome Territorien mit Selbstverwaltungsrechten, unter Berücksichtigung der Interessen Großbritanniens. Und mit Jerusalem als neutrale freie Stadt.

Aber mit der Zeit tendierte Kennedy immer mehr zur jüdischen Sicht auf die Dinge. Schwer zu sagen, was dazu wirklich beigetragen hatte: ein schärferer Blick auf die politische Landschaft im Nahen Osten, Sympathie für die Juden nach dem Holocaust oder banale, persönlichere politische Ambitionen? 1946 nahm er als Demokrat an den Wahlen zum Repräsentantenhaus der USA in Boston teil, unter dessen Wählern sich viele Juden befanden. Das berücksichtigte er in seinem Wahlkampf. Er sprach auch internationale Themen an. Er stellte sich gegen das Waffenembargo in Palästina, damit die Juden sich selbst schützen konnten, und befürwortete die Gründung eines jüdischen Staates.

Zwei Jahre später unterstützte Kennedy als Kongressabgeordneter die Entscheidung von Präsident Harry Truman, den Staat Israel anzuerkennen.

Nach seiner Israelreise im Jahr 1951 zeigte sich John beeindruckt von dem wirtschaftlichen Boom des Landes, kein Vergleich zu seinen Eindrücken von 1939. Der russisch-israelische Autor des Buches „John Kennedy: Der rothaarige Prinz von Amerika“ in russischer Sprache, Dmitry Petrov, sagte in einem Interview mit dem Online-Nachrichtenportal „Detaly“: „Da ist ihm klar geworden, dass eine neue, politisch engagierte Nation entstanden war. Dieses uralte Volk hat endlich seine alte Heimat wiedergefunden. Eine friedliche Zukunft des Nahen Ostens hängt davon ab, wie sich die Nachbarn dem Staat Israel gegenüber positionieren.“

Im Jahr 1959 stellte der Kongress dem Staat Israel technische Ausrüstung und Munition im Wert von 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Zu den Unterstützern des Programms gehörte John F. Kennedy.

 

 

Juden für Kennedy

Als Kennedy im Jahr 1960 für das Präsidentenamt kandidierte, arbeitete er fleißig daran, die jüdische Gemeinde für sich zu gewinnen. Er begab sich auf eine Konferenz der Zionist Organization of America in New York. In einer Brandrede sprach er von einer bedingungslosen Unterstützung Israels, nannte das Land „ein Kind der Hoffnung“, „die Heimat der Tapferen“ und „den Schutzschild der Demokratie“, die Freundschaft mit Israel sei keine Frage der Parteizugehörigkeit, sondern die Verpflichtung des Staates.

Die amerikanischen Juden wählten mehrheitlich die Demokraten, und Kennedy versuchte, diesen Status quo zu stärken. Indem er energisch mit der jüdischen Gemeinde zusammenarbeitete und mit seinen glänzenden pro-israelischen Reden für sich warb, erhielt er bei den Präsidentschaftswahlen mehr als 80 % der Stimmen der jüdischen Amerikaner.

Nach dem wahren „Marathon“ an Wahlen gewann er mit nur minimalem Vorsprung: 34,227 Mio. Amerikaner stimmten für ihn, 34,108 Mio. für Nixon. Die jüdische Wählerschaft war auf Kennedys Seite. In den USA stellten sie zwar nur etwa 3 % der Bevölkerung (ca. 6 Mio. Menschen), jedoch sollte man das Engagement und die große Aktivität dieser Gruppe, so auch bei den Wahlen, berücksichtigen. Zudem beeinflussten viele einflussreiche Juden – Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Journalisten, Geschäftsleute – die öffentliche Meinung in Amerika durch die Medien.

 

Das Kennedy-Kabinett

Während seines Präsidentschaftswahlkampfes sagte Kennedy: „Ich glaube an ein Amerika, in dem die Trennung von Kirche und Staat absolut ist … Wo niemandem ein öffentliches Amt verweigert wird, weil seine Religion nicht die des Präsidenten ist, der ihn ernennt oder der Menschen, die ihn wählen.“ Und tatsächlich waren in seinem Team viele Nichtchristen bzw. Juden vertreten.

Kennedys wichtigster Vertrauter war Ted Sorensen, Jurist, Schriftsteller und jüdischer Abstammung mütterlicherseits. Sorensen war als Berater und Redenschreiber tätig, war Autor eines Großteils der Reden des Präsidenten und befasste sich mit Fragen der Innen- und Außenpolitik. Er war es auch, der Kennedy auf einen liberaleren Kurs brachte.

Kennedy veröffentlichte das Buch „Zivilcourage“, das Essays über Politiker, die er sich zum Vorbild nahm, beinhaltet. „Es besteht kein Zweifel, dass Sorensen oder irgendein anderer Ghostwriter an dem Werk beteiligt war, meinte der Kennedy-Biograf Alan Brinkley. „Es ist natürlich nichts Neues, wenn man sagt, dass Politiker ihre Bücher gern mit fremder Hilfe schreiben. Aber 1957 gewann Kennedy damit den Pulitzer-Preis für die beste Biografie.“

Neben Sorensen befanden sich im Kabinett des Präsidenten: der Gesundheits-, Bildungs- und Wohlfahrtsminister Abraham A. Ribicoff sowie der Wirtschaftsberater und zukünftige Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Paul A. Samuelson, beide jüdischen Glaubens.

