Warum sind die traumatisierten Juden nach der Schoah nicht Amok gelaufen?

Die in Deutschland und anderen westlichen Ländern beliebte Rechtfertigungs-Mär vom traumatisierten islamischen Gewalttäter und Mörder tut allen wirklich Traumatisierten erheblich Unrecht. Nach der falschen Legende, dass Gewaltopfer vermehrt zu Gewalttätern werden, müsste dies doch erst recht auf jüdische Überlebende des schrecklichen Holocaust zutreffen – das allerdings war nie der Fall.

1945 befreite Gefangene im KZ Auschwitz© AFP

Von Miriam-Therese Sofin

Vor fünf Monaten wurden drei Frauen von einem aus Somalia stammenden Asylbewerber in einem Würzburger Kaufhaus brutal getötet: Die 49-jährige Christiane Hartmann, die ihr Leben gab, um das ihrer Tochter Agnes zu schützen, die 82-jährige Johanna, die ebenfalls der 11-jährigen Agnes zur Hilfe eilte und die 24-jährige Steffi Wagner, die gerade ein Kleid für die Hochzeit ihrer besten Freundin kaufen wollte. Sie alle kannten ihren Mörder nicht und wurden von ihm offenbar deshalb als Opfer auserkoren, weil sie Frauen waren. Vermutlich ist es kein Zufall, dass unter den angegriffenen Mädchen und Frauen keine einzige Kopftuch-tragende Moslemin war, obwohl es diese im Stadtbild Würzburgs zu Genüge gibt.

Offenbar hatte der moslemische Täter es bewusst auf autochthone nicht-muslimische Europäerinnen abgesehen. Und obgleich mehrere Zeugen angaben, er habe während seines Mordanschlages mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen und laut Polizeibericht danach ausdrücklich von „seinem Dschihad“ sprach, behauptete unmittelbar danach ein Großteil der deutschen Presselandschaft, sein Motiv sei „völlig unklar“ und leugnete ein islamisches Motiv. Außerdem berichteten mehrere Zeitungen damals, der 24-jährige Mann, der 2015 im Zuge der sogenannten „Flüchtlingskrise“ nach Deutschland kam, sei durch „rassistische Hetzjagden“ in Chemnitz im Jahr 2018 „traumatisiert worden“. Mittlerweile wurde seine Schuldunfähigkeit gerichtlich bestätigt und sein Verbrechen offiziell als Tat eines „psychisch kranken Einzeltäters“ zu den Akten gelegt.

In Österreich sahen wir kurz darauf ein ähnlich verstörendes Bild: Nur einen Tag nach dem Attentat von Würzburg wurde dort die erst 13-jährige Leonie tot von Passanten in der Wiener Innenstadt aufgefunden. Heute weiß man, dass sie von drei Afghanen – vorgeblich 16, 18 und 22 Jahre alt – zuerst unter Drogen gesetzt, mehrfach in der Gruppe vergewaltigt und anschließend brutal erstickt worden ist. Auch hier waren die Täter allesamt Asylbewerber aus dem islamischen Kulturkreis.

 

Traumatisierte Gruppenvergewaltiger

Ein namenloser ORF-Journalist erdreistete sich damals allen Ernstes während einer Pressekonferenz Leonies Vergewaltiger und Mörder vor laufenden Kameras als „traumatisiert“ zu bezeichnen und fragte den österreichischen Innenminister Karl Nehammer, ob man sich denn „um die jungen Afghanen ausreichend gekümmert habe“.

Doch Nehammer reagierte vorbildlich auf die absurde Frage, und wies die dadurch implizierte Rechtfertigung für die Schändung und den bestialischen Mord an einem unschuldigen Kind entschieden zurück. Auch der damalige Bundeskanzler Kurz sprach von einer „unfassbar barbarischen Tat, die ihn wütend mache“ und betonte, dass er eine (angebliche) Traumatisierung „Schutzsuchender“ als Grund für Verbrechen gegen Leib und Leben nicht gelten lasse.

Nur einmal zum Vergleich: Unser Bundesinnenminister Horst Seehofer bezeichnete das Blutbad von Würzburg öffentlich als ein „Zeichen gescheiterter Integration“, während sich unsere scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel bis heute überhaupt noch nicht dazu geäußert hat. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Ein solches Verhalten wäre – zu Recht – nach dem Attentat in Hanau letzten Jahres medial in der Luft zerrissen worden. Doch nach islamisch motivierten Anschlägen und Gewalttaten, verübt durch Zuwanderer, hüllen sich Politik und Medien gern in Schweigen und gespielte Ahnungslosigkeit. „Say their names“ gilt inoffiziell nur für die Opfer rechtsextremen Terrors. Das ist beschämend und unerträglich.

