Fatah-Terrorpropaganda auf Facebook

Die offizielle Vertretung der Autonomiebehörde zahlt nicht nur Terror-Renten, sie feiert auch die Jahrestage der Terror-Anschläge und wiegelt damit die Judenhasser zu noch mehr Gewalt auf. Die Hass-Propaganda wird von der Fatah auch auf Social Media verbreitet und Facebook ist dabei, wie bei nahezu allen Hass-Beiträgen von Islamisten und Judenhassern, ein unkritischer Helfer. (JR)

Von Stefan Frank/Achgut.com

Während Machmud Abbas, der Präsident der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde, die letzten beiden Terroranschläge auf Israelis öffentlich verurteilt hat (was für ihn ungewöhnlich ist), wiegelt seine Fatah weiter zu Mordanschlägen auf – unter anderem auf Facebook.

Wie das israelische Institut Palestinian Media Watch (PMW), das Medienberichte und Regierungsverlautbarungen in den „Palästinensischen“ Autonomiegebieten auswertet und ins Englische übersetzt, berichtet, veröffentlichte die Fatah letzten Monat auf einer ihrer Facebook-Seiten einen Film, in dem sie den Jahrestag der Ermordung von drei israelischen Zivilisten im März 1988 feierte.

So, wie Religionsgemeinschaften ihre Feiertage begehen, feiert die Fatah ihre Terroranschläge. Jeden 1. Januar begeht sie zum Beispiel den Jahrestag des ersten großen von ihr verübten Terrorangriffs vom 1. Januar 1965. Damals drangen Fatah-Terroristen nach Israel ein und installierten eine Bombe am National Water Carrier, einem Kanal, der den See Genezareth mit der Negev-Wüste verbindet und die Bevölkerung im Süden Israels mit Trinkwasser versorgt. Die Bombe explodierte glücklicherweise nicht.

Das sogenannte Küstenstraßenmassaker vom 11. März 1978 mit der Drahtzieherin Dalal Mughrabi feiert die Fatah an seinem entsprechenden Jahrestag – oder auch am 8. März, dem Weltfrauentag. Am 5. September (aber auch zwischendurch) verherrlicht die Fatah die „Helden“, die das Massaker von München im Jahr 1972 verübten, bei dem elf israelische Athleten ermordet wurden.

 

„Anschlag auf den Bus der Mütter“

Auf Facebook glorifiziert die Fatah nun den Anschlag, der in Israel „Anschlag auf den Bus der Mütter“ genannt wird. Am 7. März 1988, während der ersten Intifada, drangen drei schwer bewaffnete PLO-Terroristen von der ägyptischen Halbinsel Sinai nach Israel ein. Sie stoppten ein Auto, zwangen die vier Insassen zum Aussteigen und fuhren mit dem Fahrzeug zur Negev-Wüste ins Landesinnere weiter.

In der Nähe der Beduinensiedlung Ar’ara BaNegev hielten sie durch Beschuss einen Bus an. Zwar öffnete der Busfahrer noch die Türen, sodass einige Fahrgäste fliehen konnten, doch die übrigen Insassen wurden von den Terroristen als Geiseln genommen: elf Frauen und ein Mann, alle Angestellte des Kernforschungszentrums Dimona, die auf dem Weg zur Arbeit waren.

Die Insassen des zuvor entführten Wagens hatten unterdessen die Polizei alarmiert, die Straßensperren errichtete. Es gelang der auf Anti-Terror-Einsätze spezialisierten Eliteeinheit Yamam der israelischen Polizei, den Bus zu stoppen und zu umzingeln. Die Entführer verlangten die Freilassung aller in israelischen Gefängnissen inhaftierten PLO-Terroristen und setzten ein Ultimatum von einer halben Stunde, danach würden sie die Geiseln ermorden.

Tatsächlich töteten sie nach Ablauf der Frist Victor Ram, einen 39-jährigen Vater von drei Kindern, und eine der Frauen, Miriam Ben-Yair, 46, Mutter von vier Kindern. Daraufhin stürmten die Yamam-Kämpfer den Bus und töteten alle drei Entführer. Es gelang den Terroristen jedoch noch, eine weitere Geisel zu töten: Rina Shiratky, 31, Mutter von zwei Kindern. Acht weitere Geiseln wurden leicht verletzt.

 

Virale Terrorverherrlichung

Letzten Monat feierte die Fatah den Anschlag und postete einen Propagandafilm auf Facebook, der von der Fatah-Kommission für Information und Kultur produziert wurde. Darin verherrlichen sie die Täter als „Helden“, die „Heldentum und Wagemut der spektakulärsten Art“ bewiesen hätten. Das Video ist 69 Sekunden lang und besteht aus in schneller Folge zusammengeschnittenen Fotos und animierter Grafik.

Die Fotos zeigen abwechselnd die Terroristen und das Kernforschungszentrum – und zwar so, als hätte der Angriff diesem gegolten und nicht den Fahrgästen eines Busses. Einmal wird die Anlage sogar mitten in einem Fadenkreuz gezeigt. Untermalt ist der Film mit dramatischer Musik. Der Text wird als Untertitel eingeblendet: „Den aufopferungsvollen Kämpfern gelang es, drei Soldaten und eine Frau zu töten, bevor sie als Märtyrer starben.“ Tatsächlich ermordeten die Männer drei Zivilisten.

Es sei bei Weitem nicht das erste Mal, dass die Fatah auf ihrer Facebook-Seite Attentate verherrliche, sagt Itamar Marcus, Direktor von Palestinian Media Watch, gegenüber Mena-Watch. Ebenfalls im letzten Monat habe sie auf Facebook ein Video veröffentlicht, in dem wieder einmal Dalal Mughrabi und das Küstenstraßenmassaker glorifiziert worden sind.

Als ein besonders abstoßendes Beispiel für den Antisemitismus, den die Fatah zudem auf Facebook verbreitet, nennt Marcus einen von der Bildungsabteilung der Fatah produzierten Dokumentarfilm, in dem es heißt, „reiche Juden“ hätten mit den Nazis Geschäfte gemacht „und das Blut ihres eigenen Volkes verkauft“.

Mena-Watch wandte sich an die Presseabteilung von Facebook und konfrontierte sie mit dem Film, in dem der Anschlag von Dimona und die Ermordung von drei Zivilisten gefeiert werden, sowie mit dem Urteil von Palestinian Media Watch: „Facebook erweist sich weiterhin als williges Werkzeug von Abbas’ Fatah-Bewegung, um Morde an Israelis zu verherrlichen und zu feiern.“ Mena-Watch wollte wissen: Billigt Facebook Terrorismus?

Eine Antwort gab es nicht, und das Propagandavideo über die Morde von Dimona wurde auch nicht zurückgezogen. Es kann weiterhin von rund drei Milliarden Nutzern in aller Welt gesehen werden.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Mena-Watch.

 

Stefan Frank, geboren 1976, ist unabhängiger Publizist und schreibt u.a. für Audiatur online, die Jüdische Rundschau und MENA Watch.

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