Jüdische Wurzeln hatte der erfahrene Investmentbanker Clarence Dillon, der als Finanzminister arbeitete, wie auch der Historiker, Schriftsteller und zweifacher Pulitzer-Preisträger Arthur Schlesinger Junior, ein weiterer Berater und Redenschreiber von Kennedy.

 

Eine strategisch wichtige Beziehung

Mit Kennedys Amtsantritt entstand sogleich eine neue, positive amerikanisch-israelische Beziehung. Die USA der Truman- und Eisenhower-Ära waren in dieser Hinsicht weitgehend neutral gewesen und neigten gelegentlich zu antiisraelischen Aktionen.

Während eines Meetings mit Kennedy im Jahr 1961 bat ihn der israelische Premier Ben-Gurion um Unterstützung bei der Bewaffnung seiner Armee; er nannte dabei auch Gamal Nassers Wunsch, Israel zu vernichten. Kennedy schreckte ein solcher Hilferuf zunächst ab, da er eine neue Phase des Wettrüstens in der Krisenregion befürchtete. Doch schon im darauffolgenden Jahr lieferten die Vereinigten Staaten das Flugabwehrraketensystem HAWK an Israel; das damals neueste Luftverteidigungssystem. Die Kampfkraft des Landes gegen ägyptische Angreifer, die ihre Flugzeuge wiederum aus der Sowjetunion erhielten, wurde so um ein Vielfaches erhöht. Als Antikommunist, der den Russen im strategisch wichtigen Nahen Osten entschieden entgegentreten wollte, sah der US-Präsident im Staat Israel einen Repräsentanten der freien Welt, einen amerikanischen Außenposten in Westasien. Gleichzeitig konzentrierte auch Israel seine Politik auf die gute und strategisch wichtige Beziehung mit den Amerikanern.

Man kann nicht sagen, dass John F. Kennedy vollkommen von israelischen Ideen geleitet wurde, denn vielmehr versuchte er, zwischen Nasser und Ben-Gurion zu vermitteln. So kam es zwischendurch auch zu Krisen in der amerikanisch-israelischen Beziehung. Das Thema um die Atomwaffen war dabei eines der heikelsten.

Wie es der russische Journalist Leonid Mletchin in seinem Buch „Mossad. Der geheime Krieg“ schreibt, sei das Gerede davon, dass die Israelis eigene Nuklearwaffen bauen, steinalt. Und Kennedy war ebenfalls nicht gerade begeistert von der Vorstellung, Israel könne über derartige Waffen verfügen. Er glaubte, die Araber könnten sich in einem solchen Fall an die Sowjetunion wenden, um so ihr eigenes Atomwaffenarsenal zu schaffen. Als Folge könnte die gesamte Welt in einen beispiellosen Atomkrieg hineingezogen werden.

Kennedy diskutierte mit Ben-Gurion über das israelische Nuklearprogramm und forderte, dass amerikanische Experten den Kernreaktor in Dimona testen dürften. Die Wissenschaftler fanden schließlich keine Beweise für eine Nutzung der Atomenergie zu militärischen Zwecken.

 

Das Attentat

Am 22 November 1963 wurde John F. Kennedy in Dallas ermordet. Die Untersuchung ergab, dass der Mörder Lee Harvey Oswald war, ein psychisch labiler Linksextremer, der einige Zeit in der Sowjetunion gelebt hatte. Er soll auf eigene Faust gehandelt haben.

Viele bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kriminalistik zeigten großes Interesse an dem Fall. Infolge entstand eine Vielzahl unterschiedlichster Versionen darüber, wer den Mord tatsächlich initiiert haben könnte.

Ins Visier rückte u.a. die CIA, die Mafia, der KGB, Anhänger und Gegner des Fidel-Castro-Regimes, der amerikanische Vizepräsident Lyndon Johnson, Revolutionär Che Guevara, Ölscheichs, hochrangige US-Militärs und sogar Außerirdische. Natürlich wurde auch über eine jüdisch-zionistische Beteiligung an dem Mordattentat gemunkelt, wie hätte es auch ohne diese Königin aller Verschwörungstheorien sein können? Die Israelis hätten eben ein großes Problem damit gehabt, dass Kennedy gegen israelische Atomwaffen war.

Der mutmaßliche Killer Oswald wurde zwei Tage nach der Tat von Jack Ruby getötet, einem Juden, der zu Protokoll gab, er habe den Präsidenten rächen wollen.

