Die Juden Arabiens und die Schaffung des Islam (Teil 1)

Das Judentum existierte auf dem Gebiet des heutigen Saudi-Arabien, auch in Mekka und in Medina, viel länger als der erst im 7. Jahrhundert n.d.Z. entstandene Islam. Ein Blick auf die Geschichte dieser frühen jüdischen Gemeinden.

Von Yoni Israel (Israel Heute)

Die westliche Welt informiert sich über den Islam meist aus westlichen Quellen, aber auch durch moslemische Propagandisten. Dabei wäre es von Vorteil, direkt von den Moslems zu lernen, was sie glauben. Hinzu kommt, dass die westliche Welt, insbesondere die jüdische Welt, wenig oder überhaupt nichts über die jüdische Gemeinde weiß, die einst vor dem Aufkommen des Islam in Hejaz – einer Region im Westen des heutigen Saudi-Arabiens – blühte.

Die jüdische Gemeinde in Hejaz konnte ihre Geschichte bis zur Zerstörung des Ersten Tempels im Jahre 586 v.d.Z. zurückverfolgen. Zur Zeit Mohammeds existierten drei wichtige jüdische Stämme in Hejaz: Banu Qaynuqa und Banu Najjar in und um Medina, und um die Stadt Najran. Die Juden, wie wir sehen werden, hatten den meisten und tiefgründigsten Einfluss auf den Islam. Das Ignorieren der Juden in der Geschichte des Islam kann dazu führen, dass man diese Religion vollständig verkennt.

Bevor wir in die Materie eintauchen, einige Worte über mich. Ich spreche fließend Arabisch. Ich lebte jahrelang unter den „Palästinensern“, wurde praktisch einer von ihnen. Ich kenne die arabische Kultur und Mentalität in- und auswendig. Ich spreche arabische Dialekte so gut, dass ich ohne Probleme in Hebron, Gaza, Damaskus oder Amman mit der lokalen Bevölkerung verschmelzen könnte. Ich las ihre heiligen Schriften, hörte ihren geachtetsten Lehrern zu, sprach unzählige Stunden mit Imamen, Scheichs, moslemischen Politikern und Gemeindeleitern. Mein Hintergrund, von dem hier nur sehr wenig erzählt werden kann, erlaubt mir, Ihnen Informationen zugänglich zu machen, die Sie sonst nirgendwo finden.

Mohammed wurde 570 n.d.Z. als ein Mitglied des Quraysh-Stammes geboren. Als er 40 Jahre alt war, begann er, Visionen zu sehen. Bis 622 n.d.Z. hatte er nur eine kleine Jüngerschaft, bis zur Konversion des einflussreichen Umar ibn Al-Khattab, der später der zweite Kalif wurde. Als Gouverneur von Medina entwarf Mohammed im Jahr 623 eine Konstitution, die rivalisierende Clans einte. Seit Generationen waren die Rivalitäten der Clans von Juden genutzt worden, um flexible Allianzen mit verschiedenen Stämmen zu formen. In Kurzsichtigkeit unterzeichneten die Juden die bahnbrechende Konstitution von Medina. Durch eine raffinierte Interpretation dieses Abkommens gelang es Mohammed, der jüdischen Gemeinde sozusagen den Teppich unter den Füßen wegzuziehen. Mit Unterzeichnung des Abkommens war ihr Untergang besiegelt.

 

626: Das erste islamische Massaker an Juden

Weil die Juden sich weigerten, den Islam anzunehmen, schickte Mohammed im Jahr 624 den jüdischen Qaynuqa-Stamm ins Exil, möglicherweise nach Syrien. Ein Jahr später, nachdem er ihr Eigentum konfisziert hatte, vertrieb er auch den jüdischen Stamm der Najjar aus der Khaybar-Oase. 626, nachdem er auch deren Eigentum konfisziert hatte, massakrierte Mohammed den jüdischen Stamm der Qurayza. 628 massakrierte er die Juden von Khaybar. Der Überrest der Juden wurde gezwungen, jährlich die Jizyah-Kopfsteuer zu zahlen. Sie wird Nichtmoslems auferlegt, die unter islamischer Herrschaft leben. So vernichtete Mohammed innerhalb von sechs Jahren die reiche und einflussreiche jüdische Gemeinde von Arabien, die sich nach der Tempelzerstörung von 586 v.d.Z. in der Hejaz-Region etabliert hatte. Die Plünderung der jüdischen Stämme verschaffte Mohammed die notwendigen Mittel, um seine Bewegung zu gründen. Im Jahr 630 eroberte er Mekka, zwei Jahre später starb er, angeblich in Folge eines Vergiftungsversuchs durch seine jüdische Frau.

 

Dieser Artikel erschien erstmals im August 2017

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