Endlich mehr Schutz gegen den Terror aus Gaza

Das israelische Verteidigungsministerium hat mit einer Zeremonie den Abschluss des Baus einer neuen und für die Zivilbevölkerung Israels überaus wichtigen Sicherheitsbarriere an der Grenze zum Gazastreifen verkündet.

Moderner israelischer Schutzzaun an der Grenze zu Gaza© MENAHEM KAHANA / AFP

Von Redaktion Audiatur

Der Bau der Sperre dauerte dreieinhalb Jahre und erstreckt sich über die gesamte Länge der Grenze, insgesamt 65 km. Die Kosten betrugen 3,5 Mrd. NIS (rund 1 Mrd. Euro).

Sie besteht aus einer unterirdischen Komponente mit Sensoren, einem oberirdischen intelligenten Zaun mit einer Höhe von über 6 m, einer Seesperre, Radarsystemen und Kommando- und Kontrollräumen, um das Eindringen aus dem Gazastreifen in israelisches Gebiet zu verhindern.

Bei der Zeremonie sagte Verteidigungsminister Benny Gantz: „Die Sperranlage, ein innovatives und technologisch fortschrittliches Projekt, beraubt die Hamas einer Möglichkeit, die sie zu entwickeln versuchte, und errichtet eine ‚eiserne Grenze‘, Sensoren und Beton zwischen der Terrororganisation und den Bewohnern im Süden Israels. Diese Barriere wird den israelischen Bürgern Sicherheit geben und es dieser wunderschönen Region ermöglichen, sich weiter zu entwickeln und zu gedeihen.“

Die Sperranlage ist ein nicht-tödlicher Ansatz zur Verhinderung von Infiltrationen und Terroranschlägen. Während der Bauarbeiten wurden 20 Terrortunnel der Hamas, die in Richtung Israel gegraben wurden, freigelegt und verschlossen.

Die Technologie der unterirdischen Sperre umfasst Sensoren und Radargeräte, die künftige Versuche, einen Tunnel nach Israel zu graben, verhindern sollen.

Für den Bau der unterirdischen Barriere wurden 220.000 Lastwagen mit Beton, über 2 Millionen Kubikmeter und 40.000 km Eisen verwendet (genug, um eine Linie aus Eisen von Israel nach Australien zu bauen). Die Barriere hat keine Angriffsfunktionen.

Der Zaun wird auch oberirdische Infiltrationen verhindern und einen robusteren Schutz bieten als der alte Zaun, der in den letzten drei Jahren bei Ausschreitungen immer wieder versucht wurde, zu durchbrechen. Im August wurde ein Offizier der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bei einem Protest am Zaun aus nächster Nähe erschossen.

Die Hamas nutzt schon seit Jahrzehnten Tunnel. In den 1990er Jahren lag der Schwerpunkt auf dem Schmuggel von Waren aus Ägypten. Seit Anfang der 2000er Jahre baute die Hamas die Tunnel aus, um sie für Angriffe innerhalb Israels zu nutzen.

Der letzte von den IDF im November 2020 gefundene Tunnel, der die Grenze überquerte, lag etwa 75 m unter der Erde.

Im Konflikt vom Mai 2021 war das Hauptziel der IDF die Zerstörung des sogenannten Hamas „Metro-Systems“, eines Labyrinths von miteinander verbundenen Tunneln unter dem ganzen Gazastreifen. Es gab auch zwei Tunnel in der Nähe der Grenze, die ins Visier genommen wurden.

Seit Mai hat Israel in Abstimmung mit Ägypten Anstrengungen unternommen, um die Bedingungen im Gazastreifen zu verbessern. Dazu gehören die Ermöglichung der Einfuhr von Waren und die Ausweitung der Fischereizone. Im Oktober erhielten weitere 3.000 Menschen aus dem Gazastreifen die Erlaubnis, nach Israel einzureisen, womit die Gesamtzahl der täglichen Einreisegenehmigungen auf 10.000 stieg – die höchste Zahl seit der Übernahme des Gazastreifens durch die Hamas im Jahr 2007.

Israel erhofft sich von der neuen Sperranlage eine Ergänzung der Bemühungen um eine langfristige Beendigung der Gewalt.

Gestern veröffentlichte Al-Jazeera Kommentare eines anonymen hochrangigen Hamas-Offiziellen, der erklärte: „Wir prüfen die Möglichkeit, die Spannungen mit Israel angesichts der anhaltenden Belagerung des Gazastreifens und der Verzögerung bei der Sanierung des Gazastreifens zu verschärfen.“

Verteidigungsminister Gantz sagte in seiner Rede: „Um die Realität in Gaza zu verändern, sind unsere Forderungen einfach und klar: Stopp der militärischen Aufrüstung der Hamas, langfristige Ruhe und die Rückgabe unserer Männer. Wir arbeiten unermüdlich daran, dies zu erreichen. Ich rate der Hamas, sich mit diesen Fragen zu befassen und sich nicht auf Drohungen zu konzentrieren.“

Nach dem Bau der Gaza-Sperre wendet sich das Verteidigungsministerium nun der libanesischen Grenze zu, deren bestehender Grenzzaun seit langem als unzureichend kritisiert wird.

Im aktuellen Verteidigungshaushalt sind Mittel für eine ähnliche Beton- und Stahlbarriere entlang der libanesischen Grenze vorgesehen, um die Bedrohung durch Hisbollah-Infiltrationen zu verhindern oder zumindest zu entschärfen.

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