Ron Capshaw, der für das amerikanisch-jüdische Tablet Magazine einen Artikel über Ruby geschrieben hat, verweist darauf, dass oft übersehen wird, dass Ruby sich als Beschützer der Juden gesehen hat. Als Rabbiner Silverman Ruby im Gefängnis besuchte, verriet ihm Jack, dass er nicht nur aus patriotischen Motiven gehandelt habe: „Ich habe es für das jüdische Volk getan.“ Er glaubte offenbar, durch die Tötung des Killers Oswald, den Verdacht von den Juden abwenden zu können. Doch seine Teilnahme an dieser Geschichte wirkte sich eher negativ auf die Juden aus. Die Ultra-Rechten beschuldigten Ruby und „die Juden“ der Ermordung Kennedys. Obwohl Ruby sogar einem Lügendetektortest zugestimmt hatte, um zu beweisen, dass er an keiner Verschwörung beteiligt war.

 

Die Kennedy-Brüder

Auch die jüngeren Brüder von John Kennedy, Robert und Edward, zeigten Interesse am „jüdischen Thema“. Der 22-jährige Robert kam 1948 für die Boston Post nach Palästina und war schnell beeindruckt von der festen Entschlossenheit der Juden „mit beispiellosem Mut in den Kampf zu ziehen.“ Er schrieb, dass die Juden in Palästina anders seien als alle anderen Juden, die er je kennengelernt hatte; und ihr „unzähmbarer Wille“ fehle den Arabern.

Der britische Historiker Warren Bass berichtete, dass R. Kennedy fest davon überzeugt war, dass ein jüdischer Staat im Nahen Osten trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Araber entstehen würde. Die Befürchtung, Israel könne zu einem Ort kommunistischer Ideologien werden, bezeichnete er als weit hergeholt und absurd, er betonte, dass die USA und England ihre volle Aufmerksamkeit auf Israel richten sollten, um ihren Einfluss in diesem Gebiet zu halten.

Unter der Regierung seines Bruders diente Robert als Justizminister des Landes, wurde später Senator und 1968 Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Er hatte gute Chancen, Präsident zu werden, wurde aber kurz nach einer Dankesrede von dem „palästinensischen“ Einwanderer S. Sirhan erschossen.

Edward Kennedy war ein einflussreicher Senator aus Massachusetts, der entschieden die Interessen der Juden verschiedener Länder verteidigte. Nach mehreren Gesprächen mit dem Sowjetführer Leonid Breschnew gelang es ihm, den Juden in der Sowjetunion die Prozedur der Ausreisegenehmigung zu erleichtern. Auch mit Michail Gorbatschow führte er Gespräche über die Emigration sowjetischer Juden. Der israelische Präsident Schimon Peres wie auch Außenminister Avigdor Lieberman betonten, dass Edward immer ein Freund ihres Landes gewesen sei.

 

Wir vergessen nicht

„Wer sein Leben auf tragische Weise beendet, ist ein wahrer Poet“, lauteten die Worte des berühmten russischen Sängers jüdischer Herkunft Wladimir Wyssozki. Der frühe Tod ließ Kennedy fast zu einer Ikone werden. Aber auch schon zu Lebzeiten hatte dieser charmante, gutaussehende und energische Politiker eine starke Wirkung auf seine Mitmenschen ausgeübt. Kennedy erfreute sich großer Beliebtheit, schien dem Land ganz neue Horizonte zu eröffnen.

In dem 1965 erschienenen Buch „Die tausend Tage Kennedys“ schreibt sein Mitarbeiter Arthur Schlesinger über die kurze, dreijährige Regierungszeit: „(…) er gab dem Land seine wahre, großartige Bedeutung zurück und zermalmte das Image einer Nation alter, müder Greise, die voller Angst vor neuen Ideen, vor Veränderungen und der Zukunft waren. Er zeigte der Welt, dass die Entdeckung Amerikas noch nicht abgeschlossen war. Er hat die Republik neu erfunden ...“

Wenn wir über die Beziehung zu Israel sprechen, dann ist Kennedy der Präsident, unter dem sich die besonders herausragenden israelisch-amerikanischen Beziehungen zu bilden begannen. In der Einsicht, dass eine Demokratie in der Lage sein muss, sich zu verteidigen und der Expansion des Kommunismus entgegenzutreten, stellte er die Weichen für eine starke Unterstützung Israels mit Waffen; allerdings nicht mit Atomwaffen, obwohl der Staat von Feinden umgeben war. Vielleicht aus dem Grund, weil die „Israel-Frage“ verständlicherweise nicht zu seinen obersten Prioritäten gehörte. Kuba, Berlin, Vietnam, inneramerikanische Probleme – all das schien doch wichtiger zu sein.

Trotzdem hat dieser US-Präsident viel für Israel und auch für die Juden in Amerika geleistet. Darum schauen wir auch heute noch mit Dankbarkeit auf das beeindruckende 7 Meter hohe Kennedy-Denkmal in der Nähe unserer Hauptstadt Jerusalems. Darum sind auch einige Straßen der Stadt nach ihm benannt.

 

Aus dem Russischen von Edgar Seibel

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