Als Frau, die selbst schon u.a. Opfer sexueller Gewalt geworden ist, und dadurch seit Jahren unter einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung leidet, zu deren Symptomen Flashbacks, Alpträume, Schlaflosigkeit, Depressionen und Angstzustände gehören, fühle ich mich persönlich angegriffen, wenn Vergewaltigern und Mördern reflexartig eine Traumatisierung zugeschrieben wird und ihre Taten damit begründet werden. Tatsächlich Traumatisierte und andere psychisch Erkrankte erleiden durch diese falsche und boshafte Berichterstattung nicht nur jedes Mal aufs Neue einen metaphorischen Faustschlag in die Magengrube, sondern werden auch einer gesellschaftlichen Stigmatisierung ausgesetzt, die untragbar und noch dazu völlig unbegründet ist.

Ich habe mit messerschwingenden Männern, die sich durch eine Ideologie dazu berufen fühlen, Frauen und Kinder zu vergewaltigen und „Ungläubige“ auf offener Straße abzuschlachten, nicht das Geringste gemeinsam. Wir tatsächlich Traumatisierten sind stattdessen tagtäglich aufs Neue damit beschäftigt, irgendwie unseren Alltag zu bewältigen. Wir sind weder unzurechnungsfähig, noch mordlüstern. Wir sind keine Täter. Wir sind die Opfer eben jener Täter, die Unschuldige psychisch und physisch verletzen – auch im Namen ihrer Religion.

Hätte die kleine Leonie, deren Eltern ich an dieser Stelle mein aufrichtiges Beileid aussprechen möchte, ihr Martyrium überlebt, so hätte sie im Laufe ihres Lebens mit beinahe 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt, genauso wie ich. Auch die Überlebenden von spontanen Messerattacken, wie wir sie kürzlich erst wieder durch einen 27-jährigen syrischen „Flüchtling“ erleben mussten, der in einem ICE in Bayern wahllos auf mehrere Reisende einstach, haben häufig mit diesem schweren Krankheitsbild zu kämpfen. Ihnen allein gilt meine uneingeschränkte Solidarität. Sie gilt nicht erwachsenen Männern, die sich unter dem Deckmantel des Asylrechts in unsere Länder begeben haben, um hier „ihrem persönlichen Dschihad“ und sexuellen Perversionen zu frönen.

 

„Schuldunfähig“

Muss ich noch erwähnen, dass auch der ICE-Attentäter als „schuldunfähig“ gilt? Und das, obwohl mittlerweile IS-Propaganda-Material bei ihm sichergestellt werden konnte! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Würden traumatisierte Menschen tatsächlich vergewaltigend und mordend durch die Gegend ziehen, so wäre Israel nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wo unzählige jüdische Holocaust-Überlebende, die zweifelsohne zutiefst traumatisiert waren, ihre neue und wohlverdiente Heimat fanden, ein einziges Schlachtfeld gewesen. Es gibt jedoch keine historischen Belege für die Hypothese, Gewalttaten würden vermehrt von durch Traumata geprägten Personen verübt.

Die naive und gefährliche Idee, der vor allem Linke anhängen, nennt sich übrigens „Magic Dirt“: Der Mensch als Festplatte, die jederzeit neu formatiert und mit beliebig vielen großartigen Ideen bespielt werden kann. Diese Vorstellung hat jedoch weder soziologisch, noch psychologisch Hand und Fuß. Sie ist schlicht gefährlicher Unsinn. Männer, die – auf der Suche nach einem besseren Leben – aus den homophobsten, misogynsten, antisemitischsten und anti-freiheitlichsten Ländern dieser Welt nach Westeuropa strömen, verwandeln sich nach Grenzübertritt nun einmal nicht in tolerante, liberale Demokraten. Der Kinderglaube – anders kann man das nicht nennen – die aufnehmende Gesellschaft müsse solche Leute nur fest genug knuddeln, ist an Naivität und Realitätsverlust nicht zu überbieten. Und er kostet Leben. Immer wieder.

Die Wahrheit ist, dass die Sozialisation der meisten Menschen im Alter von ca. 20 Jahren weitestgehend abgeschlossen ist. Dieser Realität wird sich Westeuropa eines Tages stellen müssen, wenn es sich nicht bis zur Unkenntlichkeit kulturell und sozial verändern möchte. Die unzähligen ermordeten Europäer sowie die zunehmenden Übergriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen sind hier nur die Spitze des Eisberges.

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