„Spiegel“: Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge

Einmal mehr macht das selbsternannte „Sturmgeschütz der Demokratie“ und Relotius-Blatt auf mit verzerrenden Schlagzeilen wie „Israelische Soldaten erschießen palästinensischen Jugendlichen im Westjordanland“. Der aufmerksame Leser ahnt, dass der „Spiegel“ schon wieder den Kontext in der Überschrift ins Gegenteil verkehrt.

Von Gerd Buurmann

„Israelische Soldaten erschießen palästinensischen Jugendlichen im Westjordanland“

Mit dieser Schlagzeile hat der „Spiegel“ eine Nachricht überschrieben, die sich mit folgenden Geschehnissen im Nahen Osten beschäftigt:

Am Morgen des 2. Mai 2021 ging eine Frau mit einem Messer bewaffnet auf israelische Soldaten im südlichen Teils des Westjordanlands zu. Daraufhin wurde die Frau angeschossen und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Am selben Tag wurde an einer Kreuzung südlich von Nablus aus einem Fahrzeug das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. Bei diesem Anschlag wurden drei Israelis verletzt, zwei davon schwer.

Daraufhin suchte das israelische Militär nach den Schützen. Auf der Suche wurde eine israelische Einheit mit Brandsätzen angegriffen. Bei der Verteidigung wurde ein 16-jähriger Jugendlicher so schwer verwundet, dass er an seinen Verletzungen starb.

Am 5. Mai nahmen die israelische Armee einen 44-Jährigen im Dorf Silwad nahe Ramallah fest, der für den Anschlag am Sonntag verantwortlich sein soll. Am selben Tag verstarb ein 19-jähriges Opfer vom Anschlag südlich von Nablus.

Am 6. Mai kurz vor sieben Uhr morgens brachte der „Spiegel“ die Ereignisse unter folgender Schlagzeile raus:

 

„Nach Angriff mit Brandsätzen.

Israelische Soldaten erschießen palästinensischen Jugendlichen im Westjordanland.“

Viel kleiner im Untertitel: „Mehrere Israelis wurden am Wochenende bei einem Anschlag im Westjordanland verletzt – einer tödlich. Bei der Suche nach dem Täter haben israelische Soldaten nun einen jungen Palästinenser erschossen.“

Für diese Schlagzeile hat der „Spiegel“ definitiv einen weiteren Goldenen Orwell verdient.

„Tapfer im Nirgendwo“ präsentiert daher ein paar weitere Schlagzeilen im Stil des „Spiegel“:

 

Über den Aufstand im Warschauer Ghetto:

Polen – Über hundert Deutsche in Warschau von jüdischen Truppen getötet.

 

Über den Kniefall von Willy Brandt:

Warschau – Deutscher Bundeskanzler geht vor jüdischem Militarismus in die Knie. Keine Kritik in Richtung der jüdischen Truppen.

 

Über Kennedys Rede „Ich bin ein Berliner“:

Berlin – US-Präsident täuscht deutsche Öffentlichkeit über seine Herkunft.

 

Über den Sieg Muhammad Alis 1966:

Frankfurt – Karl Mildenberger neuer Vizeweltmeister im Schwergewicht.

 

Über den Mauerfall 1989:

Ost-Berlin – Vertreter der DDR-Grenztruppen zeigen sich besorgt über neueste Entwicklung. Tausenden Mitarbeitern drohen betriebsbedingte Kündigungen.

 

Über den 11. September 2001:

New York – Zehn politische Aktivisten sterben bei Protesten am World Trade Center.

 

Über die Mondlandung:

USA – Bruch des Völkerrechts? USA marschieren auf dem Mond ein!

Über den Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Gleiwitz – Deutschland öffnet Grenze zu Polen. Nationalisten in Polen sind empört.

 

Über den Anschlag auf Charlie Hebdo 2015:

Paris – Wie weit darf Provokation gehen? Mohammed-Karikaturen fordern erste Todesopfer.

 

Über die Kölner Silvesternacht:

Köln – Kopftuch und Armlänge. Was Frauen demnächst beachten müssen.

 

Über den Tod des Attentäters vom Berliner Weihnachtsmarkt.

Mailand – Italienische Polizei erschießt ausländischen Fahrer bei einfacher Verkehrskontrolle.

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